Chavannes-le-Chene
ist eine
politische Gemeinde
im Distrikt
Jura-Nord vaudois
des
Kantons
Waadt
in der
Schweiz
.
Chavannes-le-Chene liegt auf
660
m u. M.
, 11 km ostlich der Bezirkshauptstadt
Yverdon-les-Bains
(Luftlinie). Das Haufendorf erstreckt sich im Molassehugelland des nordlichen Waadtlander
Mittellandes
, am oberen ostlichen Talhang des Baches
Ruisseau des Vaux
.
Die Flache des 4,0 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Hugellandes zwischen dem
Neuenburgersee
und dem
Broyetal
. Die sudwestliche Grenze des Gebietes bildet das tief in die
Molasseschichten
eingeschnittene Kerbtal des Ruisseau des Vaux. Nach Nordosten erstreckt sich der Gemeindeboden uber ein leicht gewelltes Hochplateau bis in das Quellgebiet des
Bainoz
(Zufluss der
Petite Glane
). Das Plateau wird im Norden von der Hohe
Les Rapes
(
698
m u. M.
), im Sudosten vom
Bois du Mont
begrenzt, an dessen Hang mit
720
m u. M.
der hochste Punkt von Chavannes-le-Chene erreicht wird. Von der Gemeindeflache entfielen 1997 5 % auf Siedlungen, 13 % auf Wald und Geholze und 82 % auf Landwirtschaft.
Zu Chavannes-le-Chene gehoren der sudlich des Dorfes gelegene Weiler
La Ruchille
(
665
m u. M.
) sowie einige Einzelhofe. Nachbargemeinden von Chavannes-le-Chene sind
Rovray
,
Molondin
,
Chene-Paquier
,
Champtauroz
und
Treytorrens (Payerne)
im Kanton Waadt sowie
Estavayer
und
Cheyres-Chables
im
Kanton Freiburg
.
Mit 316 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) gehort Chavannes-le-Chene zu den kleinen Gemeinden des Kantons Waadt. Von den Bewohnern sind 90,1 % franzosischsprachig, 5,2 % deutschsprachig und 2,2 % portugiesischsprachig (Stand 2000). Die Bevolkerungszahl von Chavannes-le-Chene belief sich 1850 auf 331 Einwohner, 1900 auf 384 Einwohner. Danach wurde aufgrund starker Abwanderung bis 1970 eine Abnahme um fast 50 % auf 201 Einwohner verzeichnet; seither bleibt die Bevolkerungszahl ziemlich stabil bei 230 Einwohnern.
Chavannes-le-Chene lebt noch heute hauptsachlich von der
Landwirtschaft
, insbesondere vom
Ackerbau
, vom
Obstbau
und von der
Viehzucht
. Ausserhalb des primaren Sektors sind nur relativ wenige Arbeitsplatze im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. Fruher gab es bei Chavannes-le-Chene Steinbruche, in denen
Muschelkalk
abgebaut wurde, im 18. Jahrhundert bestand eine Gerberei. Einige Erwerbstatige sind auch Wegpendler, die vor allem in
Yverdon
arbeiten.
Die Gemeinde liegt abseits grosserer Durchgangsstrassen an einer Verbindungsstrasse von
Yvonand
in das Tal der
Broye
. Durch einen Postautokurs, der vom Bahnhof Yvonand aus die Gemeinden des Hinterlandes bedient, ist Chavannes-le-Chene an das Netz des offentlichen Verkehrs angebunden.
Uberreste von Siedlungsplatzen und Felszeichnungen im Vallon des Vaux aus dem
Neolithikum
belegen eine sehr fruhe Besiedlung des Gemeindegebietes. Auch aus dem
Fruhmittelalter
sind Spuren bekannt. Die erste urkundliche Erwahnung des Ortes erfolgte 1334 unter dem Namen
Chavanes
. Der Ortsname leitet sich vom vulgarlateinischen
capanna
(Hutte, kleiner Hof) ab.
Seit dem
Mittelalter
unterstand Chavannes-le-Chene der Herrschaft Saint-Martin-du-Chene. Im 16. Jahrhundert wurde es deren Mittelpunkt. Mit der Eroberung der Waadt durch
Bern
im Jahr 1536 kam Chavannes-le-Chene unter die Verwaltung der Landvogtei
Yverdon
. Nach dem Zusammenbruch des
Ancien Regime
gehorte das Dorf von 1798 bis 1803 wahrend der
Helvetik
zum Kanton Leman, der anschliessend mit der Inkraftsetzung der
Mediationsverfassung
im Kanton Waadt aufging. 1798 wurde es dem Bezirk Yverdon zugeteilt.
Abbauspuren und Muhlsteinrohlinge
Gallo-romischer Steinbruch nordlich vom Dorf
Der heutige Bau der Kapelle Sainte-Marie-Madeleine, bereits 1320 erwahnt, stammt zum grossen Teil aus dem 18. Jahrhundert; letztmals wurden 1950 Renovationen durchgefuhrt. Im Ortskern sind einige typische Bauernhauser aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten.
Nordlich des Dorfes, inmitten der landwirtschaftlichen Flachen, liegt ein gallo-romischer Steinbruch. Er ist heute ein geschutztes Denkmal, weil er Abbauspuren zeigt, die auf seine Nutzung zur Muhlsteingewinnung hinweisen. Mit einigen aufgestellten Tafeln wird dem Besucher das Prinzip und Ausmaß der Muhlsteinproduktion erlautert und gleichzeitig ein Einblick in die gallo-romische Infrastruktur der Region gegeben. Ein Teil der heute sichtbaren Spuren stammt aus einer jungeren Gewinnungsepoche.
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Generalisierte Grenzen 2023
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Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
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Generalisierte Grenzen 2023
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Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
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Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022
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Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
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Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022
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Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023