Sportler beim Bouncen
Bouncen
(engl. to bounce: hupfen, springen) oder
Bocking/Powerbocking
ist eine
Funsportart
. Beim Bouncen geht, lauft, sprintet, hupft, springt oder
saltiert
der Sportler mit speziellen
Sprungstelzen
, die am Unterschenkel festgeschnallt werden. Die Kraft zum Springen ruhrt dabei von einer bogenformigen Sprungfeder her, die durch das Korpergewicht des Ausubenden zusammengedruckt und dadurch gespannt wird. Der Name Bocking bezieht sich auf den deutschen Erfinder der Sprungstelzen, Alexander Bock, der diese Sprungstelzen 1999 zum Patent anmeldete.
[1]
Die Sprungstelzen (eng. jumping stilts) werden nach ihrem Erfinder auch als
Bocks
bezeichnet. Die ausubenden Personen als
Bocker
oder
Powerbocker
.
[2]
Daneben sind auch die Bezeichnungen
Flyjumper
und
Powerjumper
im Gebrauch.
[3]
Erfahrene Bouncer schaffen Sprunge bis zu zwei Meter hoch und funf Meter weit, schlagen Salti, zeigen Stunts oder sprinten mit einer Geschwindigkeit bis zu 45 km/h.
An den Beinen angeschnallte Sprungstelzen
Die Sprungstelzen bestehen im Wesentlichen aus einer bogenformigen
Sprungfeder
, einer
Trittflache
fur den Fuß, einer
Kniehalterung
unterhalb der
Kniescheibe
, einem
Sprunghebel
zwischen Fußtrittflache und gebogener Sprungfeder sowie einer Gummisohle fur den Bodenkontakt am unteren Ende der Sprungfeder. Die Sprungfeder kann entweder aus Gummi ummanteltem Metall oder aus bruchsicherem
Fiberglas
bestehen.
[4]
Die Kraft zum Springen ruhrt dabei von einer bogenformigen Sprungfeder her, die durch das Korpergewicht des Ausubenden zusammengedruckt und dadurch gespannt wird. Nach der Stauchung versucht sich die bogenformige Feder zu begradigen, wobei die vorher gespeicherte Kraft freigesetzt wird. Die Starke der Sprungfedern richtet sich dabei nach dem Gewicht der ausubenden Person, da sowohl zu lasche, wie auch straffe Federn das Sprungvermogen beeintrachtigen.
Wie bei allem
Umherstelzen
muss man auch bei Sprungstelzen standig in Bewegung bleiben oder sich an eine Wand lehnen, um nicht umzufallen.
Die Sprungstelzen haben je nach Hersteller unterschiedliche Namen. Die großten Vermarkter sind Pro-Jump, Poweriser, Powerstrider, FlyJumper, SpeedJumper, PowerSkip und 7meilenstiefel, wobei die Typenbezeichnungen wiederum unterschiedlich lauten.
Die Stelzen werden zurzeit fur rund 200 bis uber 1000 € angeboten. Als Schutzausrustung empfehlen sich Handgelenk-, Ellbogen- und Knieschutzer, sowie auch das Tragen eines Helmes.
Wie bei allen Stelzen besteht die Gefahr des Sturzes aus großerer Hohe. Da die Sprungstelzen am Unterschenkel festgeschnallt sind, kann man nicht einfach aus den Stelzen heraus- und herabspringen, um mit den Fußen auf dem Boden zu landen. Daher besteht durchaus ernsthafte Sturzgefahr. Aus diesem Grund ist das Anziehen von Sturzhelm, Knie-, Ellenbogen- und Handgelenkschonern geboten.
In der
ZDF
-Fernsehshow
Wetten, dass..?
am 4. Dezember 2010 erlitt der Spielkandidat
Samuel Koch
schwere Verletzungen, als er versuchte, auf Sprungstelzen mit einem
Salto
uber ein fahrendes Auto zu springen. Der Wettkandidat zog sich dabei einen Bruch der
Halswirbelsaule
mit
Ruckenmarksquetschung
zu und ist seither
querschnittsgelahmt
.
Der Weltrekord im Ruckwarts-Salto ? eingetragen im Guinness-Buch der Rekorde ? wird von ?Half Animal“ Jesus Villa gehalten. Er schaffte am 4. Juli 2007 an der John Carroll University 19 Ruckwarts-Salti auf einer Lange von uber 100 Yards (etwa 91,4 Meter).
Hupfen mit Sprungstelzen wurde wahrend der Abschlusszeremonie der
Olympischen Spiele 2008
in Beijing (Peking) gezeigt.
[5]
- ↑
Patentanmeldung
DE19934014A1
:
Vorrichtung zur erleichterten Fortbewegung fur eine Person.
Angemeldet am
20. Juli 1999
, veroffentlicht am
8. Februar 2001
, Erfinder: Alexander Bock.
- ↑
General Bocking Terms and History.
In:
projumpforum.co.uk.
Archiviert vom
Original
am
18. Mai 2014
;
abgerufen am 31. Oktober 2022
(englisch).
- ↑
Flyjumper/Powerjumper in der Hafencity
(
Memento
vom 8. Dezember 2010 im
Internet Archive
)
- ↑
Patent
US6840893B2
:
Jumping device for exercise.
Angemeldet am
29. April 2002
, veroffentlicht am
11. Januar 2005
, Anmelder: Poweriser Co Ltd, Erfinder: Tae-Hyuk Yoon.
- ↑
Beijing 2008 Olympic Games.
Youtube Video,
abgerufen am 18. Mai 2014
.