Burg Hohenzollern
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Burg Hohenzollern
Burg Hohenzollern
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Staat
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Deutschland
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Ort
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Bisingen
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Entstehungszeit
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1850?1867
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Burgentyp
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Gipfelburg
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Erhaltungszustand
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Erhalten
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Standische Stellung
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Haus Hohenzollern
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Geographische Lage
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48° 19′
N
,
8° 58′
O
48.323194444444
8.9677222222222
855
Koordinaten:
48° 19′ 23,5″
N
,
8° 58′ 3,8″
O
|
Hohenlage
|
855
m u.
NHN
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Burg Hohenzollern (Baden-Wurttemberg)
|
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Die
Burg Hohenzollern
in der
baden-wurttembergischen
Gemeinde
Bisingen
ist der
Stammsitz
des ehemals regierenden Hauses
Hohenzollern
, dessen Oberhaupter als
Kurfursten von Brandenburg
(ab 1415),
Konige von Preußen
(ab 1701) und
Deutsche Kaiser
(ab 1871) dienten. Nach der ersten Anlage von 1267 und der zweiten Anlage von 1454 ist sie die dritte Burg an diesem Ort. Die
neugotische
Dreiflugelanlage
wurde 1850 bis 1867 durch Konig
Friedrich Wilhelm IV.
von Preußen von
Friedrich August Stuler
erbaut. Hervorzuheben sind die
Schatzkammer
, der
Grafensaal
und die
Christuskapelle
. Mit rund 350.000 Besuchern im Jahr gehort sie zu den beruhmtesten Sehenswurdigkeiten
Deutschlands
.
Die
Gipfelburg
liegt auf dem 855 Meter hohen, isolierten, prominenten Bergkegel des
Hohenzollern
im heutigen Ortsteil
Zimmern
der Gemeinde
Bisingen
im
Zollernalbkreis
in
Baden-Wurttemberg
. Er ist ein
Zeugenberg
, dem
Trauf
der
Schwabischen Alb
vorgelagert.
Die erste
mittelalterliche
Burg der
Grafschaft Zollern
, die 1267 erstmals erwahnt wurde, geht vermutlich auf das 11. Jahrhundert zuruck. Sie wurde am 15. Mai 1423 nach fast einjahriger Belagerung durch den
Schwabischen Stadtebund
erobert und vollstandig zerstort. Den Grund fur den Konflikt hatte Graf
Friedrich XII.
von Zollern, genannt der Oettinger, geboten, der sich die schwabischen Reichsstadte zum Feind gemacht hatte, weshalb uber ihn die Reichsacht verhangt worden war. Die Reichsstadte standen im Bund mit Graf
Eitel Friedrich
von Zollern und der
Grafschaft Wurttemberg
. Im Sommer 1422 begann die Belagerung. Daran beteiligt waren unter anderem die Reichsstadte Augsburg, Ulm, Memmingen, Kempten, Reutlingen, Rottweil, Ravensburg, Biberach und Weil der Stadt.
[1]
Die zweite Burg in einem Stich von
Matthaus Merian
anno 1643
Nach einem Neubau ab 1454 wurde die Burg im
Dreißigjahrigen Krieg
, obwohl zur starken Festung ausgebaut, von den
Wurttembergern
eingenommen und vorubergehend besetzt:
Nachdem sich das Krafteverhaltnis durch den Vormarsch der Schweden bis nach Bayern zugunsten der
Protestanten
verschob, und
Schwedenkonig Gustav Adolf
die im Schwabischen eroberten und noch zu erobernden Gebiete
Herzog Julius Friedrich von Wurttemberg
versprach, rustete sich dieser Anfang 1632 zum Krieg gegen seine Nachbarn. Unter dem Vorwand, ?die verlassenen [katholischen] Herrschaften zu schutzen“, ließ der Herzog seine Truppen zunachst in die
Grafschaft Hohenberg
einmarschieren. Rasch wurden wichtige Stadte (z. B.
Rottweil
am 2. Oktober 1632) erobert, außerdem die Belagerung von
Villingen
(Ubergabeaufforderung am 4. Oktober 1632) eingeleitet und die Blockade von Hohenzollern (im Juli 1633) begonnen. Wahrend es die Wurttemberger im Schwarzwald anfangs mit der Aushebung der Landwehr aus den nahegelegenen Amtern angehen wollten, sollte es im Hohenzollerischen Oberstleutnant Jost Faber mit 500 ?bewehrten wurttembergischen Bauern“ und 100 Landreitern richten ? doch ohne Erfolg. Acht Monate lag die wurttembergische Wagenburg vor der Festung, ihre Soldaten plunderten die Mundvorrate, ohne dabei einen militarischen Erfolg verbuchen zu konnen. Aufgrund des offensiven Vorgehens des wurttembergischen Herzogs drohten die Kaiserlichen nun ihrerseits mit Vergeltungsmaßnahmen. Einige ihrer Offiziere tonten, sie wurden ?in Wurttemberg ein solches Feuer anrichten, dass die Engel im Himmel die Fuße an sich ziehen“. Im Fruhjahr 1634 begann nun der junge und engagierte
Herzog Eberhard von Wurttemberg
mit der eigentlichen Belagerung der Burg. Er setzte den erfolglosen Kommandeur Jost Faber ab und dafur Oberstleutnant Helmstadt ein. Dieser mit den Schweden operierende Offizier und Kommandant der
Landregimenter III + IV
konnte schließlich die Stadt
Hechingen
am 25. Marz 1634 einnehmen, worauf am 3. April die Burg wegen anhaltend schlechter Versorgungslage kapitulierte. Die zollerische Besatzung unter Hauptmann Weinmann erhielt freien Abzug. Trotz des Protests von
Philipp Christoph von Hohenzollern
musste das Furstentum
Hohenzollern-Hechingen
Eberhard von Wurttemberg huldigen und all seine Beamten wurden abgesetzt. Nachdem sich nach der
Schlacht bei Nordlingen
das Krafteverhaltnis wieder zugunsten des Kaisers gewendet hatte, gelang am 1. November 1635 die Ruckeroberung der Feste mittels einer List: Dem wurttembergischen Hauptmann Albert Schmidlapp wurde ein gefalschtes Schreiben ausgehandigt, das den angeblichen Befehl seines Herzogs enthielt, der darum bat, die Burg an den kaiserlichen Oberstleutnant Karthausen zu ubergeben. Nach Abzug der Wurttemberger erhielt die Burg zunachst eine Besatzung von 50 Mann Landvolk (einheimische Bauern).
[2]
Nach Kriegsende war die Burg uberwiegend in
habsburgischem
Besitz, bevor sie wahrend des
Osterreichischen Erbfolgekriegs
im Winter 1744/1745 von franzosischen Truppen besetzt wurde. Nach dem Abzug der letzten osterreichischen Besatzung 1798 verfiel die Burg, Anfang des 19. Jahrhunderts war sie eine Ruine. Als einziger nennenswerter Teil war die St. Michaelskapelle erhalten geblieben.
Burg Hohenzollern,
handkolorierte
Aufnahme etwa zwischen 1890 und 1900
Der Gedanke an einen Wiederaufbau der Burg kam dem damaligen Kronprinzen und spateren Konig
Friedrich Wilhelm IV.
moglicherweise 1819, als er auf einer Italienreise auch die Wurzeln seiner Herkunft kennenlernen wollte und den Berg bestieg. 1844 schrieb er, bereits als Konig:
[3]
?Die Erinnerung vom J. 19 ist mir ungemein lieblich und wie ein schoner Traum, zumal der Sonnenuntergang, den wir von einer der Schloßbastionenen aus sahen. … Nun ist ein Jugendtraum-Wunsch, den Hohenzollern wieder bewohnbar gemachet zu sehen.“
?
Friedrich Wilhelm IV.
Die Burg in ihrer heutigen Form ist ein Bauwerk des renommierten Berliner Architekten
Friedrich August Stuler
, der 1842 als Schuler und Nachfolger
Karl Friedrich Schinkels
zum
Architekten des Konigs
ernannt worden war. Sie gilt als typisches Beispiel der
Neugotik
im deutschen Sprachraum. Die eindrucksvollen Auffahrtsanlagen entwarf der Ingenieuroffizier
Moritz von Prittwitz
, der damals als der fuhrende preußische
Festungsbaumeister
galt. Die
bildhauerischen
Arbeiten stammen von
Gustav Willgohs
.
Zum einen ist die Burg Hohenzollern das Ergebnis politischen Reprasentationswillens der Herrscher von
Preußen
, die die Stammburg ihrer Ahnen in prunkvoller Form wiederaufgebaut sehen wollten. Zum anderen ist sie Ausdruck des
romantischen
Geistes jener Zeit und verkorpert die damalige Idealvorstellung einer mittelalterlichen Ritterburg.
[4]
Insofern ist der
historistische
Baugedanke mit dem von
Schloss Neuschwanstein
in
Bayern
vergleichbar, jedoch ohne dessen phantastisch-theatralische Ubersteigerung. 1850 fand die Grundsteinlegung statt. Finanziert wurde der Bau gemeinsam von der brandenburgisch-preußischen und den furstlich-schwabischen Linien der Hohenzollern. Im Streit um die Finanzierung kam es nach einem heftigen Wortgefecht am 22. Marz 1852 zwischen
Otto von Bismarck
und
Georg von Vincke
in der
zweiten preußischen Kammer
am 25. Marz 1852 zum
Duell Vincke?Bismarck
. Am 3. Oktober 1867 wurde der Bau unter Konig
Wilhelm I.
von Preußen vollendet und eingeweiht.
Der Neubau blieb nicht immer unumstritten. Wenige Jahrzehnte nach der Einweihung beauftragte
Kaiser Wilhelm II.
den Architekten
Gabriel von Seidl
, sich mit einem moglichen Umbau der Burg im puristischen Stil des Historismus zu beschaftigen. Seidl stellte wahrend seines Besuchs der Burg im Jahr 1894 jedoch fest: ?Diese Burg ist derart verpfuscht, dass ich nix machen kann als hochstens sie neu bauen ? und dann ist es halt keine alte Burg mehr … Das kann i net!“. Seine Begleiter soll er zudem wahrend seines Besuches auf Grund seines gewonnenen Eindrucks gebeten haben: ?Um Gottes Willen, helfens mir hinaus.“ Darauf nahm Kaiser Wilhelm II. Abstand von diesem Umbauprojekt und ließ stattdessen die
Hohkonigsburg
neu bauen, das
Residenzschloss Posen
errichten, die
Ordensburg Marienburg
renovieren sowie nach deren Vorbild die
Marineschule Murwik
fur die
Marine
erbauen und zuletzt in
Potsdam
den
Cecilienhof
im Stil eines
Jagdschlosses
errichten.
[5]
Bei einem
Erdbeben am 3. September 1978
wurde die Burg schwer beschadigt. Einige Turmchen sturzten ein und Ritterfiguren fielen um.
[6]
Die Restaurierungsarbeiten zogen sich bis in die 1990er Jahre hin.
Fernaufnahme der Burg Hohenzollern
Das Bauwerk, das fast die ganze Bergkuppe bedeckt, besteht hauptsachlich aus vier Elementen: den Befestigungsanlagen, dem Schlossgebaude, den Kapellen und dem Burggarten.
Adlerturm und Teil der Befestigung
Das Adlertor mit seiner
Zugbrucke
bildet den Eingang. Durch vier Windungen gelangt man in den Burghof. Die erste Windung dreht sich um den
Wilhelmsturm
. Man gelangt uber den
Zwinger
zur zweiten Windung, dem niederen Vorwerk. Von hier aus fuhrt die dritte Windung im Gewolbe des spiralformigen
Rampenturms
und die vierte Windung direkt daruber mit unbedeckter Auffahrt. Dann erreicht man die sudostliche
Schnarrwachtbastei
mit Ausblick auf
Boll
und den
Dreifurstenstein
. Von dort aus kann man durch den quadratischen oberen Torturm uber einen geradlinigen Anstieg den Burghof erreichen oder uber die
Bastionen
von außen das Schlossgebaude umschreiten. Gegen den Uhrzeigersinn folgen auf die
Schnarrwachtbastei
die
Neue Bastei
(Nord-Ost), die
Fuchslochbastei
(Nord), der
Spitz
(Nord-West), die
Scharfeckbastei
(West), die
Gartenbastei
(Sud-West) und die
St. Michaelsbastei
(Sud). Zwischen den
Basteien
findet man die Standbilder der preußischen Konige, die einst in der
Ruhmeshalle (Berlin)
standen.
Burghof mit St. Michaelskapelle, Wartturm und Freitreppe vor dem Furstenbau
Das Schlossgebaude bildet ein nach Sud-Osten geoffnetes
U
, dessen Enden die evangelische und die katholische Kapelle bilden. Der außere Umriss benutzt die alten Grundmauern der zweiten Burganlage. Uber den alten
Kasematten
erheben sich die dreistockigen Bauwerke, die mit vielen Turmchen und
Fialen
verziert sind. Die vier Hauptturme sind in der Reihenfolge gegen den Uhrzeigersinn der zur
Fuchslochbastei
ausgerichtete
Kaiserturm
, der
Bischofsturm
zum Spitz, der
Markgrafenturm
hin zur
Scharfeckbastei
und der
Michaelsturm
noch vor der
Gartenbastei
. Im Burghof befindet sich der
Wartturm
, der sich als Treppenturm an den Furstenbau mit Grafensaal und Bibliothek schmiegt und auf dem bei Anwesenheit des Burgherrn die Fahne gehisst wird.
Paul Sinner
: Burg Hohenzollern, Grafensaal
Eine
Freitreppe
fuhrt zur
Stammbaumhalle
. Dort ist an Wanden der Stammbaum der Familie Hohenzollern aufgemalt. Von ihr gelangt man in den
Grafensaal
, der die ganze Breite des Sudflugels einnimmt. Sein spitzbogiges Rippengewolbe wird von acht rotlichen, freistehenden Marmorsaulen getragen. Die ebenfalls spitzbogigen Fenster tragen
Grisaillen
und farbige Malereien von Stuler. Unter dem
Grafensaal
liegt die ehemalige Schlosskuche, heute Schatzkammer. An den
Grafensaal
grenzen der
Kaiserturm
und die Bischofsnische, danach schließt sich die mit Wandgemalden von Wilhelm Peters zur hohenzollerischen Geschichte verzierte Bibliothek an. Im
Markgrafenturm
befindet sich der
Salon des Konigs
, der heute auch abweichend von der Terminologie Stulers als
Markgrafenzimmer
bezeichnet wird.
Durch verschiedene private Gemacher kommt man schließlich in den
Salon der Konigin
. Wegen der mit blauem Samt bezogenen Polstermobel wird er auch als
Blauer Salon
bezeichnet. Das Parkett besteht aus funf verschiedenen Holzern. Von einem Aussichtserker blickt man auf den Albtrauf, an den Wanden hangen Familiengemalde:
Konigin Luise
,
Kaiserin Augusta
,
Kaiserin Viktoria
und
Prinz Waldemar von Preußen
, letzteres von Viktoria selbst gemalt. Der Sekretar der Konigin wurde nach Entwurfen Stulers geschaffen. Das Sevres-Service stammt aus dem Besitz
Napoleons
und wurde von preußischen Truppen in der Schlacht von Waterloo erbeutet. In der Dienerschaftshalle ist ein Gemalde
Franz von Lenbachs
bemerkenswert, das
Wilhelm I.
kurz vor seinem Tod zeigt. Der wuchtige Schreibtisch
Wilhelms II.
dominiert den ansonsten durch die Verwendung verschiedener Holzer bei Parkett und
Vertafelung
intimen Charakter des Raumes.
Ein Stockwerk tiefer gelangt man uber die Waffenkammer in die Schatzkammer. Sie enthalt unter anderem eine
Courschleppe
der
Konigin Luise
aus Seidendamast, den Waffenrock
Friedrichs des Großen
aus der
Schlacht bei Kunersdorf
, die
Schnupftabaksdose
, die ihm das Leben rettete, seine Kruckstocke, zwei seiner Traversfloten und edelsteinbesetzte Tabatieren. Hohepunkt ist die mit 18 Brillanten und 142 zu Rosen geschliffenen Diamanten verzierte
Krone Wilhelms II.
Christuskapelle
Michaelskapelle
Auf der Burg Hohenzollern befinden sich Kapellen von drei christlichen Konfessionen:
Die katholische St. Michaelskapelle wurde 1853 erweitert, ihr mittelalterlicher Teil datiert aus den Jahren 1454 bis 1461 und ist damit das einzig erhaltene Bauwerk der zweiten Burg. Schiff und Chor sind mit Netz-Rippengewolben uberdeckt. Zahlreiche Fenster kamen aus der Kirche des ehemaligen
Klosters Stetten
, das zeitweilig die zollerische Erbgrablege war; diese entstanden zwischen 1280 und 1290.
Die evangelische Christuskapelle ist ein Werk Stulers in Anlehnung an den Westchor des
Naumburger Doms
. Das Aposteltor stammt von der zerstorten
Kaiser-Wilhelm-Gedachtniskirche
aus Berlin. Hier steht der
Sarkophag
eines verstorbenen Familienmitglieds.
[7]
Unter der Christuskapelle liegt die
russisch-orthodoxe
Auferstehungskapelle, die in der zweiten Halfte des 20. Jahrhunderts von
Prinz Louis Ferdinand von Preußen
fur seine Frau
Kira von Russland
eingerichtet wurde.
Der ursprungliche Bepflanzungsplan war ein Spatwerk von
Peter Joseph Lenne
. Seine Anordnung ist nicht mehr erhalten.
Familienfriedhof im Offiziersgartchen der St.-Michaels-Bastei mit den Urnengrabern von
Friedrich
und
Alexandrine
von Preußen
Die Burg war nach dem Wiederaufbau niemals fur langere Zeit bewohnt, sie hatte ausschließlich reprasentative Funktion. Nur der letzte preußische
Kronprinz Wilhelm
lebte nach seiner Flucht aus Potsdam Ende 1945 einige Monate auf der Burg. Wilhelm, seine Frau, Kronprinzessin
Cecilie
, und mehrere ihrer Kinder sind auf dem kleinen Familienfriedhof im Offiziersgartchen der St.-Michaels-Bastei der Burg bestattet.
Die Urnen von
Prinz Louis Ferdinand
, seiner Frau
Kira
und einiger ihrer Kinder sind in der russisch-orthodoxen Auferstehungskapelle beigesetzt. Ab 1952 befanden sich die Sarge der Konige
Friedrich Wilhelm I.
und
Friedrichs des Großen
auf der Burg. Nach der
deutschen Wiedervereinigung
wurden sie 1991 wieder nach
Potsdam
uberfuhrt.
Die Burg Hohenzollern ist nach wie vor Privateigentum. Sie gehort zu zwei Dritteln der brandenburgisch-preußischen Linie des Hauses Hohenzollern, zu einem Drittel der schwabischen Linie. Hausherr ist seit 1994 der amtierende Chef des Hauses Hohenzollern,
Georg Friedrich Prinz von Preußen
.
Seit 1952 wurde die Burg zusatzlich mit Kunstgegenstanden und Erinnerungsstucken zur preußischen Geschichte aus dem Besitz der Familie und dem ehemaligen Hohenzollernmuseum im
Schloss Monbijou
museal ausgestattet. Die Burg Hohenzollern bietet Fuhrungen durch die Schau- und Prunkraume der Burg an und ist heute mit zwischen 300.000 und 400.000 Besuchern pro Jahr
[8]
[9]
eine touristische Attraktion; international gilt sie als eine der beruhmtesten Sehenswurdigkeiten Deutschlands.
[10]
Ein Hohepunkt ist die Schatzkammer, in der wertvolle kunsthistorische Gegenstande vorhanden sind, darunter das kostbare Tafelsilber und Porzellan, die Tabakdosen Friedrichs des Großen, sein Uniformrock mit dem legendaren Einschussloch, das prachtige Hofkleid der Konigin Luise von Preußen sowie die preußische Konigskrone. Zu den zahlreichen Marketingaktionen zahlen Ausstellungen, Konzerte, Theater- und Kinoveranstaltungen sowie ein Weihnachtsmarkt.
[11]
Es existiert ein Cafe-Restaurant sowie im Sommer eine Außengastronomie mit 150 Sitzplatzen im Schatten der Konigslinden im Burggarten.
Im Jahr 1953 wurden bei einem Einbruch in die Burg mehrere Gegenstande aus der Schatzkammer gestohlen. Der Tater wurde spater gefasst und zu sechs Jahren Haft verurteilt. Einige der erbeuteten Gegenstande hatte er bereits eingeschmolzen bzw. auf der Flucht in den Main geworfen. Die Tat wurde in einem eigenen Raum des Kriminalmuseums der
Akademie der Polizei Baden-Wurttemberg
in
Freiburg im Breisgau
beschrieben.
[12]
Seit 1954 wird die Burg auch von der 1952 gegrundeten
Prinzessin-Kira-von-Preußen
-Stiftung genutzt.
[13]
Diese ermoglichte bedurftigen Kindern, in den Anfangsjahren aus
West-Berlin
, Ferienaufenthalte.
Im Jahr 1997 grundete sich der
Freundeskreis der Burg Hohenzollern
, der sich seither fur die Unterstutzung von erhaltenden Maßnahmen auf der Burg engagiert und inzwischen uber 550 Mitglieder hat (Stand Juli 2022).
Ansicht aus Nordwest (2023)
Im Jahr 2015 war die Burg Kulisse fur die Dreharbeiten des Psycho-Thrillers
A Cure for Wellness
, die durch das
Studio Babelsberg
ausgefuhrt wurden.
[14]
Der Film verlegt den Handlungsort der Geschichte in einen fiktiven Ort in die Schweiz. Regisseur
Gore Verbinski
und Studio-Chef
Henning Molfenter
trugen sich wahrend der Dreharbeiten im Beisein von Hausherr Georg Friedrich Prinz von Preußen in das Gastebuch der Burg ein.
[15]
Kinostart von
A Cure For Wellness
war der 23. Februar 2017.
Im Jahr 2016 fanden auf der Burg die Außenaufnahmen der Kinderserie
Eine lausige Hexe
statt.
[16]
Die Burg verkorpert in der Serie die Graustein-Akademie fur Hexen.
- 2017/2018:
150 Jahre 3. Burg Hohenzollern
, Torturm der Burg. Katalog.
Das
Hohenzollernlied
von 1849 besingt die Burg und den Felsen und gilt als Hymne von
Hohenzollern
.
- Rolf Bothe
:
Burg Hohenzollern. Von der mittelalterlichen Burg zum nationaldynastischen Denkmal im 19. Jahrhundert.
Mann, Berlin 1979,
ISBN 3-7861-1148-0
.
- Gerd Braun:
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In:
Burgen und Schlosser.
3. Band (1976/I), S. 40?44.
- Patrick Gluckler:
Burg Hohenzollern. Kronjuwel der Schwabischen Alb; romantisches Stammschloss einer kaiserlichen Dynastie.
Gluckler, Hechingen 2002,
ISBN 3-925012-34-6
.
- Friedrich Hossfeld,
Hans Vogel
:
Die Kunstdenkmaler Hohenzollerns, erster Band: Kreis Hechingen.
Holzinger, Hechingen 1939, S. 211 ff.
- Paul Munch:
Ein riesiger Markstein der Weltgeschichte? Die Hohenzollernburg als nationales Denkmal.
In:
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https://doi.org/10.53458/sh.v58i3.3745
).
- Gunter Schmitt
:
Burgen, Schlosser und Ruinen im Zollernalbkreis.
Herausgegeben vom Landratsamt Zollernalbkreis. Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2007,
ISBN 978-3-7995-0186-6
, S. 105?118.
- Gunter Schmitt:
Burgenfuhrer Schwabische Alb, Band 5 ? Westalb: Wandern und entdecken zwischen Reutlingen und Spaichingen.
Biberacher Verlagsdruckerei, Biberach an der Riß 1993,
ISBN 3-924489-65-3
, S. 211?240.
- Rudolf Graf von Stillfried-Alcantara
:
Beschreibung und Geschichte der Burg Hohenzollern.
Berlin 1870 (
Digitalisat
, Nachdruck Berlin Story Verlag, Berlin 2006,
ISBN 3-929829-55-X
).
- Ulrich Feldhahn:
Burg Hohenzollern. Historische Fotografien 1850?1970.
Sutton-Verlag, Erfurt 2014,
ISBN 978-3-95400-405-8
.
- Christian Kayser:
Burg Hohenzollern. Ein Jahrtausend Baugeschichte.
Sudverlag, Konstanz 2017,
ISBN 978-3-87800-108-9
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Patrick Gluckler:
Burg Hohenzollern. Großer Burgfuhrer.
Michael Imhof Verlag, Petersberg 2018,
ISBN 978-3-7319-0702-2
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u. a. Geschichte, Land und Ortskunde der Hohenzollern, Hechingen und Sigmaringen. Ulm, 1824. S. 77 u. ff.
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Kennzeichen BL
Heimatkunde fur den Zollernalbkreis; Herausgeber: Waldemar Lutz, Jurgen Nebel und Hansjorg Noe. Lorrach/Stuttgart 1987,
ISBN 3-12-258310-0
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Burg Hohenzollern/Hechingen Vortrag uber Wiederaufbau der Burg Hohenzollern.
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Memento
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25. November 2017; abgerufen am: 5. Dezember 2017
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Burg Hohenzollern: Wo Hollywood an Deutschland grenzte.
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Burg Hohenzollern: Hundertfunfzig Jahre Einsamkeit
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30. November 2017; abgerufen am 5. Dezember 2017.
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Sarkophag in der Burg Hohenzollern
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Burg Hohenzollern: Spannendes uber den Stammsitz des preußischen Konigshauses
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PlanetWare 15 Top-Rated Castles in Germany
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Burg Hohenzollern ? Allgemeines, Fuhrungen und Konigliches Flanieren
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(
Memento
des
Originals
vom 3. September 2017 im
Internet Archive
)
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@2
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In: burg-hohenzollern.com, abgerufen 24. Februar 2017.
- ↑
Kai Muller:
Balance und Pietat
.
(
Memento
vom 3. April 2018 im
Internet Archive
) lexi-online.de, 24. Mai 2005; abgerufen am 3. April 2018
- ↑
Website der Prinzessin-Kira-Stiftung
(
Memento
des
Originals
vom 9. August 2016 im
Internet Archive
)
Info:
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und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.preussen.de
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Roland Beck:
Burg vom 13.-24. Juli 2015 wegen Dreharbeiten geschlossen.
In: burg-hohenzollern.com, 30. Juni 2015.
- ↑
Roland Beck:
Dreharbeiten beendet ? Regisseur signiert Gastebuch.
In: burg-hohenzollern.com, 27. Juli 2015.
- ↑
?Eine lausige Hexe“: KiKA zeigt Neuauflage des Kinderklassikers, im Internet.
TV Wunschliste.
Das Wappen des Zollernalbkreises
![Burg Hohenzollern](//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/3e/Burg_Hohenzollern_ak.jpg/150px-Burg_Hohenzollern_ak.jpg)