Bundesverband der Deutschen Industrie
(BDI)
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Rechtsform
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eingetragener Verein
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Grundung
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1. Juli 1949
|
Sitz
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Haus der Deutschen Wirtschaft
,
Berlin
(
⊙
52.514972
13.405468
Koordinaten:
52° 30′ 53,9″
N
,
13° 24′ 19,7″
O
)
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Vorsitz
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Siegfried Russwurm
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Geschaftsfuhrung
|
Tanja Gonner
Holger Losch
Iris Ploger
Wolfgang Niedermark
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Mitglieder
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35
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Website
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www.bdi.eu
[1]
|
Der
Bundesverband der Deutschen Industrie e. V.
(
BDI
) ist der
Spitzenverband
der deutschen
Industrie
und der industrienahen
Dienstleister
in der Rechtsform eines
eingetragenen Vereins
mit Sitz im
Haus der Deutschen Wirtschaft
in
Berlin
. Daruber hinaus verfugt der BDI uber weitere Buros im Ausland und ist somit international vertreten.
Der BDI hat derzeit 35 Mitglieder, inklusive einer Arbeitsgemeinschaft bestehend aus 6 Verbanden, die sich die Mitgliedschaft teilen. Er spricht somit fur 40
Branchenverbande
und mehr als 100.000 Unternehmen mit rund 8 Millionen Beschaftigten
[2]
. Die Mitgliedschaft ist freiwillig. Insgesamt 15 Landesvertretungen
vertreten die Interessen
der Wirtschaft auf regionaler Ebene.
Prasident des BDI ist seit dem 1. Januar 2021
Siegfried Russwurm
.
Ursprung des BDI ist der
Reichsverband der Deutschen Industrie
(RDI). Dieser wurde in der
Zeit des Nationalsozialismus
am 19. Juni 1933 mit dem
Vereinigung Deutscher Arbeitgeberverbande
am 19. Juni
1933
zum
Reichsstand der Deutschen Industrie
vereinigt. Die Vertretung der Industrieunternehmen ubernahm die
Reichsgruppe Industrie
. Diese wurde mit Kriegsende 1945 aufgelost.
Im Jahr 1949, dem Grundungsjahr der Bundesrepublik Deutschland, wurde in Munchen der
Deutsche Gewerkschaftsbund
(DGB) gegrundet. Der DGB vertritt ausschließlich die
Interessen
der Arbeitnehmer. Am 19. Oktober 1949, nur eine Woche nach der Grundung des DGB, grundeten daraufhin Vertreter von 32 Wirtschaftsverbanden und Arbeitsgemeinschaften den
Ausschuss fur Wirtschaftsfragen der industriellen Verbande
. Diese Benennung berucksichtigte die Bedenken der Alliierten gegenuber einem permanent tatigen industriellen Spitzenverband. Die Alliierten betrachteten eine Spitzenvertretung, die die Interessen seitens der Unternehmer vertritt, nun allerdings als notwendig. Am 1. Juli 1949 stimmten die Vertreter der Militarregierung der Satzung einer solchen Vertretung zu. Zu Beginn des Jahres 1950 wurde der Verein in
Bundesverband der Deutschen Industrie
umbenannt.
Zwischen 1950 und 1999 befand sich der Hauptsitz des BDI im
Haus der Deutschen Industrie
in
Koln
.
Als
Dachorganisation
ist der Spitzenverband fur die Wahrnehmung und Forderung aller Anliegen der unter dem Dach des BDI zusammengeschlossenen
Industriezweige
verantwortlich. Dies berechtigt ihn jedoch nicht zur Vertretung
sozialpolitischer Belange
.
[1]
Diese Funktion ist der
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbande
vorbehalten. Die BDI-Satzung beschrankt den Kreis der Mitglieder auf industrielle Spitzenverbande und Arbeitsgruppen (§ 4 Abs. 2). Folglich konnen Einzelunternehmen oder Unternehmensgeflechte keine Mitgliedschaft erwirken. Aus politikwissenschaftlicher Sicht ist der BDI als eine Interessengruppe in den Verbandssektoren ?Wirtschaft und Arbeit“
[3]
sowie als ?ein Investorenspitzenverband von industriellen Branchen- und Fachverbanden“
[4]
bezeichnet worden. Als Interessenvertretung der Industrie betreibt der Spitzenverband Interessenartikulation, im Anschluss an den Prozess der verbandsinternen Meinungsbildung. Der BDI betreibt weltweit
Lobbyarbeit
im Sinne von industriell tatigen Unternehmen
[5]
und wird in ?allen wirtschaftsrelevanten Gesetzgebungsprozessen gehort“.
[6]
Der BDI beschaftigt sich mit verschiedenen Themen, die von folgenden 18 Ausschussen behandelt werden: Ausschuss Außenwirtschaft; Ausschuss Digitale Wirtschaft, Telekommunikation und Medien; Ausschuss Energie- und Klimapolitik; Geld-, Kredit- und Wahrungsausschuss; Ausschuss fur Gesundheitswirtschaft; Ausschuss Offentliches Auftragswesen; Rechtsausschuss; Ausschuss fur gewerblichen Rechtsschutz; Ausschuss Rohstoffpolitik; Ausschuss fur Sicherheit; Steuerausschuss, Ausschuss Umwelt, Technik und Nachhaltigkeit; Ausschuss fur Verbraucherpolitik; Verkehrsausschuss; Ausschuss fur Wettbewerbsordnung sowie Fachausschuss Bildung und Mittelstandsausschuss. Der BDI arbeitet diesbezuglich mit der
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbande
(BDA) zusammen.
An der Spitze des BDI steht das Prasidium. Dies setzt sich aus
- einem Prasidenten, seinem gewahlten Nachfolger und seinem unmittelbaren Vorganger sowie
- sieben weiteren Stellvertretern und der Schatzmeisterin (Vizeprasidentin) und
- ferner 15 weiteren Mitgliedern, die durch den Vorstand zu wahlen sind, zusammen.
Der Prasident und die Vizeprasidenten bilden, gemeinsam mit den Vorsitzenden der Mitgliedsverbande, den Vorstand. Sofern Angelegenheiten des Bundesverbandes nicht durch gesetzliche Vorschriften oder durch die Satzung anderen Organen vorbehalten sind, ist der Vorstand fur diese zustandig. Aktueller Prasident des BDI ist
Siegfried Russwurm
.
Prasidenten des BDI waren seit der Grundung 1949:
Hauptgeschaftsfuhrer des BDI waren seit der Grundung 1949:
Die Hauptgeschaftsfuhrung setzt sich aus einem Haupt- und einem stellvertretenden Hauptgeschaftsfuhrer sowie zwei weiteren Mitgliedern zusammen. Seit dem 15. November 2022 ist
Tanja Gonner
Hauptgeschaftsfuhrerin des BDI. Weitere Mitglieder der Hauptgeschaftsfuhrung sind derzeit der stellvertretende Hauptgeschaftsfuhrer Holger Losch sowie Iris Ploger und Wolfgang Niedermark.
Der BDI umfasst folgende 19 Fachabteilungen: Außenwirtschaftspolitik; BDI/BDA The German Business Representation; Digitalisierung und Innovation; Energie- und Klimapolitik; Finanzen, Mitglieder und zentrale Dienste; Industrielle Gesundheitswirtschaft; Internationale Markte; Marketing, Online und Veranstaltungen; Mittelstand und Familienunternehmen; Mobilitat und Logistik; Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft; Personal- und Organisationsentwicklung; Presse- und Offentlichkeitsarbeit; Recht, Wettbewerb und Verbraucherpolitik; Research, Industrie- und Wirtschaftspolitik; Sicherheit und Rohstoffe, Steuern und Finanzen; strategische Planung und Koordination; Umwelt, Technik und Nachhaltigkeit.
Siegfried Russwurm
,
Thomas Bauer
,
Achim Berg
,
Heinz Jorg Fuhrmann
, Gunther Kegel,
Dieter Kempf
,
Christian Kullmann
,
Hildegard Muller
, Ingeborg Neumann, Carl Martin Welcker,
Dominik von Achten
,
Frank Appel
, Axel Aumuller,
Werner Baumann
,
Hubertus von Baumbach
,
Dagmar Braun
,
Martin Brudermuller
, Cathrina Claas-Muhlhauser, Franz-Peter Falke, Erwin Flender,
Toralf Haag
, Frank Heinricht,
Sabine Herold
,
Timotheus Hottges
, Dirk Hoke, Hans-Toni Junius,
Ola Kallenius
,
Joe Kaeser
, Sybille Kaiser,
Arndt G. Kirchhoff
,
Christian Klein
,
Peter Kurth
,
Joachim Lang
,
Wolfgang Langhoff
, Roland Leder,
Nicola Leibinger-Kammuller
, Burkhard Lohr,
Richard Lutz
,
Frank Mastiaux
,
Andreas Mattner
,
Martina Merz
,
Arend Oetker
, Armin Papperger,
Hagen Pfundner
, Gregor Pillen,
Helmar Rendez
,
Klaus Rosenfeld
, Winfried Schaur,
Rolf Martin Schmitz
, Jens-Christian Senger,
Carsten Spohr
,
Dirk Stenkamp
,
Johannes Teyssen
, Stefan Wolf,
Bettina Wurth
,
Oliver Zipse
.
Neben dem Hauptstandort in Berlin ist der BDI an weiteren Standorten weltweit ansassig und somit auch international vertreten. In
Brussel
,
Peking
und
Washington, D.C.
ist das Ziel des BDI, Geschaftskontakte zu fordern und die Interessen der deutschen Wirtschaft in dem jeweiligen Staat vor Ort zu reprasentieren.
Der BDI hat derzeit 35 Mitglieder, inklusive einer Arbeitsgemeinschaft bestehend aus 6 Verbanden, die sich die Mitgliedschaft teilen:
- Johannes Bahr / Christopher Kopper:
Industrie, Politik und Gesellschaft. Der BDI und seine Vorganger 1919?1990
, Gottingen: Wallstein 2019,
ISBN 978-3-8353-3405-2
.
- Alexander Brehm:
Sind Verbande noch zeitgemaß? Ein Vergleich zwischen dem Centralverband Deutscher Industrieller und dem Bundesverband der Deutschen Industrie e. V.
Polisphere Library, Berlin 2008,
ISBN 978-3-938456-19-4
.
- Georg Brodach, Hermann Frhr. von Wolff-Metternich:
Der Bundesverband der deutschen Industrie.
Dusseldorf 1987,
ISBN 3-7700-7067-4
.
- Fritz Hauenstein, Hg.:
Der Weg zum industriellen Spitzenverband.
Hoppenstedts Wirtschafts-Archiv
, Dusseldorf 1956; darin Wilhelm Beutler:
Der Bundesverband der Deutschen Industrie.
S. 310?353.
- Siegfried Mann:
Macht und Ohnmacht der Verbande: Das Beispiel des Bundesverbandes der Deutschen Industrie e. V. (BDI) aus empirisch-analytischer Sicht.
Baden-Baden 1994,
ISBN 3-7890-3107-0
.
- Frederik A. Petersohn:
Informalisierung und Parteipolitisierung im Politikformulierungsprozeß der Bundesrepublik Deutschland: Dargestellt am Beispiel der steuerpolitischen Positionen des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) zwischen 1982 und 1994.
Munster 2000,
ISBN 978-3-8258-4580-3
, S. 76?97.
- Martin Sebaldt
,
Alexander Straßner
:
Verbande in der Bundesrepublik Deutschland. Eine Einfuhrung.
Wiesbaden 2004,
ISBN 3-531-13543-0
, S. 104?106.
- ↑
a
b
Mit der Nummer 398 registriert in
Offentliche Liste uber die Registrierung von Verbanden und deren Vertretern
, sogenannte ?Lobbyliste“, auf bundestag.de,
Fassung vom Mai 2020
, veroffentlicht am 25. Mai 2020 im
Bundesanzeiger
, aufgerufen am 22. November 2020
- ↑
https://bdi.eu/artikel/news/der-bundesverband-der-deutschen-industrie/
- ↑
Martin Sebaldt
,
Alexander Straßner
:
Verbande in der Bundesrepublik Deutschland. Eine Einfuhrung.
Wiesbaden 2004,
ISBN 3-531-13543-0
, S. 105.
- ↑
Petersohn, Frederik A.: Informalisierung und Parteipolitisierung im Politikformulierungsprozeß der Bundesrepublik Deutschland: Dargestellt am Beispiel der steuerpolitischen Positionen des Bundesverbandes der Deutschen Industrie zwischen 1982 und 1994, Munster und Berlin 2000, S. 77.
- ↑
Lobbytruppe BDI: Tricks, Chaos, Kungelei.
In:
Der Spiegel.
25. Marz 2011,
abgerufen am 31. Januar 2014
.
- ↑
Martin Sebaldt, Alexander Straßner:
Verbande in der Bundesrepublik Deutschland. Eine Einfuhrung.
Wiesbaden 2004,
ISBN 3-531-13543-0
, S. 105.
- ↑
Dieter Kempf zum neuen BDI-Prasidenten gewahlt
, Pressemitteilung des BDI vom 28. November 2016, abgerufen am 29. November 2016
- ↑
Philipp Krohn:
Russwurm wird BDI-Prasident.
In:
FAZ.net
.
30. November 2020,
abgerufen am 28. Januar 2024
.
- ↑
Mitgliedseite im EBD