Bov Sogn

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Bov Sogn
Wappen von Bov Sogn
Bov Sogn (Dänemark)
Bov Sogn (Danemark)
Bov Sogn
Basisdaten
Staat : Danemark   Danemark
Region : Syddanmark
Kommune
(seit 2007) :
Aabenraa
Kommune/ Amt :
(bis Ende 2006)
Bov Kommune
Sønderjyllands Amt
Harde /Amt:
(bis Marz 1970)
Lundtoft Herred
Abenra-Sønderborg Amt
Koordinaten : 54° 50′  N , 9° 22′  O Koordinaten: 54° 50′  N , 9° 22′  O
Einwohner :
(2023 [1] )
7.987
Postleitzahl : 6330 Padborg
Website: www.bovsogn.dk
Lage des Kirchspiels
Lage des Kirchspiels

Bov [ b?u?? ] (deutsch Bau ) ist eine Kirchspielsgemeinde (dan. Sogn ) in Nordschleswig , Danemark . Die Gemeinde befindet sich unmittelbar an der Grenze zu Deutschland . Bis 1970 gehorte sie zur Harde Lundtoft Herred im damaligen Aabenraa-Sønderborg Amt . 1970 wurde die Gemeinde mit dem Kirchspiel Holbøl (dt. Holebull ) zur Bov Kommune im neu gegrundeten Sønderjyllands Amt zusammengefasst. Im Zuge der Kommunalreform zum 1. Januar 2007 ging die Bov Kommune in der ?neuen“ Aabenraa Kommune in der Region Syddanmark auf.

Das Kirchspiel Bov erstreckt sich in Ost-West-Richtung uber 16 km und hat dabei Anteil an sehr verschiedenen Landschaften. Im Westen liegen dunn besiedelte Geeststrecken mit sandigen Boden und zahlreichen Mooren. Der Osten bis hin zur Flensburger Forde ist hingegen von den fruchtbaren Boden des ostschleswigschen Hugellandes gepragt und bieten namentlich im Krusautal und an der Forde ein reizvolles Landschaftsbild. Im Gemeindegebiet lebten am 1. Januar 2023 insgesamt 7987 Menschen. [1]

Im Kirchspielbereich liegen heute:

Bov ist ein sehr altes Kirchdorf, dessen Name nicht einwandfrei zu erklaren ist. Der Sage nach hangt er mit dem Namen Beowulf zusammen. Der Buchstabe "V" wird bei der danischen Variante, ebenfalls wie in der deutschen Variante als "U" ausgesprochen. (Fruher wurde auch in deutschen Texten das "U" noch mit dem Buchstaben "V" dargestellt, was auch bei der Redewendung ' Ein "X" fur ein "U" vormachen ' noch eine Rolle spielt.) Das Kirchspiel Bov gehorte seit fruhen Zeiten zur Wiesharde mit den Zentralorten Großenwiehe und Handewitt und kam mit dieser im Mittelalter zum Amt Flensburg . Als Flensburg 1284 Stadtrechte erhielt, wurde ein kleiner Teil vom Kirchspiel Bov fur das Stadtfeld abgelegt, welches sonst auf Handewitter Grund lag. Bov lag am Ochsenweg , hier ging der Abzweiger desselben ( der krumme Weg ) nach Flensburg ab.

Als die Holsteiner im 14. Jahrhundert die Pfandherrschaft uber Schleswig erreichten, errichteten sie zum Schutz Flensburgs im Sudteil des Kirchspiels die Burg Niehuus (danisch Nyhus ), welche aber im folgenden Jahrhundert wieder zerstort wurde. Wahrend der Zeit der Landesteilungen in Schleswig und Holstein blieb Bov mit dem Amt Flensburg immer bei der koniglichen Linie. Im 17. Jahrhundert grundete Konig Christian IV. ostlich von Bov die Krusauer Kupfermuhle (danisch Kobbermølle ), einen der fruhesten und lange Zeit wichtigsten Industriebetriebe in der danischen Monarchie. Im Gasthaus des im Norden des Kirchspiels gelegenen kleinen Dorfes Bommerlund wurde der beruhmte Bommerlunder erfunden, der aber bald in Flensburg produziert wurde.

Am 9. April 1848 kam es zur Schlacht von Bau , dem ersten großen Gefecht der Schleswig-Holsteinischen Erhebung , bei welcher die danischen Regierungstruppen die Oberhand uber die aufstandischen Schleswig-Holsteiner behielten. Allerdings gelang den meisten der Unterlegenen die Flucht nach Rendsburg , wo sie durch neue Bundnistruppen unterstutzt wurden. Die Schlacht verlief weitgehend im Bereich des ?Krummen Weges“ sudlich von Bov und zog sich bis in die Flensburger Neustadt hin. Nach dieser Schlacht ist in manchen Stadten (zum Beispiel Kiel ) eine Baustraße benannt.

Nachdem Schleswig 1864 an Preußen gefallen war, wurde das Kirchspiel Bau in neun Gemeinden aufgeteilt. Beim in der Gemeinde Bau gelegenen Gasthaus Pattburg (dan. Padborg ) entwickelte sich ein Bahnknotenpunkt zwischen der Hauptstrecke Hamburg - Fredericia und einer Nebenbahn von Flensburg nach Sønderborg (dt. Sonderburg ), wodurch eine großere Siedlung entstand. Kollund am Nordufer der Flensburger Forde wurde zu einem beliebten Erholungsort.

Bis ins 20. Jahrhundert hinein bestand das Kirchspiel Bau aus den preußischen Landgemeinden : Bommerlund, Weibek, Kracklund, Krusau, Norderschmedeby, Bau, Kollund, Kupfermuhle und Niehuus. Bei der deutsch-danischen Grenzziehung 1920 wurde das Kirchspiel Bau geteilt: Die beiden sudlichen Gemeinden Niehuus und Kupfermuhle (mit Wassersleben ) blieben bei Deutschland und im Kreis Flensburg und gehorten fortan zum neuen Kirchspiel Flensburg St. Petri (heute gehoren sie zur Gemeinde Harrislee ). Die ubrigen Gemeinden bildeten fortan die danische Kirchspielslandgemeinde Bov, die durch das vom Nachbarkirchspiel Handewitt abgetrennte Frøslev erweitert wurde und zum Amt Apenrade gelegt wurde. Dabei wurde ein Teil der kleinen Streusiedlung Simondys die heute primar zu Handewitt gehort, ebenfalls der Bov Sogn zugeschlagen. Neben Padborg entwickelte sich vor allem Krusa (dt. Krusau ) zu einem bis heute wichtigen Grenzhandelsplatz, wahrend die kleineren Wege uber die neue Grenze (auch der legendare Krumme Weg) bald geschlossen und erst 2001 mit dem Schengener Abkommen wieder geoffnet wurden.

1970 wurde das Kirchspiel Bov mit dem Nachbarkirchspiel Holbøl zur Bov Kommune vereinigt. 2007 ging die Grenzkommune in der Aabenraa Kommune auf.

Kirche in Bov

Sehenswurdigkeiten

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  • romanische Dorfkirche in Bov
  • Heimatmuseum Oldemorstoft in Bov, zugleich ein Ort um den sich mehrere Sagen aus der Gegend um Flensburg ranken
  • Kollunder Wald , der bis 2006 der Stadt Flensburg gehorte, mit schonem Buchenbestand, Steilufern und Schluchten
  • Krusauer Muhlenteich und abwechslungsreiche Landschaft entlang der Grenze
  • Der mittelalterliche Krumme Weg bei Rønsdam .
  • Durch Bov verlauft der Gendarmstien , ein ehemaliger Kontrollweg, an dem danische Gendarmen von 1920 bis 1958 an der deutsch-danischen Grenze patrouillierten.
  • Industriemuseum Kupfermuhle, unmittelbar sudlich der Grenze. ? Zudem liegt Bov dicht an Flensburg, wo weitere Anzahl von touristischen Sehenswurdigkeiten zu finden sind.

Einzelnachweise

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  1. a b Statistikbanken -> Befolkning og valg -> KM1: Befolkningen 1. januar, 1. april, 1. juli og 1. oktober efter sogn og folkekirkemedlemsskab (danisch)
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