Christian Ludwig I. (Mecklenburg)

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Christian Ludwig I.

Christian Ludwig I., Herzog zu Mecklenburg [-Schwerin] (* 1. Dezember 1623 in Schwerin ; † 11. Juni jul. / 21. Juni   1692 greg. in Den Haag ) war regierender Herzog zu Mecklenburg im Landesteil Mecklenburg-Schwerin .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Christian war der erstgeborene Sohn des Herzogs Adolf Friedrich I. und dessen Frau Anna Maria (1601?1634), Tochter des Grafen Enno von Ostfriesland .

Er wurde schon am 26. August 1625 zum Koadjutor des Stifts Schwerin postuliert. Dieses fiel jedoch 1628 als Lehen an Wallenstein . Mit dem Tod des Administrators Ulrich von Danemark (1611?1633) am 12. August 1633 wurde der damals neunjahrige Christian rechtlich Administrator des Stifts. [1] Das Stiftsgebiet war jedoch aus den Handen Wallensteins in die der Schweden gefallen, und diese hielten es fur die Dauer des Krieges besetzt. Erst der Westfalische Friede brachte 1648 eine Klarung der Verhaltnisse, indem die beiden Bistumer Ratzeburg und Schwerin sakularisiert und als Ausgleich fur die an Schweden gefallenen Territorien um Wismar Mecklenburg-Schwerin zugesprochen wurden.

Nach dem Tod des Vaters ubernahm er am 27. Februar 1658 die alleinige Herrschaft im Teilherzogtum Mecklenburg-Schwerin. 1662 ging er nach Paris an den Hof von Ludwig XIV. Dort trat er am 29. September 1663 zur katholischen Kirche uber und nahm am folgenden Tag bei der Firmung von seinem Firmpaten Konig Ludwig XIV. den Beinamen Louis an. Spater unterzeichnete er vielfach nur mit Christian. Er starb in Den Haag am 11. Juni jul. / 21. Juni   1692 greg. . Sein Leichnam wurde mit dem Schiff nach Domitz gebracht, dann uber Schwerin am 24. August nach Doberan . Dort wurde er im Munster bestattet.

Christian Ludwig war zweimal verheiratet, einmal mit Christine Margarete (1615?1666), der zweiten Tochter Johann Albrechts II. Diese war zuerst am 11. Februar jul. / 21. Februar   1640 greg. mit dem Herzog Franz Albrecht von Sachsen-Lauenburg vermahlt († 10. Juni 1642 an den Verwundungen in der Schlacht von Schweidnitz ). Am 6. Juli 1650 wurde sie in Hamburg mit Christian verheiratet, aber durch ein von diesem (Christian) eigens hierzu niedergesetztes geistliches Gericht wegen boswilliger Verlassung am 19. October 1660 (da sie in einer ihr gelassenen zweimonatlichen Frist nicht zu ihrem Gemahl zuruckkehrte) wieder von ihm geschieden. Diese Scheidung wurde von ihr nie anerkannt, aber im Sommer 1663 von zehn Professoren des kanonischen Rechts an der Universitat Paris fur rechtmaßig erklart und in papstlicher Vollmacht vom 6. August am 3. Oktober 1663 bestatigt.

Seine zweite Frau war Elisabeth Angelique de Montmorency , Duchesse de Coligny, (* 1626). Diese war in erster Ehe mit Gaspard , Sohn des Herzogs von Coligny , verheiratet, der am 9. Februar 1649 wahrend der Fronde bei Charenton starb. Der Tag ihrer Vermahlung mit Christian Ludwig ist nicht bekannt, wahrscheinlich ist der 3. Marz 1664. Sie starb am 14. Januar jul. / 24. Januar   1695 greg. in Paris. Beide Ehen blieben kinderlos, so dass Christians Neffe Friedrich Wilhelm (I.) , der alteste Sohn von Herzog Friedrich zu Mecklenburg , sein Nachfolger wurde.

Im Auftrag Christian Ludwigs wurde 1660 nahe dem Ratzeburger Dom ? der zu seinem Herrschaftsgebiet gehorte ? ein Lustschloss fur ihn errichtet.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Christian Ludwig I. (Mecklenburg)  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Franz Schildt: Das Bisthum Schwerin in der evangelischen Zeit. Teil II, in: Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde 49 (1884), S. 145?279, hier S. 197 Volltext
Vorganger Amt Nachfolger
Adolf Friedrich I. Herzog zu Mecklenburg [-Schwerin]
1658?1692
Friedrich Wilhelm (I.)