Chinesischer Hase

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Chinesischer Hase

Chinesischer Hase ( Lepus sinensis )

Systematik
Unterklasse : Hohere Saugetiere (Eutheria)
Uberordnung : Euarchontoglires
Ordnung : Hasenartige (Lagomorpha)
Familie : Hasen (Leporidae)
Gattung : Echte Hasen ( Lepus )
Art : Chinesischer Hase
Wissenschaftlicher Name
Lepus sinensis
Gray , 1832

Der Chinesische Hase ( Lepus sinensis ) ist eine Saugetierart aus der Gattung der Echten Hasen innerhalb der Hasenartigen . Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich uber Teile des Sudens Chinas einschließlich der Insel Taiwan sowie das nordliche Vietnam .

Der Chinesische Hase ist klein mit einer Kopf-Rumpf-Lange von 35 bis 45 Zentimetern, einer Schwanzlange von 4,0 bis 5,7 Zentimetern und einem Gewicht von 1025 bis 1940 Gramm. Die Hinterfuße haben eine Lange von 81 bis 111 Millimeter, die Ohren sind klein und messen 60 bis 82 Millimeter. [1] Das Fell ist kurz und rau, die Fellfarbung besteht aus zahlreichen Brauntonen kastanienbraun bis rotbraun und ist sehr variabel. [2] Die Ruckenseite, der Kopf und der Schwanz sind sandbraun, dunkelbraun oder graubraun, haufig mit kastanien- und rotbraunen Anteilen. Die Unterseite ist heller, kontrastiert jedoch nicht sehr stark mit der Ruckenfarbung. [1] An den Spitzen der Ohren befindet sich eine schwarze, dreieckige Zeichnung [2] und die Augen besitzen eine dunkle Umrandung. [1] Das Winterfell ist gelblich und ist mit schwarzspitzigen Haaren durchsetzt. [1]

Der Schadel weist lange, gebogene Nasenbeine auf. Der Processus supraorbitalis , ein Fortsatz des Stirnbeins oberhalb der Augen, ist nur klein ausgebildet. Die Paukenblase ist klein. Das Genom besteht aus zwei Chromosomensatzen mit je 24 Chromosomen (2n = 48 Chromosomen). [1]

Verbreitung und Lebensraum

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Verbreitungsgebiet des Chinesischen Hasen

Das Verbreitungsgebiet des Chinesischen Hasen erstreckt sich uber Teile des Sudens Chinas sudlich des Jangtsekiang sowie das nordliche Vietnam . Er lebt zudem auf der vorgelagerten Insel Taiwan . Fur einzelne Populationen westlich des bekannten Verbreitungsgebietes konnte bislang nicht geklart werden, ob es sich um Vorkommen des Chinesischen oder des Burmesischen Hasen ( Lepus peguensis ) handelt. [3]

Als Lebensraum werden offene und strauchige Grasflachen im Hugelland bevorzugt. Die Verbreitung reicht in Bambuswaldern bis in Hohen von 4.000 bis 5.000 Metern. [3]

Der Chinesische Hase ist nachtaktiv, kann jedoch gelegentlich auch tagsuber beobachtet werden. Er ernahrt sich vor allem von Blattern, grunen Sprossen und Zweigen. Er grabt keine eigenen Bauten, nutzt jedoch die Bauten anderer Tierarten. Diese Bauten besitzen einen flachen Eingang und der Hase platziert seine Kotpillen vor dem Eingang. [1]

Die Paarungszeit reicht von April bis August. In dieser Zeit bringen die Weibchen in ihren Bauten Wurfe mit durchschnittlich drei Jungtieren zur Welt. [3]

Der Chinesische Hase wird als eigenstandige Art den Echten Hasen (Gattung Lepus ) zugeordnet. Dabei wurde ursprunglich auch der auf der koreanischen Halbinsel endemische und heute als eigenstandige Art betrachtete Korea-Hase ( Lepus coreanus ) als Unterart des Chinesischen Hasen betrachtet. Heute werden drei Unterarten unterschieden, die Nominatform L. s. sinensis , L. s. yuenshanensis und L. s. formosus auf Taiwan. [3] [2]

Gefahrdung und Schutz

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Daten uber die Bestandsgroße des Hasen liegen nicht vor. Fur Vietnam werden nur kleine Populationen angenommen und die letzten bestatigten Daten stammen aus den 1990er Jahren. Hier lebt er in sehr dicht besiedelten Gebieten mit einem hohen Jagddruck. In China kommt der Hase in zahlreichen Naturschutzgebieten vor und wird als nicht gefahrdet betrachtet. [3]

Die Art wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) aufgrund der Bestandsgroße und dem großen Verbreitungsgebiet als nicht gefahrdet (Least concern) eingestuft. [3]

  1. a b c d e f Chinese Hare. In: Andrew T. Smith , Yan Xie: A Guide to the Mammals of China. Princeton University Press, 2008; S. 290. ISBN 978-0-691-09984-2 .
  2. a b c Joseph A. Chapman, John E. C. Flux (Hrsg.): Rabbits, Hares and Pikas. Status Survey and Conservation Action Plan. (PDF; 11,3 MB) International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN), Gland 1990; S. 85?86. ISBN 2-8317-0019-1 .
  3. a b c d e f Lepus sinensis in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2011. Eingestellt von: Andrew T. Smith , C. H. Johnston, 2008. Abgerufen am 28. Januar 2012.
Commons : Lepus sinensis  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien