Chadaloh I. (Alaholfinger)

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Chadaloh I. (auch Kadaloch , Kadolach , Cadolah , Cadolach , Chadolah , Chadalhoh , Chadolt , latinisiert Cadalaus ) († 31. Oktober 819 ) war der alteste Sohn des Baargrafen Perahthold II. (auch Peratolt, Perttolt, Berthold) aus dem Geschlecht der Ahalolfinger und seiner Gemahlin Gersinda. Er folgte wohl seinem Vater als Graf in der Baar (oder Teilen derselben), ehe er von Kaiser Ludwig dem Frommen zunachst nach Dalmatia versetzt wurde und dann die Markgrafschaft Friaul erhielt. Sein Sohn Berthold III. war ab 820 Graf in der Baar, ein weiterer Sohn war Chadaloh II.

Chadaloh I. schenkte zusammen mit seinem Bruder Wago am 23. Oktober 805 in Zell bei Riedlingen Guter (darunter Erbstetten ) in der Ostbaar dem Kloster St. Gallen . ?Die beiden Bruder behielten sich jedoch - gegen jahrlichen Zins - ein Nießbrauchsrecht sowie gegenseitig - beim Tod des jeweils anderen - ein Ruckkaufrecht vor. Nur fur den Fall, dass beide ohne Erben sturben, sollte also der aufgefuhrte Besitz an das Kloster fallen.“ [1] [2] 817 machte er dem Kloster noch einmal Schenkungen.

Im Jahre 816 ist Chadaloh I. als kaiserlicher Gesandter in Dalmatien bekundet, das seit 806 vorubergehend unter frankische Herrschaft gekommen war. 817, wohl nach dem Tod des Langobarden Aio von Friaul , ernannte ihn Ludwig der Fromme zum Markgrafen und Prafekten der Mark Friaul, die unter Karl dem Großen 774 zu einer Mark des Frankenreichs geworden war und seit 776 durch vom Kaiser eingesetzte Markgrafen zumeist frankischer, alemannischer oder burgundischer Herkunft verwaltet wurde. Der Chronist Einhard bezeichnet ihn 818 als Cadolaum comitem et marcæ Foroiuliensis præfectum und nennt ihn 819, nach seinem Tod, dux Foroiuliensis .

Wie andere Grafen und Markgrafen auch, verselbstandigte sich Chadaloh wahrend der Amtszeit des schwachen Kaisers Ludwig immer mehr und mischte sich intensiv in die inneren Angelegenheiten der von ihren eigenen Stammesfursten regierten Bevolkerung von Pannonien und Karantanien ein, wobei er zunehmend brutalere Methoden anwandte. Dagegen beschwerte sich bereits im Jahre 818 der slawische Furst Ljudevit von Posavina bei Ludwig dem Frommen. Da diese Klage vergeblich war, erhob sich Ljudevit 819 mit den Posaviern zum Aufstand, dem sich auch Teile der Karantanen und der Timotschaner (Timo?ani) anschlossen. Chadaloh unternahm im Juli 819 einen erfolglosen Feldzug gegen Ljudevit, bei dem ihn der Furst ( Knjas ) Borna von Dalmatien und Liburnien unterstutzte. Er starb am 31. Oktober 819 an einem sich bei diesem Feldzug geholten Fieber . Sein Nachfolger als Markgraf von Friaul wurde Balderich von Friaul .

→ siehe auch: Stammliste der Ahalolfinger

  • Einhard: Vita Karoli Magni. Das Leben Karls des Großen ; ubersetzt von Evelyn Scherabon Firchow, Reclam-Verlag, Stuttgart 1995. ISBN 3-15-001996-6 (lat./dt.)
  • Ludwig Ohngemach: Zur Geschichte von Erbstetten und Unterwilzingen. In: Mitteilungsblatt der Großen Kreisstadt Ehingen (Donau) , Ausgabe West, 2005.

Einzelnachweise

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  1. Ludwig Ohngemach
  2. Stiftsarchiv St. Gallen, Urkunde St. Gallen I. 151; ediert in: Wartmann: Urkundenbuch der Abtei Sanct Gallen . Teil I. Zurich 1863, Nr. 186 (S. 175) ( Digitalisat ); sowie in: Wirtembergisches Urkundenbuch . Band I, Nr. 60. Stuttgart 1849, S. 63 f. ( Digitalisat , Onlineausgabe )
Vorganger Amt Nachfolger
Aio Markgraf von Friaul
817?819
Balderich