Conrad Habicht
(*
28. Dezember
1876
in
Schaffhausen
; †
23. Oktober
1958
ebenda) war ein Schweizer
Lehrer
fur Mathematik und Physik, der durch seine Freundschaft mit
Albert Einstein
bekannt wurde.
Conrad Habicht wurde als Sohn des Kaufmanns Johann Conrad Habicht und der Susanna Elisabetha geb. Oechslin im Jahr 1876 in Schaffhausen geboren. 1896 bis 1897 studierte er Philosophie an der
Universitat Zurich
, dann Mathematik und Physik am
Eidgenossischen Polytechnikum Zurich
. Nachfolgend studierte er bis 1901 in
Munchen
und
Berlin
. 1903 folgte die Promotion an der
Universitat Bern
. Ab 1904 war Habicht Lehrer fur Mathematik und Physik an der
Evangelischen Lehranstalt
in
Schiers
und von 1915 bis 1948 Lehrer an der
Kantonsschule Schaffhausen
.
Habicht hatte Einstein bereits in Schaffhausen kennengelernt. In den Jahren 1901 bis 1904 trafen sich Albert Einstein,
Maurice Solovine
und Conrad Habicht zu abendlichen Sitzungen, die sie als
Akademie Olympia
bezeichneten. Die Treffen endeten, nachdem Habicht 1904 und Solovine 1905 Bern verlassen hatten. Die drei Gesprachspartner aber blieben lebenslang in freundschaftlichem Kontakt.
Habicht war es, dem Einstein im Mai 1905 vier seiner bedeutendsten Arbeiten ankundigte:
- Die erste Arbeit handelt uber die Strahlung und die energetischen Eigenschaften des Lichtes
(die
Lichtquantenhypothese
)
- Die zweite Arbeit ist eine Bestimmung der wahren Atomgroße aus der Diffusion und inneren Reibung.
(Einsteins Doktorarbeit)
- Die dritte beweist, dass unter Voraussetzung der molekularen Theorie der Warme in Flussigkeiten suspendierte Korper [...] eine wahrnehmbare, ungeordnete Bewegung ausfuhren mussen
(uber die
Brownsche Bewegung
)
- Die vierte [...] ist eine Elektrodynamik bewegter Korper unter Benutzung einer Modifikation der Lehre von Raum und Zeit.
(die
Spezielle Relativitatstheorie
)
1907 bis 1909 arbeitete Conrad Habicht zusammen mit seinem Bruder Paul, einem Ingenieur, an einem Gerat zur Messung sehr kleiner elektrischer Energiemengen, dem
Elektrostatischen Potentialmultiplikator
. Einstein hatte sich von dem Gerat, das unter dem Namen Habicht-Einstein patentiert wurde, viel erhofft. Das ≪Maschinchen≫ wurde aber kein kommerzieller Erfolg.
Habicht heiratete 1913 die aus Basel stammende Lehrerin Anna Margaretha Kehlstadt. 1935 bis 1958 war er Direktor des ≪Musik-Collegiums Schaffhausen≫ und galt als virtuoser Geigenspieler.