Bundelkhand

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lage von Bundelkhand in Indien
Palast von Orchha (16./17. Jh.) und umgebende Landschaft
Chhatris der Herrscher von Orchha (17./18. Jh.) am Fluss Betwa
Dashavatara-Tempel von Deogarh (6. Jh.)

Bundelkhand ( Hindi : ????????? ) ist eine geographische Region im Norden Indiens . Die Region liegt heute in den Bundesstaaten Uttar Pradesh und Madhya Pradesh , wobei der großte Teil auf Madhya Pradesh entfallt. Seit dem Jahr 1854 war Bundelkhand administrativ Teil der Central India Agency . Wahrend des Indischen Aufstands von 1857 gehorte es zu den aufstandischen Regionen.

Die Region Bundelkhand liegt zwischen dem Vindhyagebirge im Suden und der Gangesebene im Norden; ostlich grenzt die weniger fruchtbare historische Region Baghelkand an. Die von zahlreichen Flussen (darunter Betwa , Chambal , Ken , Sindh u. a.) mit Wasser versorgte Region Bundelkhand ist uberaus fruchtbar. Die wichtigsten Stadte der Region sind Jhansi , Datia , Lalitpur , Sagar , Damoh , Orai , Panna , Mahoba , Banda , Narsinghpur und Chhatarpur . Die Großstadte Gwalior , Jabalpur und Bhopal sind kulturell stark von der Region Bundelkhand beeinflusst, was sich insbesondere im Sprachgebrauch zeigt. Große Teile der der Region liegen in Hohen von ca. 200 bis 300  m ; das den Suden der Region durchziehende Vindhyagebirge erreicht Maximalhohen von ca. 600  m .

Grundlage des wirtschaftlichen Lebens bildet die Landwirtschaft; ein Großteil der Flache ist auch von Buschwald bedeckt. In den Klein- und Mittelstadten bildeten sich Handwerk und Handel heraus, denen das Dienstleistungsgewerbe zur Seite trat. Die Minen von Panna sind fur ihre Funde an kleineren Diamanten bekannt. In den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts hat der Tourismus in Khajuraho und Orchha als Einnahmequelle großere Bedeutung erlangt.

Die Gegend gehorte zu den Stammesgebieten der Gond und Kol . Die erste bekannte Herrscherdynastie der Region waren die Gaharwars, denen die Guptas , Pratiharas und Chandellas folgten. Im 13. Jahrhundert war das Sultanat von Delhi die bedeutendste Macht in Nordindien, doch uberließen die Sultane den Chandellas die Kontrolle uber die spatere Region Bundelkhand. Im 14. Jahrhundert wanderten Rajputen vom Stamm der Bundela ein, die im 16. Jahrhundert allmahlich die Macht ubernahmen und mit den Moguln kooperierten; ihnen verdankt die Region ihren Namen. Zentrum ihrer Macht war das im Jahr 1531 gegrundete Orchha .

Im ausgehenden 17. Jahrhundert revoltierte der Bundela-Anfuhrer Chhatrasal gegen die Zentralgewalt der Moguln unter Aurangzeb und verbundete sich mit den Marathen unter Shahu I. bzw. dessen Erstem Minister ( peshwa ) Bajirao I. In der Folge entstanden kleinere, quasi unabhangige Furstenstaaten in Datia , Panna , Ajaigarh , Bijawar , Charkari und andernorts. Nominell ubernahmen die Briten im 19. Jahrhundert die Macht, die jedoch auch weiterhin uberwiegend von den Maharajas ausgeubt wurde.

Sehenswurdigkeiten

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Zu den bekanntesten Orten der Region Bundelkhand gehort Khajuraho mit seinem von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestuften Tempelbezirk und anderen verstreut liegenden Tempeln aus dem 10. und 11. Jahrhundert. Die Palastanlage und die Chhatris der Herrscher von Orchha gehoren ebenfalls zu den haufiger besuchten Sehenswurdigkeiten der Region. Historisch bedeutsam sind auch der nur mehr in Ruinen erhaltene Stupa von Bharhut , die nur selten besuchten Gupta-Tempel von Bhumara und Deogarh , die Memorialbauten von Dhubela , die zerstorten Tempel und noch intakten Moscheen von Mahoba , die Ruinenstatte von Dudhai sowie das Kalinjar-Fort .

  • Nordlich an Bundelkhand grenzt die ehemalige Region Avadh (oder Oudh ) an.