Burgruine Hollenberg

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Burgruine Hollenberg
Burgruine Hollenberg ? Ansicht der Oberburg

Burgruine Hollenberg ? Ansicht der Oberburg

Staat Deutschland
Ort Pegnitz -Hollenberg
Entstehungszeit Vermutlich zwischen 1357 und 1363
Burgentyp Hohenburg, Gipfellage
Erhaltungszustand Restaurierte Ruine
Standische Stellung Bohmische Amtsburg
Bauweise Bruchsteinmauerwerk
Geographische Lage 49° 46′  N , 11° 29′  O Koordinaten: 49° 45′ 53,3″  N , 11° 28′ 58,8″  O
Hohenlage 540,7  m u.  NN
Burgruine Hollenberg (Bayern)
Burgruine Hollenberg (Bayern)

Die Burgruine Hollenberg war eine spatmittelalterliche Amts burg , die vermutlich Kaiser Karl IV. errichten ließ. Sie liegt auf einer Bergkuppe uber dem Weiler Hollenberg in der Gemeinde Pegnitz im oberfrankischen Landkreis Bayreuth in Bayern , Deutschland . Von der Burg haben sich nur einige Gebaudereste und Bodenspuren erhalten, die Oberburg dient heute als Aussichtspunkt .

Geographische Lage

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Die Ruine der ehemaligen Hohenburg liegt im ostlichen Bereich der Frankischen Schweiz , einem Teil des Mittelgebirges Frankenjura , auf der Kuppe des Hollenberger Schlossberges in 540,7  m u.  NN Hohe. Die Stelle der abgegangenen Burg liegt etwa 4.150 Meter westlich der evangelischen Pfarrkirche Sankt Bartholomaus in Pegnitz circa 100 Meter uber dem Tal.

In der Nahe befinden sich noch weitere ehemalige mittelalterliche Burgen, in nordostlicher Richtung der Burgstall Wartberg auf dem Warenberg uber Kosbrunn , bei Pegnitz der Burgstall Boheimstein auf dem Schlossberg und ein Burgstall bei Nemschenreuth [1] . Westlich liegt uber der Stadt Pottenstein die imposante Burg Pottenstein . Rund einen Kilometer sudwestlich der Ruine Hollenberg, inmitten des Hollenberger Waldes, befindet sich die Pirkenreuther Kapelle , die mittelalterliche Kirchenruine des abgegangenen Ortes Pirkenreuth.

Geschichte der Burg

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Als Erbauer der Burg Hollenberg gilt der bohmische Kaiser Karl IV. Er hatte 1357 die freieigene Stadt Pegnitz von den Landgrafen von Leuchtenberg gekauft. Auch das Gebiet um Hollenberg wurde von ihm erworben.

1363 wurde erstmals ein bohmischer Pfleger auf der Burg erwahnt, sie konnte also zwischen 1357 und 1363 erbaut worden sein. Ob eine Vorgangeranlage bestand, ist unklar, aber nicht auszuschließen. Im Salbuch von 1366?68 wurde die Burg erstmals schriftlich als ?daz haus“ von ?Holenperg“ erwahnt. Bis 1387 sind noch mehrere bohmische Pfleger auf der Burg nachweisbar.

Wahrend des Krieges des Bohmenkonigs Wenzel gegen den pfalzischen Konig Ruprecht wechselte die Burg mehrmals den Besitzer und scheint auch beschadigt worden zu sein. Die Burg fiel anscheinend Konig Ruprecht zu, denn nach seinem Tode 1410 kam sie bei einer Erbteilung in den Besitz seines Sohnes, Herzog Johann von Wittelsbach . 1465 gab es nach dem Abschluss eines Vertrages zwischen der Krone Bohmens und Herzog Otto wieder bohmische Lehensbriefe uber die Burg Hollenberg.

Hans von Rabenstein war der letzte Pfleger, der auf der Burg wohnte; vermutlich wurde sie im Bauernkrieg 1525 zerstort. Aus einer Amtsrechnung ist zu erfahren, dass die Burg Hollenberg 1570 nur noch eine Ruine war. Sie wurde nicht wiederaufgebaut.

Die Burgruine ist frei zuganglich, man erreicht sie leicht vom Weiler Hollenberg aus, indem man von dort den Wanderweg bergaufwarts nach Suden geht. Von der Burg hat man eine Aussicht nach Westen bis nach Goßweinstein mit seiner Burg . Unterhalb der Burg liegt die 97 m tiefe Zwergenhohle .

  • Rudiger Bauriedel, Ruprecht Konrad-Roder: Mittelalterliche Befestigungen und niederadelige Ansitze im Landkreis Bayreuth . Ellwanger Druck und Verlag, Bayreuth 2007, ISBN 978-3-925361-63-0 , S. 119.
  • Joachim Zeune : Burgruine Hollenberg . In: Rainer Hofmann (Bearb.): Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland, Band 20: Frankische Schweiz . Konrad Theiss Verlag GmbH und Co., Stuttgart 1990, ISBN 3-8062-0586-8 , S. 203?204.
  • Toni Eckert, Susanne Fischer, Renate Freitag, Rainer Hofmann, Walter Tausendpfund: Die Burgen der Frankischen Schweiz: Ein Kulturfuhrer . Gurtler Druck, Forchheim o. J., ISBN 3-9803276-5-5 , S. 71?73.
  • Konrad M. Muller: Mittelalterliches Franken . Sturz Verlag, Wurzburg 1980, S. 171?172.
  • Hellmut Kunstmann : Die Burgen der ostlichen Frankischen Schweiz . Kommissionsverlag Ferdinand Schoningh, Wurzburg 1965, S. 343?351.
Commons : Burgruine Hollenberg  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Der Burgstall auf der Seite des Bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege ( Memento vom 6. Januar 2016 im Internet Archive )