Der
Chinesische Hase
(
Lepus sinensis
) ist eine Saugetierart aus der Gattung der
Echten Hasen
innerhalb der
Hasenartigen
. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich uber Teile des Sudens
Chinas
einschließlich der Insel
Taiwan
sowie das nordliche
Vietnam
.
Der Chinesische Hase ist klein mit einer
Kopf-Rumpf-Lange
von 35 bis 45 Zentimetern, einer Schwanzlange von 4,0 bis 5,7 Zentimetern und einem Gewicht von 1025 bis 1940 Gramm. Die Hinterfuße haben eine Lange von 81 bis 111 Millimeter, die Ohren sind klein und messen 60 bis 82 Millimeter.
[1]
Das Fell ist kurz und rau, die Fellfarbung besteht aus zahlreichen Brauntonen kastanienbraun bis rotbraun und ist sehr variabel.
[2]
Die Ruckenseite, der Kopf und der Schwanz sind sandbraun, dunkelbraun oder graubraun, haufig mit kastanien- und rotbraunen Anteilen. Die Unterseite ist heller, kontrastiert jedoch nicht sehr stark mit der Ruckenfarbung.
[1]
An den Spitzen der Ohren befindet sich eine schwarze, dreieckige Zeichnung
[2]
und die Augen besitzen eine dunkle Umrandung.
[1]
Das Winterfell ist gelblich und ist mit schwarzspitzigen Haaren durchsetzt.
[1]
Der Schadel weist lange, gebogene
Nasenbeine
auf. Der
Processus supraorbitalis
, ein Fortsatz des
Stirnbeins
oberhalb der Augen, ist nur klein ausgebildet. Die
Paukenblase
ist klein. Das
Genom
besteht aus zwei
Chromosomensatzen
mit je 24 Chromosomen (2n = 48 Chromosomen).
[1]
Das Verbreitungsgebiet des Chinesischen Hasen erstreckt sich uber Teile des Sudens
Chinas
sudlich des
Jangtsekiang
sowie das nordliche
Vietnam
. Er lebt zudem auf der vorgelagerten Insel
Taiwan
. Fur einzelne Populationen westlich des bekannten Verbreitungsgebietes konnte bislang nicht geklart werden, ob es sich um Vorkommen des Chinesischen oder des
Burmesischen Hasen
(
Lepus peguensis
) handelt.
[3]
Als Lebensraum werden offene und strauchige Grasflachen im Hugelland bevorzugt. Die Verbreitung reicht in
Bambuswaldern
bis in Hohen von 4.000 bis 5.000 Metern.
[3]
Der Chinesische Hase ist nachtaktiv, kann jedoch gelegentlich auch tagsuber beobachtet werden. Er ernahrt sich vor allem von Blattern, grunen Sprossen und Zweigen. Er grabt keine eigenen Bauten, nutzt jedoch die Bauten anderer Tierarten. Diese Bauten besitzen einen flachen Eingang und der Hase platziert seine Kotpillen vor dem Eingang.
[1]
Die Paarungszeit reicht von April bis August. In dieser Zeit bringen die Weibchen in ihren Bauten Wurfe mit durchschnittlich drei Jungtieren zur Welt.
[3]
Der Chinesische Hase wird als eigenstandige
Art
den Echten Hasen (Gattung
Lepus
) zugeordnet. Dabei wurde ursprunglich auch der auf der
koreanischen
Halbinsel
endemische
und heute als eigenstandige Art betrachtete
Korea-Hase
(
Lepus coreanus
) als Unterart des Chinesischen Hasen betrachtet. Heute werden drei Unterarten unterschieden, die
Nominatform
L. s. sinensis
,
L. s. yuenshanensis
und
L. s. formosus
auf Taiwan.
[3]
[2]
Daten uber die Bestandsgroße des Hasen liegen nicht vor. Fur Vietnam werden nur kleine Populationen angenommen und die letzten bestatigten Daten stammen aus den 1990er Jahren. Hier lebt er in sehr dicht besiedelten Gebieten mit einem hohen Jagddruck. In China kommt der Hase in zahlreichen Naturschutzgebieten vor und wird als nicht gefahrdet betrachtet.
[3]
Die Art wird von der
International Union for Conservation of Nature and Natural Resources
(IUCN) aufgrund der Bestandsgroße und dem großen Verbreitungsgebiet als nicht gefahrdet (Least concern) eingestuft.
[3]
- ↑
a
b
c
d
e
f
Chinese Hare.
In:
Andrew T. Smith
, Yan Xie:
A Guide to the Mammals of China.
Princeton University Press, 2008; S. 290.
ISBN 978-0-691-09984-2
.
- ↑
a
b
c
Joseph A. Chapman, John E. C. Flux (Hrsg.):
Rabbits, Hares and Pikas. Status Survey and Conservation Action Plan.
(PDF; 11,3 MB)
International Union for Conservation of Nature and Natural Resources
(IUCN), Gland 1990; S. 85?86.
ISBN 2-8317-0019-1
.
- ↑
a
b
c
d
e
f
Lepus
sinensis
in der
Roten Liste gefahrdeter Arten
der
IUCN
2011. Eingestellt von:
Andrew T. Smith
, C. H. Johnston, 2008. Abgerufen am 28. Januar 2012.