Cosquer-Hohle
BW
|
Lage:
|
Marseille
,
Frankreich
|
Hohe
:
|
37 m unter dem Meeresspiegel
|
Geographische
Lage:
|
43° 12′ 10″
N
,
5° 26′ 57″
O
43.202777777778
5.4491666666667
-37
Koordinaten:
43° 12′ 10″
N
,
5° 26′ 57″
O
|
|
|
Entdeckung:
|
1985
|
Besonderheiten:
|
Zugang unter Meeresspiegel
|
Die
Cosquer-Hohle
(auch:
Cosquer-Grotte
,
franz.
Grotte Cosquer
) befindet sich sudostlich von
Marseille
am
Cap Morgiou
. Die dort entdeckten
Hohlenmalereien
gehoren zur
frankokantabrischen Hohlenkunst
. Ein detailgetreuer Nachbau ist in der
Villa Mediterranee
im
Alten Hafen
von Marseille zu besichtigen.
[1]
Der Eingang der Hohle liegt in der Calanque de la Triperie, 37 m unter dem Meeresspiegel und kann daher nur von
Tauchern
erreicht werden. Der Eingang ist durch ein Gitter verschlossen.
Durch den uberfluteten Eingang gelangt man in einen hoher gelegenen trockenen Hohlenraum mit etwa 19.000 bis 27.000 Jahre alten
Hohlenmalereien
und Hohlenzeichnungen aus dem
Gravettien
(
Handnegative
) und aus dem
Solutreen
, die u. a.
Seehunde
,
Fische
,
Pferde
,
Wisente
,
Robben
,
Steinbocke
, Pinguine sowie
Riesenalken
und andere
Meeresvogel
zeigen.
Die Hohle wurde 1985 durch
Henri Cosquer
erstmals ertaucht. Ab dem 9. Juli 1991 erkundete Cosquer das Hohlensystem mit Freunden und Tauchlehrern aus seinem Tauchclub: Cendrine Cosquer (die Nichte), Yann Gogan und Pascale Oriol. Yann Gogan entdeckte an einer Wand den Umriss einer Hand.
Am 1. September 1991 kam es in der Hohle zu einem todlichen Unfall. Drei Taucher aus Grenoble verirrten sich im Hohlensystem, ohne den Ausgang zu finden und starben.
In jenem Jahr wurde die Entdeckung der Hohle nach ersten wissenschaftlichen Untersuchungen offiziell bekanntgegeben. Sie steht unter Naturschutz, der Besuch ist strengstens untersagt.
Der Eingang der Hohle lag gegen Ende der
Wurm-Eiszeit
, also zur Zeit der Nutzung, etwa 80 m uber dem Wasserspiegel und etwa 11 km von der Kuste entfernt. Dies anderte sich, als der Meeresspiegel stark anstieg.
- Henri Cosquer
:
La Grotte Cosquer. Plongee dans la Prehistoire.
Solar, Paris 1992,
ISBN 2-263-01943-X
.
- Jean Clottes, Jean Courtin:
La Grotte Cosquer. Peintures et Gravures de la Caverne engloutie.
Seuil, Paris 1994,
ISBN 2-02-019820-7
.
- Jean Clottes,
Jean Courtin
:
Grotte Cosquer bei Marseille. Eine im Meer versunkene Bilderhohle
(=
Thorbecke Spelao.
2). Thorbecke, Stuttgart 1995,
ISBN 3-7995-9001-3
.
- ↑
Martina Meister:
Nachbau der Cosquer-Grotte: 33.000 Jahre alte Ratsel
. In:
DIE WELT
. 17. Dezember 2021 (
welt.de
[abgerufen am 4. Juni 2022] kostenpflichtig).