Burkard Wilhelm Leist

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Burkard Wilhelm Leist

Burkard Wilhelm Leist (* 12. Juli 1819 in Westen/Aller ; † 31. Dezember 1906 in Jena ) war ein deutscher Rechtswissenschaftler .

Burkard Wilhelm Leist war der Sohn von Friedrich Wilhelm Leist (1781?1820) und Henriette Leist, geb. Koring (1791?1874). Er wuchs in Braunschweig auf und studierte ab 1837 Rechtswissenschaft in Gottingen , Heidelberg und Berlin . Am meisten pragten ihn die Rechtshistoriker Gustav von Hugo (Gottingen) und Friedrich Carl von Savigny (Berlin). In Gottingen wurde Leist am 17. Mai 1841 zum Dr. jur. promoviert und habilitierte sich im Herbst 1842. 1846 wurde er zum ordentlichen Professor der juristischen Fakultat an der Universitat Basel berufen. Im selben Jahr heiratete er Julie Muller (1826?1907), die Tochter des Gottinger Philologen und Archaologen Karl Otfried Muller (1797?1840) und der Pauline Muller, geb. Hugo (1804?1847). Zum 28. Oktober 1847 wechselte Leist an die Universitat Rostock . 1853 ging er als Ordinarius an die Universitat Jena , wo er fortan wirkte. In den Jahren 1861 und 1868 fungierte er als Rektor der Universitat .

Burkard Wilhelm Leist galt als ein hervorragender Lehrer des romischen Rechts und Anhanger der historischen Schule Hugos und Savignys. Er verfasste grundlegende Studien zum romischen und indogermanischen Recht. Fur sein Wirken erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Er wurde zum Geheimen Justizrat und zum Ritter des Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Hausordens sowie des Hausorden vom Weißen Falken erster Klasse ernannt.

Sein Sohn war der Rechtswissenschaftler Gerhard Alexander Leist (1862?1918).

Schriften (Auswahl)

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  • Historia bonorum possessionis secundum tabulas . Gottingen 1841 (Dissertation)
  • Die Bonorum possessio. Ihre geschichtliche Entwicklung und heutige Geltung . Zwei Bande, Gottingen 1844?1848
  • Ueber die Entwicklung eines positiven gemeinen Rechtes in der civilisirten Menschheit . Basel 1846 (Antrittsrede)
  • Versuch einer Geschichte der Romischen Rechtssysteme . Rostock/Schwerin 1850
  • Civilistische Studien auf dem Gebiete der dogmatischen Analyse . Vier Bande, Jena 1854?1877
  • Ueber die Natur des Eigenthums . Jena 1859
  • Naturalis ratio und Natur der Sache . Jena 1860
  • Mancipation und Eigenthumstradition . Jena 1865
  • Das pratorische Erbsystem im classischen, nachclassischen und heutigen Recht . Erlangen 1873
  • mit Gluck, Muhlenbruch und Eduard Fein : Ausfuhrliche Erlauterung der Pandecten nach Hellfeld . Funf Bande, Erlangen 1870?1879 (darin: Der romische Erbrechtsbesitz; Das romische Patronatsrecht )
  • Zur Geschichte der romischen Societas . Jena 1881. Nachdruck Osnabruck 1970
  • Graeco-italische Rechtsgeschichte . Jena 1884. Nachdruck Aalen 1964
  • Alt-arisches ius gentium . Jena 1889. Nachdruck Innsbruck 1978
  • Alt-arisches ius civile . Zwei Bande, Jena 1892?1896
  • Festgabe fur Burkard Wilhelm Leist zum funfzigjahrigen Doctor-Jubilaum am 17. Mai 1891 dargebracht von der Juristischen Facultat der Universitat Jena . Jena 1891. Nachdruck Frankfurt am Main 1987
  • Ernst Immanuel Bekker : Burkard Wilhelm Leist unter seinen Aequalen . In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung fur Rechtsgeschichte. Romanistische Abteilung . Band 28 (1907), S. 129?157
  • Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog . 12. Band (1907), 1909, S. 229?231
  • Eyk Ueberschar: Die Entwicklung der burgerlichen Rechtsperson und die Pandektenlehre des Burkard Wilhelm Leist . Jena 1993 (Dissertation)
  • Eyk Ueberschar: Burkhard Wilhelm Leist (1819?1906). Von der Historischen Rechtsschule zur deutschen Rechtssoziologie . In: Rechtsgelehrte der Universitat Jena aus vier Jahrhunderten . Jena 2012, S. 145?170
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