Christian II.
Herzog
Friedrich Wilhelm I. von Sachsen-Weimar
fuhrte die Regentschaft bis 1601 als Christian II. minderjahrig war
Prunkrustungen Christians II.
Christian II.
(*
23. September
1583
in
Dresden
; †
23. Juni
1611
ebenda)
war aus der
albertinischen
Linie der
Wettiner
und seit 1591
Kurfurst von Sachsen
.
Christian war der alteste Sohn des Kurfursten
Christian I. von Sachsen
(1560?1591) aus dessen Ehe mit
Sophie
(1568?1622), Tochter des Kurfursten
Johann Georg von Brandenburg
. Nach dem fruhen Tod seines Vaters wurde Christian, noch minderjahrig, 1591 Kurfurst von Sachsen. Seine Mutter erzog ihren Sohn streng
lutherisch
und hielt ihn sonst von den Regierungsgeschaften fern. Die Regentschaft fuhrte der
ernestinische
Herzog
Friedrich Wilhelm von Sachsen-Weimar
, aber auch Christians Mutter hatte in Zusammenspiel mit Adel und Theologen entscheidenden Einfluss auf die regentschaftliche Regierung, die
Nikolaus Krell
, den einflussreichen Kanzler Christians I., umgehend verhaften ließ und sich wieder einer reaktionaren Politik zuwendete.
Nach Erreichen seiner Volljahrigkeit ubernahm Christian 1601 die Regierung selbst, die im Sinne der Regentschaftsregierung fortgefuhrt wurde. Mit Antritt seiner Regierung wurde Nikolaus Krell, vor allem auf Betreiben von Christians Mutter, in Dresden hingerichtet. Die
Landstande
erstarkten und Sachsen kehrte wieder eindeutig zum orthodoxen
Luthertum
zuruck, was eine einheitliche Politik der protestantischen Parteien in Deutschland erschwerte, zudem Christian treu auf der Seite der katholischen Habsburger stand. Kaiser
Rudolf II.
versaumte es allerdings, die Lehensanwartschaft Kursachsens auf das
Herzogtum Kleve
im
Julich-Klevischen Erbfolgestreit
eindeutig zu unterstutzen. Das Justizwesen in Sachsen erlebte durch eine
Appellationsgerichtsordnung
von 1605 Fortschritte.
Nach dem Tod Herzog
Johanns
von Sachsen Weimar am 31. Oktober 1605 ubernahm er die Vormundschaft fur dessen acht minderjahrige Sohne (siehe
Achtbrudertaler
).
[1]
Am 12. September 1602 heiratete Christian in Dresden
Hedwig
(1581?1641), Tochter des Konigs
Friedrich II. von Danemark
.
Christian galt als ein Mann von kraftiger korperlicher Erscheinung und gutmutigen Charakter, war aber intellektuell kaum in der Lage, die Staatsgeschafte zu fuhren und dabei vollig von Beratern abhangig. Das kam auch in der Munzpragung seiner Zeit, im Munzbild des
Dreibrudertaler
zum Ausdruck. Obwohl das Kurfurstentum Sachsen seit Kurfurst Moritz nur noch im Namen des Landesfursten pragen ließ, wurde unter Christian auch im Namen seiner beiden Bruder bis zu seinem Lebensende gepragt.
[2]
Der Kurfurst ging in der Jagd und seiner Leidenschaft fur Essen und Trinken auf. Auf Grund seiner mangelhaften Wirtschaftspolitik mehrten sich die Staatsschulden betrachtlich. Er starb kinderlos und bereits im Alter von 27 Jahren, nachdem er uberhitzt eine große Menge kalten Bieres getrunken hatte, vermutlich an einem Schlaganfall. Er wurde im
Freiberger Dom
beigesetzt. In der Regierung folgte ihm sein jungerer Bruder
Johann Georg
.
- Frank-Lothar Kroll
(Hrsg.):
Die Herrscher Sachsens: Markgrafen, Kurfursten, Konige 1089- 1918.
Verlag C. H. Beck, Munchen 2004, S. 133 ff. (
Digitalisat
)
- Heinrich Theodor Flathe
:
Christian II., Kurfurst von Sachsen
.
In:
Allgemeine Deutsche Biographie
(ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 172 f.
- Christa Schille:
Christian II..
In:
Neue Deutsche Biographie
(NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957,
ISBN 3-428-00184-2
, S. 231 f. (
Digitalisat
).
- ↑
Julius Erbstein
,
Albert Erbstein
:
Erorterungen auf dem Gebiete der sachsischen Munz- und Medaillen-Geschichte bei Verzeichnung der Hofrath Engelhardt’schen Sammlung
, Dresden 1888, S. 88
- ↑
Johann Friederich Klotzsch:
Versuch einer Chur-Sachsischen Munzgeschichte.
(1770), S. 415