TG
ist das Kurzel fur den
Kanton Thurgau
in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Eintragen des Namens
Braunau
f
zu vermeiden.
|
Braunau
,
schweizerdeutsch
Brunau
,
[6]
ist eine
politische Gemeinde
und eine
Ortschaft
[7]
im
Bezirk Munchwilen
des
Schweizer
Kantons
Thurgau
.
Die
Ortsgemeinde
Braunau wurde 1999 von der
Munizipalgemeinde
Tobel
abgetrennt und in die
politische Gemeinde
Braunau umgewandelt. Gleichzeitig vereinigten sich die verbleibenden Ortsgemeinden
Tagerschen
und Tobel zur politischen Gemeinde
Tobel-Tagerschen
.
Braunau liegt auf einer kleinen Passhohe im Suden des Kantons Thurgau, dem sogenannten
Hinterthurgau
oder Tannzapfenland, eingebettet zwischen dem
Bruunauer Barg
und der
Brunauer Hoochi
. Zu Braunau gehoren die Orte Beckingen, Hittingen und Oberhausen und 17 Weiler. Nordlich der Kerngemeinde Braunau durchfliesst der
Hartenauer Bach
, ein Zufluss der
Lauche
, von Ost nach West das Gemeindegebiet. Gegen Suden wird Braunau vom
Maugwilerbach
durch das
Wisetaal
in Richtung
Bronschhofen
entwassert.
[8]
Braunau liegt auf einer Hohe von 669
m u. M.
, wobei der hochste Punkt der Gemeinde bei 772 und der tiefste bei 598 m u. M. liegt. Die Landschaft ist gepragt durch
Hochstammobstbaume
und viele Hecken.
[9]
Die St.-Michaels-Kapelle durfte aus dem 13. oder 14. Jahrhundert stammen.
[10]
Braunau wurde wahrscheinlich im Jahre 762 als
Pramacunauia
erstmals erwahnt. Nach 762 gehorte das Gebiet um Braunau mehrheitlich zur Grundherrschaft des
Klosters St. Gallen
und kam mit den Gerichtsrechten vermutlich uber die
Toggenburger
und deren Dienstleute zu
Heitnau
und ab 1228 sukzessive an die
Johanniterkomturei Tobel
. Deren
Herrschaft Tobel
unterstand es bis 1798.
[11]
Ursprunglich war Braunau nach
Affeltrangen
kirchgenossig, die St.-Michaels-Kapelle gehorte jedoch bereits vor 1228 zur Pfarrei
Marwil
. 1529 Reformation. Die verbliebenen Katholiken waren nach Tobel kirchgenossig ? wobei sich in Braunau eine Kapelle befindet, die Reformierten nach Marwil. 1806 bis 1807 erfolgte der Bau der Kirche. 1810 loste sich Braunau kirchlich von Marwil ab und wurde 1861 eine
Kirchgemeinde
mit Pfarrwahlrecht.
[11]
Die
Offnung
von 1519 regelte den Alltag im Dorf. Der Getreidebau wurde in
drei Zelgen
betrieben. In der Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte die Umstellung auf Vieh- und Milchwirtschaft mit Kasereien und auf Obstbau. Im fruhen 19. Jahrhundert spielte die
Kattun
- und
Leinen
weberei als Hausindustrie eine Rolle. Seit ca. 1895 besteht ein Holzbaugeschaft mit Zimmerei und Sagerei.
[11]
Blasonierung
:
Geviert
von Gold und Rot.
[12]
Das Wappen der fruheren Ortsgemeinde und der politischen Gemeinde Braunau wurde von den Herren von Heitnau, deren Burg auf dem Gemeindegebiet lag, ubernommen.
[12]
Bevolkerungsentwicklung der Gemeinde Braunau
[8]
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Bevolkerungsentwicklung der Gemeinde Braunau
[8]
Jahr
|
1634
|
1850
|
1880
|
1900
|
1930
|
1950
|
1980
|
2000
|
2010
|
2018
|
2023
|
Einwohner
|
ca. 300
|
687
|
594
|
550
|
554
|
547
|
459
|
661
|
685
|
778
|
858
|
Von den insgesamt 858 Einwohnern der Gemeinde Braunau am 31. Dezember 2023 waren 95 bzw. 11,1 % auslandische Staatsburger. 258 (30,1 %) waren evangelisch-reformiert und 256 (29,8 %) romisch-katholisch.
[13]
Im Jahr 2010 verteilten sich 685 Einwohner auf 267 Haushalte. 33 Personen waren als Landwirte tatig.
[14]
Im Jahr 2016 bot Braunau 181 Personen Arbeit (umgerechnet auf Vollzeitstellen). Davon waren 34,8 % in der Land- und Forstwirtschaft, 16,1 % in Industrie, Gewerbe und Bau sowie 49,1 % im Dienstleistungssektor tatig.
[5]
Die Gemeinde Braunau ist gepragt durch die vielen Landwirtschaftsbetriebe. Wegen der Hohenlage und des Klimas ist der Ackerbau nur beschrankt moglich. Eine gewisse Bedeutung hat der Obstbau mit hochstammigen Apfel-, Birnen-, Zwetschgen- und Kirschbaumen.
[9]
Der Bau der katholische
Kapelle
St. Michael wird aufgrund der
Glocken
im 13. oder 14. Jahrhundert vermutet. Die
evangelische
Kirche entstand in den Jahren 1806/1807. Als Wahrzeichen gilt eine uber 300 Jahre alte Eiche, die in Ueterschen am Waldrand steht.
[9]
Blick vom Bruunauer Barg/
Huenersadel
auf Braunau und einige Weiler (v. l. n. r.):
Breitenacker
und
Holzli
;
Ueterschen
;
Heid
;
Brunauer Hoochi
mit dem
Huttli
; ganz rechts beginnt das
Wisetaal
- ↑
Generalisierte Grenzen 2023
.
Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑
Generalisierte Grenzen 2023
.
Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑
Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022
.
Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
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Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022
.
Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
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a
b
Thurgau in Zahlen 2019
. Auf der Website der
Dienststelle fur Statistik
des Kantons Thurgau (PDF-Datei; 1,8 MB), abgerufen am 28. April 2020.
- ↑
Braunau
Auf
ortsnamen.ch
(Online-Datenbank), abgerufen am 15. Februar 2020
- ↑
Ortschaften und ihre Wohnbevolkerung. Ausgabe 2019
. Auf der Website der
Dienststelle fur Statistik
des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 20. Juni 2022.
- ↑
a
b
c
Bevolkerungsentwicklung der Gemeinden. Kanton Thurgau, 1850?2000
(Excel-Tabelle; 0,1 MB),
Wohnbevolkerung ? Wohnbevolkerung der Gemeinden 1990, 2000, 2010 und 2011
(PDF; 1,3 MB) und
Ortschaften und ihre Wohnbevolkerung. Ausgabe 2019
(Excel-Tabelle; 0,1 MB).
Auf der Website der
Dienststelle fur Statistik
des Kantons Thurgau, abgerufen am 20. Juni 2022.
- ↑
a
b
c
Ortsinfotafel im Dorfzentrum von Braunau TG
, fotografiert am 23. April 2020
- ↑
Spatromanische Kapelle Braunau.
Auf: freizeit.thurbo.ch, einer Webseite der Bahngesellschaft
Thurbo
, abgerufen am 1. November 2019
- ↑
a
b
c
Andre Salathe:
Braunau.
In:
Historisches Lexikon der Schweiz
.
Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemass den
Nutzungshinweisen
des HLS unter der Lizenz
Creative Commons ? Namensnennung ? Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International
(CC BY-SA 4.0) steht.
- ↑
a
b
Gemeindewappen.
Auf der Webseite des Staatsarchivs des Kantons Thurgau, abgerufen am 8. Dezember 2019
- ↑
Die Ortschaften des Kantons Thurgau und ihre Wohnbevolkerung 2024.
Kanton Thurgau, Dienststelle fur Statistik, Frauenfeld, 2024,
abgerufen am 29. Mai 2024
.
- ↑
Politische Gemeinde Braunau
(
Memento
vom 4. Marz 2016 im
Internet Archive
) (PDF; 73 kB), www.braunau.ch, abgerufen am 8. Juni 2011