Claude Longchamp

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Claude Longchamp (2019).
Claude Longchamp (1990).

Claude Longchamp (* 14. Marz 1957 in Freiburg im Uechtland ) ist ein Schweizer Historiker und Politikwissenschaftler .

Claude Longchamp studierte ab 1977 Geschichte , verbunden mit Soziologie und Politologie . Er schloss dieses Studium 1983 mit einer Arbeit uber die ≪Ostfront-Missionen≫ als lic. phil. ab. [1]

Longchamp fuhrt historisch-politisch-kulturelle Stadtfuhrungen durch, vornehmlich fur internationale Delegationen, Politiker, Verwaltungsmitglieder und Medienschaffende. Er engagiert sich im Verein Bern neu grunden fur eine Aufwertung des Berner Raumes zum fuhrenden Politikzentrum der Schweiz.

Longchamp ist Mitglied der Sozialdemokratischen Partei (SP), [2] ist seit 1993 jedoch nicht mehr parteipolitisch aktiv.

Wissenschaftliche und berufliche Karriere

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Longchamp hat sich auf die Analyse der direkten Demokratie konzentriert, vor allem auf das Verhalten der Burger bei Sachentscheidungen, auf die gesellschaftlichen und politischen Einflusse auf die Meinungsbildung sowie auf die massenmediale Kommunikation in der Politik. Hierzu hat er den ≪Dispositionsansatz≫ entwickelt, der das Zusammenspiel von Pradispositionen und Informationen bei Sachentscheidungen analysiert.

Zu den Arbeitsgebieten von Longchamp zahlen nebst der Wahl- und Abstimmungsforschung die Schweizer Politik, die Europa-Politik, speziell die Gesundheitspolitik, Finanz-, Umwelt- und die Technologiepolitik, die politische Kultur, der Antisemitismus , die offentliche Meinung, politische Kommunikation, die Meinungsforschung und der Lobbyismus .

Ab 1983 arbeitete er am damaligen Forschungszentrum fur schweizerische Politik , dem heutigen Institut fur Politikwissenschaft der Universitat Bern , und seit 1987 ist Longchamp Wahl- und Abstimmungsanalytiker fur die Medien der SRG SSR idee suisse [3] . Seit 1992 verantworten er und sein Team der gfs.bern auch die Abstimmungshochrechnung und seit 1998 auch die wahl- und abstimmungsbezogenen Umfragen fur die Unternehmen der SRG SSR idee suisse. Seit 1992 ist er Herausgeber der VOX-Analysen eidgenossischer Urnengange. Er leitete das Sorgenbarometer, den Gesundheitsmonitor, den Finanzmonitor und das Rassismusmonitoring der Schweiz.

Longchamp unterrichtete bis 1992 an der Universitat Bern Politikwissenschaft, seither ist er als Dozent auch an anderen Universitaten ( Universitat Freiburg , Universitat Zurich , Universitat St. Gallen ) und Fachhochschulen (in Winterthur , Zurich und Lausanne ) tatig. Seit 2008 lehrt er an der Universitat St. Gallen im Rahmen des Lehrganges International Affairs das Fach ≪Politikforschung in der Praxis≫. Zudem lehrt er das Fach Wahlforschung an den Universitaten Zurich (seit 2009) und Bern (seit 2011).

Von 1993 bis 2003 war Longchamp Vorsitzender der Geschaftsleitung und Mitglied des Verwaltungsrats des GfS-Forschungsinstituts, Geschaftsbereich Politik und Staat. 2004 grundete er das Forschungsinstitut gfs.bern und ubernahm den Vorsitz des Verwaltungsrates. Bis Ende April 2017 war er auch Geschaftsfuhrer von gfs.bern , Nachfolger wurden als Co-Geschaftsfuhrer Lukas Golder und Urs Bieri, denen er gfs.bern schrittweise verkaufte; Longchamp blieb bis 2019 Verwaltungsratsprasident. [4] Bei der Erlauterung der Abstimmungsergebnisse im Schweizer Fernsehen loste ihn im September 2017 Lukas Golder ab. Die Unabhangige Beschwerdeinstanz fur Radio und Fernsehen (UBI) attestierte 2008 als Reaktion auf Kritiken gegenuber dem Forschungsinstitut gfs.bern und seines Leiters, in der Schweiz eine der anerkanntesten Institutionen der angewandten Politikforschung zu sein. [5]

Werke (Auswahl)

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  • Politische Mundigkeit bei Jugendlichen. Ein soziologischer Forschungsbericht zum Entwicklungsstand bei zwanzigjahrigen, mannlichen Jungburgern . Schlussbericht der Padagogischen Rekrutenprufungen, Kreis VII, 1980. Universitat, Institut fur Soziologie, Bern 1983. ( Arbeitsberichte aus dem Institut fur Soziologie der Universitat Bern ; 7).
  • Hin zur Tripolaritat im Parteiensystem der Schweiz. Eine Erstanalyse der Nationalratswahlen vom 22. Oktober 1995 . Berichterstattung: Claude Longchamp et al. GfS-Forschungsinstitut, Abteilung ≪Politik und Staat≫, Zurich; Bern 1995.
  • als Mitherausg.: Pragmatismus statt Polarisierung. Die Entwicklung von Einstellungen und Verhaltensweisen zur Drogenpolitik der Schweiz in den 90er Jahren ? mit einer Analyse der Volksabstimmung uber ≪Jugend ohne Drogen≫ . Zentralsekretariat SGGP, Schweizerische Gesellschaft fur Gesundheitspolitik, Muri bei Bern 1998. ( Schriftenreihe der SGGP ; 59).
  • Projektteam Claude Longchamp et al.: Bewegung Richtung Markt. Schlussbericht zum Gesundheitsmonitor 2006 . Interpharma, Basel 2006.
Commons : Claude Longchamp  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Claude Longchamp: Das Umfeld der schweizerischen Arztemission hinter der deutsch-sowjetischen Front 1941?1945 (1967/68): Wirtschaftliche und politische Aspekte einer humanitaren Mission im Zweiten Weltkrieg. Bern 1983
  2. Monika Rosenberg: Das Chamaleon bekennt Farbe. In: NZZ Folio . Februar 2006, archiviert vom Original am 23. Mai 2012 ; abgerufen am 15. Oktober 2009 .
  3. Claude Longchamp: Stadtwanderer ? Ich stelle mich vor. Abgerufen am 5. Juni 2016 .
  4. Florence Vuichard: Generationenwechsel bei GfS Bern: Longchamp verkauft. ( Memento vom 21. September 2017 im Internet Archive ) In: Bilanz . 16. Juni 2016; abgerufen am 18. Januar 2024.
  5. SF hat bei Meinungsumfragen und Wahlbarometer korrekt gehandelt. kommunikationsblog.ch, archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 21. Mai 2014 ; abgerufen am 18. Januar 2024 .