Bonniers Buchladen zur Halfte des 19. Jahrhunderts am
Norrbro
basaren, Aquarell von
Carl Johan Alfred Skogman
, 1854
Bonnier-Hochhaus in Stockholm, links davon die 2006 eroffnete
Bonniers Konsthall
Die
Bonnier AB
ist ein internationales
Medienunternehmen
mit Sitz in
Stockholm
. Den Schwerpunkt des Unternehmens bilden
Buch-
und
Zeitschriftenverlage
. Außerdem besitzt der Konzern Beteiligungen an
Fernsehkanalen
(z. B.
TV4
) und
Filmgesellschaften
(z. B.
Svensk Filmindustri
). Insgesamt sind dem Konzern 175 Unternehmen in 17 Landern zugehorig (Stand 2010).
Gerhard Bonnier
wurde in Dresden 1778 als
Gutkind Hirschel
geboren und wanderte 1802 nach
Kopenhagen
aus. Dort anderte er seinen Namen in
Bonnier
und war ab 1804 zunachst Buchhandler, dann Verleger.
[2]
Sein Sohn
Adolf
war ab 1827 in
Goteborg
als Buchhandler tatig. Zwei Jahre spater zog er nach Stockholm. Dort eroffnete er einen Verlag und gab als erstes Buch 1832 die schwedische Ubersetzung von
Christoph von Schmids
Heinrich von Eichenfels
heraus.
[3]
Sein jungerer Sohn
Albert Bonnier
zog ebenfalls nach Stockholm und arbeitete von 1839 bis 1865 mit seinem Bruder zusammen. Zudem begrundete er 1837 ein
Forlagsbyra
, das ab 1858 als Albert Bonniers Forlag firmierte, dessen erstes Erzeugnis das satirische Pamphlet
Bevis att Napoleon aldrig har existerat
von
Jean-Baptiste Peres
war. Es handelte sich hierbei um die schwedische Ubersetzung der deutschen Ausgabe. 1856 erwarb er die
Horbergska boktryckeriet
, eine Druckerei in
Riddarholmen
. 1865 zog diese wie auch der Verlag in die Master Samuelsgatan Nr. 19 (damals hieß die Straße noch Alandsgatan). Von 1877 bis 1887 war Albert Bonnier Prasident der
Svenska bokforlaggareforeningen
, der er bereits 1844 kurz nach ihrer Grundung beigetreten war.
[4]
Alberts Sohn
Karl Otto Bonnier
(1856?1941) war ab 1886 Teilhaber des Unternehmens, 1900 ubernahm er es zur Ganze. Er verlegte unter anderem
August Strindberg
,
Verner von Heidenstam
,
Gustaf Froding
,
Selma Lagerlof
und
Hjalmar Soderberg
. Er machte Bonniers damit zum fuhrenden Literaturverlag Schwedens.
Der jungste Sohn Gerhard Bonniers,
David Felix Bonnier
(1822?1881) ubernahm 1842 den Familien-Buchladen in Goteborg und grundete ein Jahr darauf einen eigenen Verlag.
[3]
Ab 1859 gab er die Tageszeitung
Goteborgs-Posten
heraus.
[5]
Diese gehort aber mittlerweile zur
Stampen Group
.
[6]
Astrid Lindgren
bot 1944 das Manuskript von
Pippi Langstrumpf
an, wurde aber bei Bonnier abgelehnt.
Das Medienunternehmen ist bis heute im Familienbesitz und wird in der Form einer Aktiengesellschaft gefuhrt, Vorstandsvorsitzender ist seit Januar 2008
Jonas Bonnier
(* 1963).
[7]
Das Bonnier-Hochhaus in der Stockholmer Innenstadt wurde nach den Entwurfen der Architekten
Ivar Tengbom
und dessen Sohn
Anders Tengbom
gebaut und 1946 eingeweiht. Daneben wurde im Herbst 2006 die
Bonniers Konsthall
fur zeitgenossische Kunst in Stockholm eroffnet.
- Bonnierforlagen
- Bonnier Media Deutschland
, 1993 gegrundet
- Bonnier Publishing
- Cappelen Damm
, norwegischer Verlag, 1829 gegrundet, Bonnier hat seit 1987 Aktienmehrheit
[8]
- Tammi Publishers
, der drittgroßte Buchverlag Finnlands,
[9]
1943 gegrundet, 1996 von Bonnier gekauft
[10]
- Pocket Shop
, eine 1989 gegrundete Buchhandelskette mit 25 Filialen, 2012 von Bonnier erworben
- BookBeat
, 2015 gegrundetes Tochterunternehmen, Streaming-Dienstleister fur Horspiele und Horbucher
Die Websites gehoren zur Sparte
Bonnier Digital
, deren CEO
Casten Almqvist
(* 1962) ist.
[7]
- Bink
, wurde Anfang 2010 gegrundet, hat seinen Sitz in Stockholm und ist im Bereich Internetwerbung aktiv
[11]
- Brickmark
wurde im September 2010 gegrundet und hat seinen Sitz in Stockholm
[12]
Zu
Bonnier Business Press
:
Heute gehoren etwa 150 Unternehmen zum Bonnier-Konzern, in Schweden die
Tageszeitungen
Dagens Nyheter
,
Expressen
und
Sydsvenskan
. In Deutschland ist die Bonnier-Gruppe eine der vier großen Buchverlagsgruppen (neben
Verlagsgruppe Weltbild
,
Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck
und
Verlagsgruppe Random House
/
Bertelsmann
). Das
National Geographic Magazine
wird durch Bonnier fur alle
skandinavischen
Lander herausgegeben.
Der Bonnier-Verlag gab verschiedene Lexika heraus. Eines der ersten schwedischsprachigen uberhaupt war das vierbandige
Konversations- och universallexikon. Allman ordbok for alla samhallsklasser
, das von 1856 bis 1866 erschien. Ihm folgte 1922 bis 1929 das
Bonniers Konversationslexikon
. Das Werk hatte 12 Bande und die Hauptredakteure waren
Yngve Lorents
und
Gotthard Johansson
. 1937 bis 1949 erschien eine Neuauflage, diesmal in 14 Banden unter der Leitung von
Axel Elvin
. Es bildete die Grundlage fur das 1961 bis 1967 mit circa 110.000 Lemmata in 15 Banden erschienene
Bonniers Lexikon
. Verantwortlich hierfur zeichnete
Uno Dalen
.
[13]
1993 kaufte Bonnier erstmals deutsche Verlage ? es handelte sich hierbei um
arsEdition
,
Carlsen
und
Piper
. Gemeinsam mit den spater erworbenen Verlagen
Malik
,
Pendo
,
Econ
,
List
,
Ullstein
,
Thienemann
, sowie der
Munchner Verlagsgruppe
gehoren sie heute zur
Bonnier Media Deutschland
mit Sitz in Munchen.
[14]
Außerdem halt der Bonnier-Konzern dreißig Prozent von
Bisnode
, einem großen europaischen Anbieter von Wirtschaftsinformationen. Bisnode entstand 2005 aus dem Zusammenschluss von Bonnier Business Information, zu welchem
Hoppenstedt
und
Dun & Bradstreet
gehort, und
Infodata
.
[14]
Seit dem Februar 2015 ist Bonnier auch im Bereich Presse in Deutschland aktiv mit der Ubernahme von 51 % an der
BF Blogform Social Media
durch die internationale Tochtergesellschaft
Bonnier Business Press
.
[15]
Die bekannteste Marke von Blogform ist
Deutsche Wirtschafts Nachrichten
(DWN).
- Ake Bonnier der Altere
:
Bonniers. En slaktkronika 1778?1941.
Bonnier, Stockholm 1974,
ISBN 91-0-039375-4
.
- Eva Bonnier
:
Bors och katedral: sex generationer Bonniers.
Bonnier, Stockholm 2003,
ISBN 91-87702-19-3
.
- Mats Larsson:
Bonniers ? en mediefamilj. Forlag, konglomerat och mediekoncern 1953?1990.
Bonnier, Stockholm 2001,
ISBN 91-0-057541-0
.
- Sigge Sigfridsson:
Boken om Bonniers.
Wiking & Jonsson, Stockholm 1995,
ISBN 91-630-3799-8
.
- Staffan Sundin:
Fran bokforlag till mediekoncern. Huset Bonnier, 1909?1929
(=
Meddelanden fran Ekonomisk-Historiska Institutionen vid Goteborgs Universitet.
Bd. 70). Ekonomisk-Historiska Institutionen vid Goteborgs Universitet, Goteborg 1996,
ISBN 91-85196-41-X
(Zugleich: Goteborg, Univ., Diss.).
- Staffan Sundin:
Konsolidering och expansion 1930?1954. Bonniers ? en mediefamilj.
Bonnier, Stockholm 2002,
ISBN 91-0-057542-9
.
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- ↑
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. In:
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, Band 3. Hoganas 1990, S. 371?172.
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. In: Herman Hofberg, Frithiof Heurlin, Viktor Millqvist, Olof Rubenson (Hrsg.):
Svenskt biografiskt handlexikon
. 2. Auflage.
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1
:
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. Albert Bonniers Verlag, Stockholm 1906,
S.
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(schwedisch,
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auf der Website der Stampen Group
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vom 3. Juli 2011 im
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Bink: “It’s time to see Google as our biggest competitor for advertising money.”
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Eintrag der Bonnier AB
auf der Website des Instituts fur Medien- und Kommunikationspolitik
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Pressemitteilung zum Markteintritt in Deutschland
vom Februar 2015.