Candido (2008)
Candido Camero de Guerra
(*
22. April
1921
in
Havanna
; †
7. November
2020
in
New York City
)
[2]
war ein
kubanischer
Perkussionist
im
Jazzbereich
. Der meist einfach nur
Candido
genannte Musiker lebte und wirkte den Großteil seines Lebens in den
USA
.
Candido begann mit Bass und Gitarre, bevor er sich den Schlaginstrumenten zuwendete und hauptsachlich
Conga
und
Bongos
spielte. Zunachst spielte er auf Kuba sechs Jahre im Rundfunk (CMQ Radio Orchestra), spielte im
Cabaret Tropicana
und nahm auch mit
Machito
auf. 1946 ging er in die
USA
mit dem Tanzerduo Carmen und Rolando. 1952 zog er nach
New York City
, um dort mit
Dizzy Gillespie
zu spielen. Zwischen 1953 und 1954 war er Mitglied des Quartetts von
Billy Taylor
(
Billy Taylor Trio with Candido
, 1954 Prestige/OJC). 1954 war er (auch als Solist) bei
Stan Kenton
beschaftigt, wo er drei (verschieden gestimmte) Congas gleichzeitig sowie Kuhglocke und
Guiro
(einen geriffelten Kurbis) spielte. Als Congaspieler trat er damals auch in den TV-Shows von
Ed Sullivan
und
Jackie Gleason
auf. 1956 erschien sein Album
Candido
bei
Verve
. Nach einer freiberuflichen Phase spielte er wieder mit Gillespie zusammen, aber auch mit
Stan Getz
. 1962 spielte er mit
Tony Bennett
in der
Carnegie Hall
.
Candido ist seit den 1950ern auf vielen Jazzplatten zu horen, u. a. mit
Dinah Washington
,
Cal Tjader
,
Sonny Rollins
,
Gene Ammons
,
Wes Montgomery
,
Beaver Harris
,
Lalo Schifrin
und
Charles Mingus
(
Cumbia & Jazz Fusion
). Wahrend der
Discowelle
hatte er einige Hits, insbesondere mit dem
Babatunde-Olatunji
-Stuck ?Jingo“, das er fur
Salsoul Records
aufnahm.
Er war einer der ersten, der die Conga in den Jazz einfuhrte. Neben seinen Beitragen zum Jazz ist er auch fur die Entwicklung des
Mambo
wichtig.
2001 erhielt er den
Latin Jazz USA Lifetime Achievement Award
und 2005 eine
Legend of Jazz
Auszeichnung der
ASCAP
. 2008 erhielt er die
NEA Jazz Masters Fellowship
. 2009 wurde ihm ein
Latin Grammy
fur sein Lebenswerk verliehen.
[3]
2005 drehte der Filmemacher Ivan Acosta uber ihn den Dokumentarfilm
Candido: Hands of Fire
.
Im Alter von 91 Jahren nahm er am 30. April 2012 gemeinsam mit anderen internationalen Jazz-Stars an einem Konzert im Plenarsaal der
Generalversammlung der Vereinten Nationen
in New York teil, das zum Anlass des von der
UNESCO
erstmals ausgerufenen ?Internationalen Tages des Jazz“ stattfand.
[4]
Im November 2016 gab er im New Yorker City College sein Abschiedskonzert.
[5]
- Candido
(Verve, 1956)
- Brujerias de Candido: Candido's Latin McGuffa's Dust
(Tico, 1971)
- Candido Camero/
Carlos Valdes
/
Giovanni Hidalgo
,
Conga Kings
(Chesky, 1999)
- Hands of Fire
(Latin Jazz USA, 2006)
- ↑
Chartquellen:
UK
- ↑
Candido Camero, a Father of Latin Jazz, Dies at 99 (NPR)
- ↑
Lifetime Achievement Award
.
Latin Recording Academy, 24. September 2009,
abgerufen am 2. Juli 2020
.
- ↑
Martin Chilton:
Jazz is celebrated by stars of music and film
in:
The Telegraph
vom 1. Mai 2012, abgerufen am 11. Juli 2012 (englisch)
- ↑
Jazz listings (2016) in
The New York Times