Burg Hohenzollern

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Burg Hohenzollern
Burg Hohenzollern

Burg Hohenzollern

Staat Deutschland
Ort Bisingen
Entstehungszeit 1850?1867
Burgentyp Gipfelburg
Erhaltungszustand Erhalten
Standische Stellung Haus Hohenzollern
Geographische Lage 48° 19′  N , 8° 58′  O Koordinaten: 48° 19′ 23,5″  N , 8° 58′ 3,8″  O
Hohenlage 855  m u.  NHN
Burg Hohenzollern (Baden-Württemberg)
Burg Hohenzollern (Baden-Wurttemberg)

Die Burg Hohenzollern in der baden-wurttembergischen Gemeinde Bisingen ist der Stammsitz des ehemals regierenden Hauses Hohenzollern , dessen Oberhaupter als Kurfursten von Brandenburg (ab 1415), Konige von Preußen (ab 1701) und Deutsche Kaiser (ab 1871) dienten. Nach der ersten Anlage von 1267 und der zweiten Anlage von 1454 ist sie die dritte Burg an diesem Ort. Die neugotische Dreiflugelanlage wurde 1850 bis 1867 durch Konig Friedrich Wilhelm IV. von Preußen von Friedrich August Stuler erbaut. Hervorzuheben sind die Schatzkammer , der Grafensaal und die Christuskapelle . Mit rund 350.000 Besuchern im Jahr gehort sie zu den beruhmtesten Sehenswurdigkeiten Deutschlands .

Die Gipfelburg liegt auf dem 855 Meter hohen, isolierten, prominenten Bergkegel des Hohenzollern im heutigen Ortsteil Zimmern der Gemeinde Bisingen im Zollernalbkreis in Baden-Wurttemberg . Er ist ein Zeugenberg , dem Trauf der Schwabischen Alb vorgelagert.

Die erste mittelalterliche Burg der Grafschaft Zollern , die 1267 erstmals erwahnt wurde, geht vermutlich auf das 11. Jahrhundert zuruck. Sie wurde am 15. Mai 1423 nach fast einjahriger Belagerung durch den Schwabischen Stadtebund erobert und vollstandig zerstort. Den Grund fur den Konflikt hatte Graf Friedrich XII. von Zollern, genannt der Oettinger, geboten, der sich die schwabischen Reichsstadte zum Feind gemacht hatte, weshalb uber ihn die Reichsacht verhangt worden war. Die Reichsstadte standen im Bund mit Graf Eitel Friedrich von Zollern und der Grafschaft Wurttemberg . Im Sommer 1422 begann die Belagerung. Daran beteiligt waren unter anderem die Reichsstadte Augsburg, Ulm, Memmingen, Kempten, Reutlingen, Rottweil, Ravensburg, Biberach und Weil der Stadt. [1]

Die zweite Burg in einem Stich von Matthaus Merian anno 1643

Nach einem Neubau ab 1454 wurde die Burg im Dreißigjahrigen Krieg , obwohl zur starken Festung ausgebaut, von den Wurttembergern eingenommen und vorubergehend besetzt:

Nachdem sich das Krafteverhaltnis durch den Vormarsch der Schweden bis nach Bayern zugunsten der Protestanten verschob, und Schwedenkonig Gustav Adolf die im Schwabischen eroberten und noch zu erobernden Gebiete Herzog Julius Friedrich von Wurttemberg versprach, rustete sich dieser Anfang 1632 zum Krieg gegen seine Nachbarn. Unter dem Vorwand, ?die verlassenen [katholischen] Herrschaften zu schutzen“, ließ der Herzog seine Truppen zunachst in die Grafschaft Hohenberg einmarschieren. Rasch wurden wichtige Stadte (z. B. Rottweil am 2. Oktober 1632) erobert, außerdem die Belagerung von Villingen (Ubergabeaufforderung am 4. Oktober 1632) eingeleitet und die Blockade von Hohenzollern (im Juli 1633) begonnen. Wahrend es die Wurttemberger im Schwarzwald anfangs mit der Aushebung der Landwehr aus den nahegelegenen Amtern angehen wollten, sollte es im Hohenzollerischen Oberstleutnant Jost Faber mit 500 ?bewehrten wurttembergischen Bauern“ und 100 Landreitern richten ? doch ohne Erfolg. Acht Monate lag die wurttembergische Wagenburg vor der Festung, ihre Soldaten plunderten die Mundvorrate, ohne dabei einen militarischen Erfolg verbuchen zu konnen. Aufgrund des offensiven Vorgehens des wurttembergischen Herzogs drohten die Kaiserlichen nun ihrerseits mit Vergeltungsmaßnahmen. Einige ihrer Offiziere tonten, sie wurden ?in Wurttemberg ein solches Feuer anrichten, dass die Engel im Himmel die Fuße an sich ziehen“. Im Fruhjahr 1634 begann nun der junge und engagierte Herzog Eberhard von Wurttemberg mit der eigentlichen Belagerung der Burg. Er setzte den erfolglosen Kommandeur Jost Faber ab und dafur Oberstleutnant Helmstadt ein. Dieser mit den Schweden operierende Offizier und Kommandant der Landregimenter III + IV konnte schließlich die Stadt Hechingen am 25. Marz 1634 einnehmen, worauf am 3. April die Burg wegen anhaltend schlechter Versorgungslage kapitulierte. Die zollerische Besatzung unter Hauptmann Weinmann erhielt freien Abzug. Trotz des Protests von Philipp Christoph von Hohenzollern musste das Furstentum Hohenzollern-Hechingen Eberhard von Wurttemberg huldigen und all seine Beamten wurden abgesetzt. Nachdem sich nach der Schlacht bei Nordlingen das Krafteverhaltnis wieder zugunsten des Kaisers gewendet hatte, gelang am 1. November 1635 die Ruckeroberung der Feste mittels einer List: Dem wurttembergischen Hauptmann Albert Schmidlapp wurde ein gefalschtes Schreiben ausgehandigt, das den angeblichen Befehl seines Herzogs enthielt, der darum bat, die Burg an den kaiserlichen Oberstleutnant Karthausen zu ubergeben. Nach Abzug der Wurttemberger erhielt die Burg zunachst eine Besatzung von 50 Mann Landvolk (einheimische Bauern). [2]

Nach Kriegsende war die Burg uberwiegend in habsburgischem Besitz, bevor sie wahrend des Osterreichischen Erbfolgekriegs im Winter 1744/1745 von franzosischen Truppen besetzt wurde. Nach dem Abzug der letzten osterreichischen Besatzung 1798 verfiel die Burg, Anfang des 19. Jahrhunderts war sie eine Ruine. Als einziger nennenswerter Teil war die St. Michaelskapelle erhalten geblieben.

Burg Hohenzollern, handkolorierte Aufnahme etwa zwischen 1890 und 1900

Der Gedanke an einen Wiederaufbau der Burg kam dem damaligen Kronprinzen und spateren Konig Friedrich Wilhelm IV. moglicherweise 1819, als er auf einer Italienreise auch die Wurzeln seiner Herkunft kennenlernen wollte und den Berg bestieg. 1844 schrieb er, bereits als Konig: [3]

?Die Erinnerung vom J. 19 ist mir ungemein lieblich und wie ein schoner Traum, zumal der Sonnenuntergang, den wir von einer der Schloßbastionenen aus sahen. … Nun ist ein Jugendtraum-Wunsch, den Hohenzollern wieder bewohnbar gemachet zu sehen.“

? Friedrich Wilhelm IV.

Die Burg in ihrer heutigen Form ist ein Bauwerk des renommierten Berliner Architekten Friedrich August Stuler , der 1842 als Schuler und Nachfolger Karl Friedrich Schinkels zum Architekten des Konigs ernannt worden war. Sie gilt als typisches Beispiel der Neugotik im deutschen Sprachraum. Die eindrucksvollen Auffahrtsanlagen entwarf der Ingenieuroffizier Moritz von Prittwitz , der damals als der fuhrende preußische Festungsbaumeister galt. Die bildhauerischen Arbeiten stammen von Gustav Willgohs .

Zum einen ist die Burg Hohenzollern das Ergebnis politischen Reprasentationswillens der Herrscher von Preußen , die die Stammburg ihrer Ahnen in prunkvoller Form wiederaufgebaut sehen wollten. Zum anderen ist sie Ausdruck des romantischen Geistes jener Zeit und verkorpert die damalige Idealvorstellung einer mittelalterlichen Ritterburg. [4] Insofern ist der historistische Baugedanke mit dem von Schloss Neuschwanstein in Bayern vergleichbar, jedoch ohne dessen phantastisch-theatralische Ubersteigerung. 1850 fand die Grundsteinlegung statt. Finanziert wurde der Bau gemeinsam von der brandenburgisch-preußischen und den furstlich-schwabischen Linien der Hohenzollern. Im Streit um die Finanzierung kam es nach einem heftigen Wortgefecht am 22. Marz 1852 zwischen Otto von Bismarck und Georg von Vincke in der zweiten preußischen Kammer am 25. Marz 1852 zum Duell Vincke?Bismarck . Am 3. Oktober 1867 wurde der Bau unter Konig Wilhelm I. von Preußen vollendet und eingeweiht.

Der Neubau blieb nicht immer unumstritten. Wenige Jahrzehnte nach der Einweihung beauftragte Kaiser Wilhelm II. den Architekten Gabriel von Seidl , sich mit einem moglichen Umbau der Burg im puristischen Stil des Historismus zu beschaftigen. Seidl stellte wahrend seines Besuchs der Burg im Jahr 1894 jedoch fest: ?Diese Burg ist derart verpfuscht, dass ich nix machen kann als hochstens sie neu bauen ? und dann ist es halt keine alte Burg mehr … Das kann i net!“. Seine Begleiter soll er zudem wahrend seines Besuches auf Grund seines gewonnenen Eindrucks gebeten haben: ?Um Gottes Willen, helfens mir hinaus.“ Darauf nahm Kaiser Wilhelm II. Abstand von diesem Umbauprojekt und ließ stattdessen die Hohkonigsburg neu bauen, das Residenzschloss Posen errichten, die Ordensburg Marienburg renovieren sowie nach deren Vorbild die Marineschule Murwik fur die Marine erbauen und zuletzt in Potsdam den Cecilienhof im Stil eines Jagdschlosses errichten. [5]

Bei einem Erdbeben am 3. September 1978 wurde die Burg schwer beschadigt. Einige Turmchen sturzten ein und Ritterfiguren fielen um. [6] Die Restaurierungsarbeiten zogen sich bis in die 1990er Jahre hin.

Fernaufnahme der Burg Hohenzollern

Das Bauwerk, das fast die ganze Bergkuppe bedeckt, besteht hauptsachlich aus vier Elementen: den Befestigungsanlagen, dem Schlossgebaude, den Kapellen und dem Burggarten.

Befestigungsanlagen

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Adlerturm und Teil der Befestigung

Das Adlertor mit seiner Zugbrucke bildet den Eingang. Durch vier Windungen gelangt man in den Burghof. Die erste Windung dreht sich um den Wilhelmsturm . Man gelangt uber den Zwinger zur zweiten Windung, dem niederen Vorwerk. Von hier aus fuhrt die dritte Windung im Gewolbe des spiralformigen Rampenturms und die vierte Windung direkt daruber mit unbedeckter Auffahrt. Dann erreicht man die sudostliche Schnarrwachtbastei mit Ausblick auf Boll und den Dreifurstenstein . Von dort aus kann man durch den quadratischen oberen Torturm uber einen geradlinigen Anstieg den Burghof erreichen oder uber die Bastionen von außen das Schlossgebaude umschreiten. Gegen den Uhrzeigersinn folgen auf die Schnarrwachtbastei die Neue Bastei (Nord-Ost), die Fuchslochbastei (Nord), der Spitz (Nord-West), die Scharfeckbastei (West), die Gartenbastei (Sud-West) und die St. Michaelsbastei (Sud). Zwischen den Basteien findet man die Standbilder der preußischen Konige, die einst in der Ruhmeshalle (Berlin) standen.

Burghof mit St. Michaelskapelle, Wartturm und Freitreppe vor dem Furstenbau

Das Schlossgebaude bildet ein nach Sud-Osten geoffnetes U , dessen Enden die evangelische und die katholische Kapelle bilden. Der außere Umriss benutzt die alten Grundmauern der zweiten Burganlage. Uber den alten Kasematten erheben sich die dreistockigen Bauwerke, die mit vielen Turmchen und Fialen verziert sind. Die vier Hauptturme sind in der Reihenfolge gegen den Uhrzeigersinn der zur Fuchslochbastei ausgerichtete Kaiserturm , der Bischofsturm zum Spitz, der Markgrafenturm hin zur Scharfeckbastei und der Michaelsturm noch vor der Gartenbastei . Im Burghof befindet sich der Wartturm , der sich als Treppenturm an den Furstenbau mit Grafensaal und Bibliothek schmiegt und auf dem bei Anwesenheit des Burgherrn die Fahne gehisst wird.

Paul Sinner : Burg Hohenzollern, Grafensaal

Eine Freitreppe fuhrt zur Stammbaumhalle . Dort ist an Wanden der Stammbaum der Familie Hohenzollern aufgemalt. Von ihr gelangt man in den Grafensaal , der die ganze Breite des Sudflugels einnimmt. Sein spitzbogiges Rippengewolbe wird von acht rotlichen, freistehenden Marmorsaulen getragen. Die ebenfalls spitzbogigen Fenster tragen Grisaillen und farbige Malereien von Stuler. Unter dem Grafensaal liegt die ehemalige Schlosskuche, heute Schatzkammer. An den Grafensaal grenzen der Kaiserturm und die Bischofsnische, danach schließt sich die mit Wandgemalden von Wilhelm Peters zur hohenzollerischen Geschichte verzierte Bibliothek an. Im Markgrafenturm befindet sich der Salon des Konigs , der heute auch abweichend von der Terminologie Stulers als Markgrafenzimmer bezeichnet wird.

Durch verschiedene private Gemacher kommt man schließlich in den Salon der Konigin . Wegen der mit blauem Samt bezogenen Polstermobel wird er auch als Blauer Salon bezeichnet. Das Parkett besteht aus funf verschiedenen Holzern. Von einem Aussichtserker blickt man auf den Albtrauf, an den Wanden hangen Familiengemalde: Konigin Luise , Kaiserin Augusta , Kaiserin Viktoria und Prinz Waldemar von Preußen , letzteres von Viktoria selbst gemalt. Der Sekretar der Konigin wurde nach Entwurfen Stulers geschaffen. Das Sevres-Service stammt aus dem Besitz Napoleons und wurde von preußischen Truppen in der Schlacht von Waterloo erbeutet. In der Dienerschaftshalle ist ein Gemalde Franz von Lenbachs bemerkenswert, das Wilhelm I. kurz vor seinem Tod zeigt. Der wuchtige Schreibtisch Wilhelms II. dominiert den ansonsten durch die Verwendung verschiedener Holzer bei Parkett und Vertafelung intimen Charakter des Raumes.

Waffen- und Schatzkammer

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Ein Stockwerk tiefer gelangt man uber die Waffenkammer in die Schatzkammer. Sie enthalt unter anderem eine Courschleppe der Konigin Luise aus Seidendamast, den Waffenrock Friedrichs des Großen aus der Schlacht bei Kunersdorf , die Schnupftabaksdose , die ihm das Leben rettete, seine Kruckstocke, zwei seiner Traversfloten und edelsteinbesetzte Tabatieren. Hohepunkt ist die mit 18 Brillanten und 142 zu Rosen geschliffenen Diamanten verzierte Krone Wilhelms II.

Christuskapelle
Michaelskapelle

Auf der Burg Hohenzollern befinden sich Kapellen von drei christlichen Konfessionen:

Die katholische St. Michaelskapelle wurde 1853 erweitert, ihr mittelalterlicher Teil datiert aus den Jahren 1454 bis 1461 und ist damit das einzig erhaltene Bauwerk der zweiten Burg. Schiff und Chor sind mit Netz-Rippengewolben uberdeckt. Zahlreiche Fenster kamen aus der Kirche des ehemaligen Klosters Stetten , das zeitweilig die zollerische Erbgrablege war; diese entstanden zwischen 1280 und 1290.

Die evangelische Christuskapelle ist ein Werk Stulers in Anlehnung an den Westchor des Naumburger Doms . Das Aposteltor stammt von der zerstorten Kaiser-Wilhelm-Gedachtniskirche aus Berlin. Hier steht der Sarkophag eines verstorbenen Familienmitglieds. [7]

Unter der Christuskapelle liegt die russisch-orthodoxe Auferstehungskapelle, die in der zweiten Halfte des 20. Jahrhunderts von Prinz Louis Ferdinand von Preußen fur seine Frau Kira von Russland eingerichtet wurde.

Der ursprungliche Bepflanzungsplan war ein Spatwerk von Peter Joseph Lenne . Seine Anordnung ist nicht mehr erhalten.

Familienfriedhof im Offiziers­gart­chen der St.-Michaels-Bastei mit den Urnengrabern von Friedrich und Alexandrine von Preußen

Die Burg war nach dem Wiederaufbau niemals fur langere Zeit bewohnt, sie hatte ausschließlich reprasentative Funktion. Nur der letzte preußische Kronprinz Wilhelm lebte nach seiner Flucht aus Potsdam Ende 1945 einige Monate auf der Burg. Wilhelm, seine Frau, Kronprinzessin Cecilie , und mehrere ihrer Kinder sind auf dem kleinen Familienfriedhof im Offiziersgartchen der St.-Michaels-Bastei der Burg bestattet.

Die Urnen von Prinz Louis Ferdinand , seiner Frau Kira und einiger ihrer Kinder sind in der russisch-orthodoxen Auferstehungskapelle beigesetzt. Ab 1952 befanden sich die Sarge der Konige Friedrich Wilhelm I. und Friedrichs des Großen auf der Burg. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurden sie 1991 wieder nach Potsdam uberfuhrt.

Die Burg Hohenzollern ist nach wie vor Privateigentum. Sie gehort zu zwei Dritteln der brandenburgisch-preußischen Linie des Hauses Hohenzollern, zu einem Drittel der schwabischen Linie. Hausherr ist seit 1994 der amtierende Chef des Hauses Hohenzollern, Georg Friedrich Prinz von Preußen .

Seit 1952 wurde die Burg zusatzlich mit Kunstgegenstanden und Erinnerungsstucken zur preußischen Geschichte aus dem Besitz der Familie und dem ehemaligen Hohenzollernmuseum im Schloss Monbijou museal ausgestattet. Die Burg Hohenzollern bietet Fuhrungen durch die Schau- und Prunkraume der Burg an und ist heute mit zwischen 300.000 und 400.000 Besuchern pro Jahr [8] [9] eine touristische Attraktion; international gilt sie als eine der beruhmtesten Sehenswurdigkeiten Deutschlands. [10] Ein Hohepunkt ist die Schatzkammer, in der wertvolle kunsthistorische Gegenstande vorhanden sind, darunter das kostbare Tafelsilber und Porzellan, die Tabakdosen Friedrichs des Großen, sein Uniformrock mit dem legendaren Einschussloch, das prachtige Hofkleid der Konigin Luise von Preußen sowie die preußische Konigskrone. Zu den zahlreichen Marketingaktionen zahlen Ausstellungen, Konzerte, Theater- und Kinoveranstaltungen sowie ein Weihnachtsmarkt. [11]

Es existiert ein Cafe-Restaurant sowie im Sommer eine Außengastronomie mit 150 Sitzplatzen im Schatten der Konigslinden im Burggarten.

Im Jahr 1953 wurden bei einem Einbruch in die Burg mehrere Gegenstande aus der Schatzkammer gestohlen. Der Tater wurde spater gefasst und zu sechs Jahren Haft verurteilt. Einige der erbeuteten Gegenstande hatte er bereits eingeschmolzen bzw. auf der Flucht in den Main geworfen. Die Tat wurde in einem eigenen Raum des Kriminalmuseums der Akademie der Polizei Baden-Wurttemberg in Freiburg im Breisgau beschrieben. [12]

Seit 1954 wird die Burg auch von der 1952 gegrundeten Prinzessin-Kira-von-Preußen -Stiftung genutzt. [13] Diese ermoglichte bedurftigen Kindern, in den Anfangsjahren aus West-Berlin , Ferienaufenthalte.

Im Jahr 1997 grundete sich der Freundeskreis der Burg Hohenzollern , der sich seither fur die Unterstutzung von erhaltenden Maßnahmen auf der Burg engagiert und inzwischen uber 550 Mitglieder hat (Stand Juli 2022).

Ansicht aus Nordwest (2023)

Im Jahr 2015 war die Burg Kulisse fur die Dreharbeiten des Psycho-Thrillers A Cure for Wellness , die durch das Studio Babelsberg ausgefuhrt wurden. [14] Der Film verlegt den Handlungsort der Geschichte in einen fiktiven Ort in die Schweiz. Regisseur Gore Verbinski und Studio-Chef Henning Molfenter trugen sich wahrend der Dreharbeiten im Beisein von Hausherr Georg Friedrich Prinz von Preußen in das Gastebuch der Burg ein. [15] Kinostart von A Cure For Wellness war der 23. Februar 2017.

Im Jahr 2016 fanden auf der Burg die Außenaufnahmen der Kinderserie Eine lausige Hexe statt. [16] Die Burg verkorpert in der Serie die Graustein-Akademie fur Hexen.

  • 2017/2018: 150 Jahre 3. Burg Hohenzollern , Torturm der Burg. Katalog.

Hohenzollernlied

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Das Hohenzollernlied von 1849 besingt die Burg und den Felsen und gilt als Hymne von Hohenzollern .

  • Rolf Bothe : Burg Hohenzollern. Von der mittelalterlichen Burg zum nationaldynastischen Denkmal im 19. Jahrhundert. Mann, Berlin 1979, ISBN 3-7861-1148-0 .
  • Gerd Braun: Die Burg Hohenzollern als Denkmal des Historismus. In: Burgen und Schlosser. 3. Band (1976/I), S. 40?44.
  • Patrick Gluckler: Burg Hohenzollern. Kronjuwel der Schwabischen Alb; romantisches Stammschloss einer kaiserlichen Dynastie. Gluckler, Hechingen 2002, ISBN 3-925012-34-6 .
  • Friedrich Hossfeld, Hans Vogel : Die Kunstdenkmaler Hohenzollerns, erster Band: Kreis Hechingen. Holzinger, Hechingen 1939, S. 211 ff.
  • Paul Munch: Ein riesiger Markstein der Weltgeschichte? Die Hohenzollernburg als nationales Denkmal. In: Schwabische Heimat . Bd. 58 (2007), Nr. 3, S. 266?275 ( https://doi.org/10.53458/sh.v58i3.3745 ).
  • Gunter Schmitt : Burgen, Schlosser und Ruinen im Zollernalbkreis. Herausgegeben vom Landratsamt Zollernalbkreis. Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2007, ISBN 978-3-7995-0186-6 , S. 105?118.
  • Gunter Schmitt: Burgenfuhrer Schwabische Alb, Band 5 ? Westalb: Wandern und entdecken zwischen Reutlingen und Spaichingen. Biberacher Verlagsdruckerei, Biberach an der Riß 1993, ISBN 3-924489-65-3 , S. 211?240.
  • Rudolf Graf von Stillfried-Alcantara : Beschreibung und Geschichte der Burg Hohenzollern. Berlin 1870 ( Digitalisat , Nachdruck Berlin Story Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-929829-55-X ).
  • Ulrich Feldhahn: Burg Hohenzollern. Historische Fotografien 1850?1970. Sutton-Verlag, Erfurt 2014, ISBN 978-3-95400-405-8 .
  • Christian Kayser: Burg Hohenzollern. Ein Jahrtausend Baugeschichte. Sudverlag, Konstanz 2017, ISBN 978-3-87800-108-9 .
Commons : Burg Hohenzollern  ? Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Patrick Gluckler: Burg Hohenzollern. Großer Burgfuhrer. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2018, ISBN 978-3-7319-0702-2 , S. 11.
  2. u. a. Geschichte, Land und Ortskunde der Hohenzollern, Hechingen und Sigmaringen. Ulm, 1824. S. 77 u. ff.
  3. Kennzeichen BL Heimatkunde fur den Zollernalbkreis; Herausgeber: Waldemar Lutz, Jurgen Nebel und Hansjorg Noe. Lorrach/Stuttgart 1987, ISBN 3-12-258310-0 ; S. 121f.
  4. Burg Hohenzollern/Hechingen Vortrag uber Wiederaufbau der Burg Hohenzollern. ( Memento vom 5. Dezember 2017 im Internet Archive ) Hohenzollerische Zeitung , 25. November 2017; abgerufen am: 5. Dezember 2017
  5. Burg Hohenzollern: Wo Hollywood an Deutschland grenzte. Frankfurter Allgemeine Zeitung , 3. Dezember 2017; abgerufen am 4. Dezember 2017.
  6. Burg Hohenzollern: Hundertfunfzig Jahre Einsamkeit . Sudkurier , 30. November 2017; abgerufen am 5. Dezember 2017.
  7. Sarkophag in der Burg Hohenzollern , Foto aus dem Archiv der UdK .
  8. Des Prinzen neue Tone. In: Stuttgarter Nachrichten, 10. Mai 2003.
  9. Burg Hohenzollern: Spannendes uber den Stammsitz des preußischen Konigshauses
  10. PlanetWare 15 Top-Rated Castles in Germany
  11. Burg Hohenzollern ? Allgemeines, Fuhrungen und Konigliches Flanieren . ( Memento des Originals vom 3. September 2017 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.burg-hohenzollern.com In: burg-hohenzollern.com, abgerufen 24. Februar 2017.
  12. Kai Muller: Balance und Pietat . ( Memento vom 3. April 2018 im Internet Archive ) lexi-online.de, 24. Mai 2005; abgerufen am 3. April 2018
  13. Website der Prinzessin-Kira-Stiftung ( Memento des Originals vom 9. August 2016 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.preussen.de
  14. Roland Beck: Burg vom 13.-24. Juli 2015 wegen Dreharbeiten geschlossen. In: burg-hohenzollern.com, 30. Juni 2015.
  15. Roland Beck: Dreharbeiten beendet ? Regisseur signiert Gastebuch. In: burg-hohenzollern.com, 27. Juli 2015.
  16. ?Eine lausige Hexe“: KiKA zeigt Neuauflage des Kinderklassikers, im Internet. TV Wunschliste.