Bonnier

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Bonnier AB

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Rechtsform Aktiebolag
Grundung 1837
Sitz Stockholm , Schweden
Leitung Thomas Franzen ( CEO )
Mitarbeiterzahl 8065 [1]
Umsatz 25,5 Mrd. SEK [1]
Branche Medien
Website www.bonnier.com
Stand: 2016
Bonniers Buchladen zur Halfte des 19. Jahrhunderts am Norrbro basaren, Aquarell von Carl Johan Alfred Skogman , 1854
Bonnier-Hochhaus in Stockholm, links davon die 2006 eroffnete Bonniers Konsthall

Die Bonnier AB ist ein internationales Medienunternehmen mit Sitz in Stockholm . Den Schwerpunkt des Unternehmens bilden Buch- und Zeitschriftenverlage . Außerdem besitzt der Konzern Beteiligungen an Fernsehkanalen (z. B. TV4 ) und Filmgesellschaften (z. B. Svensk Filmindustri ). Insgesamt sind dem Konzern 175 Unternehmen in 17 Landern zugehorig (Stand 2010).

Gerhard Bonnier wurde in Dresden 1778 als Gutkind Hirschel geboren und wanderte 1802 nach Kopenhagen aus. Dort anderte er seinen Namen in Bonnier und war ab 1804 zunachst Buchhandler, dann Verleger. [2]

Sein Sohn Adolf war ab 1827 in Goteborg als Buchhandler tatig. Zwei Jahre spater zog er nach Stockholm. Dort eroffnete er einen Verlag und gab als erstes Buch 1832 die schwedische Ubersetzung von Christoph von Schmids Heinrich von Eichenfels heraus. [3]

Sein jungerer Sohn Albert Bonnier zog ebenfalls nach Stockholm und arbeitete von 1839 bis 1865 mit seinem Bruder zusammen. Zudem begrundete er 1837 ein Forlagsbyra , das ab 1858 als Albert Bonniers Forlag firmierte, dessen erstes Erzeugnis das satirische Pamphlet Bevis att Napoleon aldrig har existerat von Jean-Baptiste Peres war. Es handelte sich hierbei um die schwedische Ubersetzung der deutschen Ausgabe. 1856 erwarb er die Horbergska boktryckeriet , eine Druckerei in Riddarholmen . 1865 zog diese wie auch der Verlag in die Master Samuelsgatan Nr. 19 (damals hieß die Straße noch Alandsgatan). Von 1877 bis 1887 war Albert Bonnier Prasident der Svenska bokforlaggareforeningen , der er bereits 1844 kurz nach ihrer Grundung beigetreten war. [4]

Alberts Sohn Karl Otto Bonnier (1856?1941) war ab 1886 Teilhaber des Unternehmens, 1900 ubernahm er es zur Ganze. Er verlegte unter anderem August Strindberg , Verner von Heidenstam , Gustaf Froding , Selma Lagerlof und Hjalmar Soderberg . Er machte Bonniers damit zum fuhrenden Literaturverlag Schwedens.

Der jungste Sohn Gerhard Bonniers, David Felix Bonnier (1822?1881) ubernahm 1842 den Familien-Buchladen in Goteborg und grundete ein Jahr darauf einen eigenen Verlag. [3] Ab 1859 gab er die Tageszeitung Goteborgs-Posten heraus. [5] Diese gehort aber mittlerweile zur Stampen Group . [6]

Astrid Lindgren bot 1944 das Manuskript von Pippi Langstrumpf an, wurde aber bei Bonnier abgelehnt.

Das Medienunternehmen ist bis heute im Familienbesitz und wird in der Form einer Aktiengesellschaft gefuhrt, Vorstandsvorsitzender ist seit Januar 2008 Jonas Bonnier (* 1963). [7]

Das Bonnier-Hochhaus in der Stockholmer Innenstadt wurde nach den Entwurfen der Architekten Ivar Tengbom und dessen Sohn Anders Tengbom gebaut und 1946 eingeweiht. Daneben wurde im Herbst 2006 die Bonniers Konsthall fur zeitgenossische Kunst in Stockholm eroffnet.

Zeitungen und Zeitschriften

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Die Websites gehoren zur Sparte Bonnier Digital , deren CEO Casten Almqvist (* 1962) ist. [7]

  • Bink , wurde Anfang 2010 gegrundet, hat seinen Sitz in Stockholm und ist im Bereich Internetwerbung aktiv [11]
  • Brickmark wurde im September 2010 gegrundet und hat seinen Sitz in Stockholm [12]

Zu Bonnier Business Press :

Publikationen der Bonnier-Gruppe

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Heute gehoren etwa 150 Unternehmen zum Bonnier-Konzern, in Schweden die Tageszeitungen Dagens Nyheter , Expressen und Sydsvenskan . In Deutschland ist die Bonnier-Gruppe eine der vier großen Buchverlagsgruppen (neben Verlagsgruppe Weltbild , Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck und Verlagsgruppe Random House / Bertelsmann ). Das National Geographic Magazine wird durch Bonnier fur alle skandinavischen Lander herausgegeben.

Der Bonnier-Verlag gab verschiedene Lexika heraus. Eines der ersten schwedischsprachigen uberhaupt war das vierbandige Konversations- och universallexikon. Allman ordbok for alla samhallsklasser , das von 1856 bis 1866 erschien. Ihm folgte 1922 bis 1929 das Bonniers Konversationslexikon . Das Werk hatte 12 Bande und die Hauptredakteure waren Yngve Lorents und Gotthard Johansson . 1937 bis 1949 erschien eine Neuauflage, diesmal in 14 Banden unter der Leitung von Axel Elvin . Es bildete die Grundlage fur das 1961 bis 1967 mit circa 110.000 Lemmata in 15 Banden erschienene Bonniers Lexikon . Verantwortlich hierfur zeichnete Uno Dalen . [13]

Verlage in Deutschland

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1993 kaufte Bonnier erstmals deutsche Verlage ? es handelte sich hierbei um arsEdition , Carlsen und Piper . Gemeinsam mit den spater erworbenen Verlagen Malik , Pendo , Econ , List , Ullstein , Thienemann , sowie der Munchner Verlagsgruppe gehoren sie heute zur Bonnier Media Deutschland mit Sitz in Munchen. [14]

Außerdem halt der Bonnier-Konzern dreißig Prozent von Bisnode , einem großen europaischen Anbieter von Wirtschaftsinformationen. Bisnode entstand 2005 aus dem Zusammenschluss von Bonnier Business Information, zu welchem Hoppenstedt und Dun & Bradstreet gehort, und Infodata . [14]

Seit dem Februar 2015 ist Bonnier auch im Bereich Presse in Deutschland aktiv mit der Ubernahme von 51 % an der BF Blogform Social Media durch die internationale Tochtergesellschaft Bonnier Business Press . [15] Die bekannteste Marke von Blogform ist Deutsche Wirtschafts Nachrichten (DWN).

  • Ake Bonnier der Altere : Bonniers. En slaktkronika 1778?1941. Bonnier, Stockholm 1974, ISBN 91-0-039375-4 .
  • Eva Bonnier : Bors och katedral: sex generationer Bonniers. Bonnier, Stockholm 2003, ISBN 91-87702-19-3 .
  • Mats Larsson: Bonniers ? en mediefamilj. Forlag, konglomerat och mediekoncern 1953?1990. Bonnier, Stockholm 2001, ISBN 91-0-057541-0 .
  • Sigge Sigfridsson: Boken om Bonniers. Wiking & Jonsson, Stockholm 1995, ISBN 91-630-3799-8 .
  • Staffan Sundin: Fran bokforlag till mediekoncern. Huset Bonnier, 1909?1929 (= Meddelanden fran Ekonomisk-Historiska Institutionen vid Goteborgs Universitet. Bd. 70). Ekonomisk-Historiska Institutionen vid Goteborgs Universitet, Goteborg 1996, ISBN 91-85196-41-X (Zugleich: Goteborg, Univ., Diss.).
  • Staffan Sundin: Konsolidering och expansion 1930?1954. Bonniers ? en mediefamilj. Bonnier, Stockholm 2002, ISBN 91-0-057542-9 .
Commons : Bonnier  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Key Figures. bonnier.com
  2. David Felix Bonnier . In: Nationalencyklopedin , Band 3. Hoganas 1990, S. 371?172.
  3. a b bonnierforlagen.se: Historia ( Memento vom 11. August 2010 im Internet Archive ) (schwedisch)
  4. Bonnier, Albert . In: Herman Hofberg, Frithiof Heurlin, Viktor Millqvist, Olof Rubenson (Hrsg.): Svenskt biografiskt handlexikon . 2. Auflage. Band   1 : A?K . Albert Bonniers Verlag, Stockholm 1906, S.   120 (schwedisch, runeberg.org ).
  5. David Felix Bonnier . In: Nationalencyklopedin , Band 3. Hoganas 1990, S. 371.
  6. Eintrag Newspapers auf der Website der Stampen Group
  7. a b Management auf der Bonnier-Website
  8. N.N.: Forlagets historie , auf der Website von Cappelen Damm ( Memento vom 7. November 2011 im Internet Archive )
  9. Website der Tammi Group ( Memento vom 3. Juli 2011 im Internet Archive )
  10. History ( Memento vom 3. Juli 2011 im Internet Archive ) auf der Website der Tammi Group
  11. bonnier.com: Bink: “It’s time to see Google as our biggest competitor for advertising money.” ( Memento vom 15. Mai 2012 im Internet Archive )
  12. brickmark.com: About ( Memento vom 3. Juli 2011 im Internet Archive ) (englisch)
  13. Die Eintrage Bonniers Konversationslexikon und Bonniers Lexikon , in: Nationalencyklopedin , Bd. 3. Hoganas 1990, S. 373.
  14. a b Eintrag der Bonnier AB auf der Website des Instituts fur Medien- und Kommunikationspolitik
  15. Pressemitteilung zum Markteintritt in Deutschland vom Februar 2015.