Christa Beran
(geb. Denner), auch
Christl
genannt, (*
1922
; † Dezember
1992
) war eine
osterreichische
Gerechte unter den Volkern
.
Christa war eine von zwei Tochtern eines Ingenieurs, ihre Mutter stammte aus Weißrussland und war verstorben. Die Familie Denner zog in
Wien
um und Christa lernte als vierzehnjahriges Madchen ihre neue Nachbarin, die acht Jahre altere judische Jurastudentin
Edith Hahn
kennen, von der sie Nachhilfe erhielt. Zwischen den beiden entstand eine lebenslange Freundschaft. Christa Denner betrieb nach Abschluss an der Handelsschule ein Souvenirgeschaft, sie beschutzte im Dritten Reich ihren Jugendfreund Hans Beran, da dessen Vater judischer Herkunft war und so sein
Ariernachweis
nicht vollstandig war. Nach Kriegsende heiratete das Paar.
Sie verhalf Edith Hahn, die 1942 aus einem
Arbeitslager
der Firma Besthorn in
Aschersleben
gefluchtet war, zu falschen ?arischen“ Papieren: Sie gab ihr ihren Taufschein, die Schulerlegitimation und ihre
Lebensmittelkarten
. Der Polizei meldete sie, sie habe ihre Papiere am 29. Juli 1942 auf der
Alten Donau
beim Segeln verloren. Edith Hahn nahm die Identitat von Christa Denner an und uberlebte so den Krieg.
Jahrzehnte spater schrieb Edith Hahn an
Simon Wiesenthal
und schilderte ihm diese Hilfe. Er informierte die israelische Gedenkstatte
Yad Vashem
, die Christa Beran am 4. Juni 1985 als
Gerechte unter den Volkern
ehrte.
- Edith Hahn-Beer, Susan Dworkin:
The Nazi Officer’s Wife: How One Jewish Woman Survived the Holocaust.
Rob Weisbach Books, William Morrow, New York 1999,
ISBN 0-688-16689-X
.
- Edith Hahn-Beer, Susan Dworkin (deutsch):
Ich ging durchs Feuer und brannte nicht ? Eine außergewohnliche Lebens- und Liebesgeschichte
. Aus dem Englischen von
Otto Bayer
. Bern, Munchen, Wien: Scherz 2000,
ISBN 3-502-18287-6
.