Boeing E-3
Sentry
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Eine E-3 ?Sentry“ der
USAF
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Typ
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AWACS
-
Luftaufklarer
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Entwurfsland
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Hersteller
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Boeing IDS
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Erstflug
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Oktober 1975
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Indienststellung
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Marz 1977
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Produktionszeit
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Stuckzahl
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68
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Boeing E-3
Sentry
ist die militarische Bezeichnung fur eine Variante der
Boeing 707
-320, die als
Airborne Warning and Control System
(AWACS) bei den
Luftstreitkraften
mehrerer Staaten im Einsatz ist. Ihre Aufgabe umfasst dabei die Aufklarung feindlicher und die Fuhrung der eigenen Luftfahrzeuge. Auffalligstes außeres Merkmal ist das AN/APY-1-
Suchradar
uber dem Rumpf.
Wahrend der 1960er-Jahre wurde durch die US Air Force ein Nachfolger fur die
EC-121 ?Warning Star“
im Rahmen eines Programmes zur Entwicklung neuer Technologien fur ein luftgestutztes Uberwachungssystem gesucht, an deren Radarsystem sowohl Hughes als auch Westinghouse arbeiteten. Als Trager wurde ein Strahlflugzeug geplant; so schlug Douglas als Basis die
DC-8
-60 und Boeing die 707-320B vor. Letztere wurde mit vier TF33-Triebwerken im Juli 1970 ausgewahlt, wobei die beiden Prototypen zum Vergleichstest der beiden Radarsysteme aus Zeitgrunden mit vier TF33-(JT3D)-Triebwerken ausgerustet waren. Der Erstflug der beiden als EC-137D bezeichneten Maschinen erfolgte am 9. und 10. Februar 1972 und die folgende Flugerprobung dauerte bis zum September 1972, aus dem das Westinghouse AN/APY-1-Radar als Sieger hervorging. Die ab Januar 1973 folgende offizielle Entwicklung des neuen AWACS-Systems lief unter der Bezeichnung E-3A Sentry. Der Erstflug des ersten Vorserienmodells erfolgte am 21. Juli 1975 und man entschied, dass auch das Serienmodell nur mit vier Triebwerken ausgestattet werden sollte. Im Marz 1977 begann dann die Ausrustung der 552nd Airborne Warning and Control Wing in Tinker AFB (Oklahoma) mit den zunachst 22 Serienmaschinen (als ?Core“-Standard bezeichnet) sowie den zwei Prototypen und den zwei Vorserienmaschinen. In der ersten Halfte der 1980er-Jahre wurden weitere acht Maschinen in einer verbesserten ?Standard“-Ausfuhrung mit AN/APY-2-Radar in Dienst gestellt.
[1]
Auf der Ministertagung des Verteidigungs-Planungsausschusses der
NATO
am 5. und 6. Dezember 1978 in
Brussel
billigten die Minister das Programm fur das fliegende NATO-Fruhwarn- und Leitsystem und unterzeichneten eine entsprechende
multilaterale
Grundsatzvereinbarung. Mit dem Airborne Warning and Control System (AWACS) riefen die Mitgliedsstaaten das großte gemeinsam finanzierte Beschaffungsprogramm ins Leben, das bis dahin von der NATO durchgefuhrt wurde.
Anfang der 1970er-Jahre gaben die Obersten NATO-Befehlshaber Studien in Auftrag, die belegten, dass die vorhandenen fest installierten Systeme eine wirksame
Luftverteidigung
des kontinentaleuropaischen Raumes nicht mehr gewahrleisten: So verfugte der
Warschauer Pakt
bereits uber schnelle Luftfahrzeuge, die in der Lage waren, sich zum Beispiel im
Tiefflug
den weitreichenden
Radaren
zu entziehen; weiterhin bestand die Gefahr, dass die fest stationierten Systeme durch elektronische Kampffuhrung (Eloka) ausgeschaltet werden konnten, und standortbedingt war auch die Vorwarnzeit auf etwa eine halbe Stunde begrenzt. Im NATO-Kommandobereich des
SACEUR
versprach man sich von mobilen Systemen zum Beispiel die Fahigkeit, fruhzeitig auch kleinere Angriffsverbande aufklaren und entsprechend eigene
Abfangjager
radargestutzt einsetzen zu konnen.
Die ersten Maschinen vom Typ E-3A, auch als NE-3A bezeichnet (N fur NATO)
[2]
, kamen ab 24. Februar 1982 auf der
NATO Air Base in Geilenkirchen
zum Einsatz, zuvor in den USA seit Marz 1977. Die Flugzeuge fur die NATO wurden bei den
Dornier-Werken
in Oberpfaffenhofen ausgerustet und spater auch noch betreut. Heute erfolgt die technische Betreuung der NATO-Flugzeuge im Werk Manching der Airbus Group. Hier wurde auch in den letzten Jahren ein
ESM
-System nachgerustet, zu erkennen an den beiden Antennenbeulen links und rechts am vorderen Rumpf.
Der Auftrag zum Betrieb des AWACS liegt bei der
NATO Airborne Early Warning and Control Programme Management Organisation
(NAPMO), die insgesamt fur die Planung, Durchfuhrung und Verwaltung des luftgestutzten Fruhwarn- und Fuhrungsprogramms der NATO (englisch
NATO Airborne Early Warning and Control Programme
, NAEW&C) verantwortlich ist. Sie ist direkt dem
Nordatlantikrat
mit Sitz im NATO-Hauptquartier in Brussel (SHAPE) unterstellt.
Die Systeme werden von verschiedenen NATO-Staaten und der NATO selbst benutzt. Die 17 NATO-eigenen Maschinen haben
luxemburgische
Luftfahrzeugkennzeichen
und sind auf der
Air Base Geilenkirchen
bei
Aachen
stationiert, im Auftrag der NATO fliegt die
RAF
vom Stutzpunkt
RAF Waddington
. Frankreich hat seine Maschinen in
Avord
stationiert. Zusatzlich lagen bis Ende 2011 auf dem Stutzpunkt in
Geilenkirchen
noch drei Trainingsmaschinen ohne Antenne, so genannte TCA (Trainer and Cargo Aircraft). Wahrend des Kalten Krieges hat das System die Funktion der Fruhwarnung vor tieffliegenden Flugzeugen des
Warschauer Pakts
erfullt.
Die 17 E-3A der
NATO Airborne Early Warning & Control Force
wurden im Rahmen des NATO-Mid-Term-Programms fur 1,6 Mrd. Dollar von Boeing (Hauptauftragnehmer) und EADS modernisiert. Das Rechnersystem zur Verarbeitung der vom Radar aufgezeichneten Daten wurde hierbei komplett durch
COTS
-Rechner und einem auf
Unix
basierenden Server-Client-Netzwerk ersetzt. Am 2. Dezember 2008 hatte die 17. und letzte Maschine die Umrustung durchlaufen und wurde im Rahmen einer Feierstunde in Geilenkirchen offiziell ubernommen.
[3]
Im August 2014 wurde bekannt, dass Boeing die Avionik in den Cockpits der NATO-AWACS-Flotte fur etwa 250 Mio. Euro modernisieren wird. Das Programm begann Ende 2014, Ende 2015 landete das erste derart modifizierte Luftfahrzeug wieder in Geilenkirchen. Von 2016 bis 2018 sollen weitere 13 Maschinen umgerustet werden, so dass 14 der 18 NATO-E-3 das Upgrade erhalten werden.
[4]
Aufgrund der veralteten Antriebstechnik fliegen die AWACS-Maschinen der NATO teilweise mit einer Ausnahmegenehmigung, da die Triebwerke der E-3A den modernen Umweltschutzauflagen hinsichtlich Larmbelastigung und Abgasentwicklung nicht mehr genugen. Die britische (E-3D) und franzosische Version (E-3F) wurden allerdings mit moderneren Triebwerken ausgerustet. Diese Konzepte sind derzeit bei den E-3A der NATO ebenfalls in der Prufung, eine Umsetzung scheiterte bisher immer wieder an Widerstanden einzelner Nationen, die kein Geld fur diese Technologie einzahlen wollten. Alle Entscheidungen bzgl. der NAEW-NATO-E-3A-Komponenten konnen nur bei Einstimmigkeit umgesetzt werden.
Die B- und C-Versionen der US-Luftwaffe erhalten in den nachsten Jahren basierend auf NATO Mid-Term im sog. Block 40/45 eine neue Kommunikations- und Elektronikausrustung und werden dann als
E-3G
bezeichnet. Bisher sind neun von 24 Maschinen umgerustet.
[5]
Da das Grundmodell Boeing 707 und ihre Varianten seit Anfang der 1990er nicht mehr produziert werden, setzte
Japan
auf die
Boeing E-767
als Aufklarungsplattform. Das fur die USAF vorgesehene Nachfolgemodell
E-10
wurde aus Kostengrunden gestoppt. Im Fruhling 2023 wurde die erste E-3G der USAF außer Dienst genommen und wird nun als Ersatzteillager fur die verbliebenen Maschinen verwendet. Im ganzen Jahr 2023 sollen weitere 13 E-3G außer Dienst gestellt werden. Sie sollen in naher Zukunft durch die
Boeing 737 AEW&C
ersetzt werden.
[6]
NATO-Generalsekretar Jens Stoltenberg gab im November 2019 bekannt, dass die Flotte des Verteidigungsbundnisses erneut einer Modifikation unterzogen werden soll, damit sie bis 2035 einsatzfahig bleibt. Der Vertrag hat ein Volumen von 1 Milliarde US-Dollar.
[7]
Die Standardversion der Sentry tragt die offizielle Bezeichnung
E-3A
?Core“ oder ?Standard“. Die meisten Maschinen der US-Luftwaffe wurden in den 1980er-Jahren modernisiert und als
E-3B
(Block 20) bezeichnet. Diese enthielten außer dem neuen AN/APY-2-Radar, CC2-Computer, neue Funkgerate und nun 14 Bedienkonsolen. Ab 1987 weiter modernisierte Maschinen entsprachen dem Block-30-Standard. Im Zuge einer weiteren Modernisierung erhielten viele der Flugzeuge neue
CFM
-
Triebwerke
und die Bezeichnung
E-3C
(Block 25 bzw. Block 35). In den spaten 1980ern entwickelte
Boeing
gemeinsam mit
British Aerospace
eine modernisierte Version der Sentry fur die
Royal Air Force
Großbritanniens
, die
E-3D
Sentry AEW Mk.1. Diese erhielt (wie auch die E-3A-Maschinen fur Saudi-Arabien) die leistungsfahigeren Triebwerke
CFM International CFM56
sowie eine Vorrichtung fur die
Luftbetankung
, mit der die Sentry sowohl von US-amerikanischen als auch von europaischen Tankflugzeugen betankt werden kann, da diese unterschiedliche Systeme verwenden. Zusatzlich wurde das Einsatzspektrum erweitert. Acht E-3A wurden auf den E-3C-Standard gebracht. Parallel zu der E-3D wurde fur
Frankreich
die E-3F entwickelt, die sich von dieser nur in wenigen Details unterscheidet. Die neuesten Varianten (ab 2008) sind die Block-40/45-Modelle, die modernisierte Computer- und Datenlinksysteme enthalten.
- EC-137D
- Bezeichnung der beiden AWACS-Prototypen mit JT3D-Triebwerken. Ein Prototyp war mit dem Westinghouse-Radar ausgestattet, der andere mit einem Modell von Hughes. Beide Maschinen wurden spater zu E-3As mit TF33-Triebwerken umgerustet.
- E-3A
- Erste Serienversion der Sentry, mit TF33-Triebwerken und AN/APY-1 Radar. 24 Maschinen wurden fur die USAF gebaut, 18 erhielt die NATO. Des Weiteren wurden noch funf Maschinen mit CFM56-Triebwerken fur Saudi-Arabien gebaut.
- KE-3A
- Bezeichnung fur eine Serie von acht Tankflugzeugen fur Saudi-Arabien auf Basis der E-3A.
- E-3B
- Modernisierte E-3A-Version mit dem AN/APY-2-Radar. Die USAF ließ alle ihre 24 E-3A-Maschinen auf diesen sogenannten Block-20-Standard umrusten.
- E-3C
- Produktionsversion mit dem AN/APY-2-Radar, zusatzlichen Konsolen und verbesserten Systemen. 10 Maschinen wurden fur die USAF gebaut (auch als Block 30 bezeichnet).
- JE-3C
- Bezeichnung fur eine umgebaute E-3A, die von Boeing fur Testzwecke verwendet wurde.
- E-3D
- Variante der E-3C fur die Royal Air Force. Weist einige Modifikationen auf, u. a. die CFM56-Triebwerke. Die sieben gebauten Maschinen werden auch als Sentry AEW.1 bezeichnet.
- E-3F
- Variante der E-3C fur die franzosische Luftwaffe, die ebenfalls die CFM56-Triebwerke verwendet. Vier Maschinen wurden gebaut. Alle E-3F-Maschinen erhalten zwischen 2014 und 2016 ein ?Mid-Life-Update“
- E-3G
- Bezeichnung der USAF fur die Block-40/45-Modernisierung. Die USAF ließen 24 E-3 Maschinen auf diesen Standard umrusten.
Lieferungen der E-3
[8]
Version
|
1972
|
1977
|
1978
|
1979
|
1980
|
1981
|
1982
|
1983
|
1984
|
1985
|
1986
|
1987
|
1991
|
1992
|
SUMME
|
Flyaway Cost
|
EC-137D
|
2
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
2
|
|
E-3A USAF
|
|
4
|
8
|
5
|
4
|
1
|
|
|
|
|
|
|
|
|
22
|
47?67 Mio. $
|
E-3A NATO
|
|
|
|
|
|
|
5
|
5
|
5
|
3
|
|
|
|
|
18
|
72,5?78,5 Mio. $
|
E-3A Saudi-Arabia
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
4
|
1
|
|
|
5
|
107 Mio. $
|
E-3C
|
|
|
|
|
|
1
|
4
|
3
|
2
|
|
|
|
|
|
10
|
70,5?77 Mio. $
|
E-3D UK
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
4
|
3
|
7
|
|
E-3F
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
3
|
1
|
4
|
|
SUMME
|
2
|
4
|
8
|
5
|
4
|
2
|
9
|
8
|
7
|
3
|
4
|
1
|
7
|
4
|
68
|
|
Das ca. 3,6 Tonnen schwere AN/APY-1-
Suchradar
dominiert die
Silhouette
der E-3. Es ist in einem großen
Radom
3,35 m uber dem Rumpf untergebracht, welcher einen Durchmesser von 9,1 Meter und eine Dicke von bis zu 1,8 Meter aufweist. Das System kann Luftziele aller Art (unter anderem
Kampfflugzeuge
, Hubschrauber und
Marschflugkorper
) erfassen und verfolgen, auch wenn diese sehr niedrig fliegen (
Tiefflug
) oder nur uber einen geringen
Radarquerschnitt
verfugen. Auch die Aufklarung von Schiffen auf See wurde spatestens seit der Einfuhrung der APY-2-Variante voll integriert. Die Antenne wird im
Azimut
durch Rotation mechanisch ausgerichtet, in der
Elevation
elektronisch (28
Phased-Array-Antennen
auf
Ferrit
-Basis).
- Durchmesser: 9,14 m
- Hohe: bis 1,8 m
- Gewicht: 3629 kg
- Frequenzbereich
: 2?4 GHz
- Anzahl der
Transmitter
: 28
- Antennenumlaufzeit: 10 s
- Reichweite: uber 460 km (bis 400 km bei tieffliegenden Zielen, bis 520 km bei Zielen in mittleren Hohen)
Das RSIP-Upgrade (?Radar System Improvement Program“) stellt eine umfassende
Kampfwertsteigerung
des APY-1/2-Radars dar. So konnte die
Entfernungsauflosung
um das Sechsfache erhoht werden und die
Winkelauflosung
um das Doppelte. Auch die
ECCM
-Kapazitaten konnten deutlich ausgebaut werden. Außerdem wurden Verbesserungen hinsichtlich der Bedienbarkeit und Zuverlassigkeit durchgefuhrt. Die Ortungsreichweite wurde um 70?100 % gesteigert und soll mindestens 300
sm
(556 km) gegen ein Ziel mit einem Radarquerschnitt von 0,5 m² betragen.
[9]
Das Radar verfugt uber mehrere
Betriebsmodi
, welche je nach Situation ausgewahlt werden konnen. Es folgen die wichtigsten Modi, welche seit dem RSIP-Upgrade zur Verfugung stehen.
- Pulse Doppler Nonelevation Scan
(PDNES): Dies ist der Standardmodus zu Erfassung von Luftzielen. Durch den
Doppler
-Filter konnen auch kleine Ziele vor dem Hintergrund intensiver
Clutter
zuverlassig erfasst werden. Dieser Modus liefert allerdings keine Hohenangaben zum Ziel.
- Pulse Doppler Elevation Scan
(PDES): Ahnelt dem PDNES-Modus, ermoglicht jedoch die Hohenbestimmung durch einen schnellen vertikalen Suchdurchgang.
- Beyond-the-Horizon
(BTH): Dieser Modus wird eingesetzt um sehr hohe Reichweiten zu erzielen. Dies wird durch die Abschaltung des Doppler-Filters erreicht. Allerdings ist es nun kaum mehr moglich Ziele in einer Clutter-Umgebung zu erfassen. Daher wird in diesem Modus nur der Luftraum abgesucht, welcher sich uber dem sichtbaren
Horizont
des Radars befindet.
- Interleaved
: Kombiniert den PDES- und BTH-Modus, wobei die
Signalverarbeitung
stark beansprucht wird, so dass sehr kleine Ziele eventuell nicht mehr zuverlassig geortet werden konnen.
- Maritime
: Modus zur Suche nach großen und kleinen Seezielen. Hierzu wird die Impulslange (Sendezeit) stark verkurzt, um Clutter durch Wellen bestmoglich zu unterdrucken. In Kustenbereichen wird Festland anhand von digitalen Landkarten automatisch ausgeblendet. Der PDNES-Modus kann simultan weitergenutzt werden.
- Passive
: In diesem Betriebsmodus befinden sich einige oder alle 28 Antenneneinheiten im passiven
ELINT
-Modus. Hierdurch konnen Ziele anhand ihrer Radaremissionen erfasst und verfolgt werden, ohne dass sich die E-3 durch Emissionen selbst verrat. Des Weiteren konnen
Storquellen
mit einzelnen Antennenelementen prazise lokalisiert, analysiert und ausgeblendet werden, wobei die anderen Elemente aktiv auf Basis der gewonnenen
ECCM
-Informationen weiterarbeiten konnen.
Die Anzahl der Bordbesatzung der NATO AWACS betragt in der Regel 16 Soldaten aus verschiedenen NATO-Staaten, die sich auf das sogenannte Flight Deck und das Mission Deck aufteilen. Sie besteht aus:
- Flight Deck:
- 1 AC (Aircraft Commander),
- 1 FP (First Pilot),
- 1 FE (Flight Engineer),
- 1 NN (Navigator),
- Mission Deck:
- 1 CT (Communication Technician),
- 1 ST (System Technician),
- 3 SO (Surveillance Operators),
- 1 SC (Surveillance Controller),
- 1 FA (Fighter Allocator),
- 2 WC (Weapons Controller),
- 1 PC (Passive Controller),
- 1 TD (Tactical Director),
- 1 RT (Radar Technician)
Die Besatzung des Flight Deck lenkt das Flugzeug und ist dafur verantwortlich, die Maschine in den richtigen Einsatzraum (das richtige Pattern) zu bringen. Das Mission Deck kummert sich um die eigentliche Aufgaben, also Luftlageerstellung und taktische Unterstutzung von Jagern und Jagdbombern per Funk und
Datalink
. In Europa meldet sich das Flight Deck bei anderen Teilnehmern mit dem Mission-Callsign ?NATO XX“, das Mission Deck mit ?MAGIC XX“. XX bezeichnet die Missionsnummer, wobei die Nummer des Mission-Callsigns immer um 50 großer ist als die des NATO-Callsigns (z. B.
NATO 01
und
MAGIC 51
).
Im Zuge der Modernisierung des Missionsystems auf den NATO-Mid-Term-Level ist die Zusammensetzung der Besatzung verandert worden. Das Flight Deck ist gleich geblieben, bei der Mission-Besatzung gab es folgende Anderungen: Aus dem DT ist der ST geworden (System Technician) und der CO ist weggefallen. Damit ist die ursprunglich 17 Mann zahlende Besatzung auf nur noch 16 geschrumpft.
Die
Fuerza Aerea de Chile
ubernahm im Sommer 2022 zwei gebrauchte E-3D aus britischen Bestanden. Sie werden von der
II Brigada Aerea
betrieben, die auf der
Base Aerea Pudahuel
beheimatet ist.
[10]
Kennzeichen
|
Seriennummer
|
201/36-CA (fruher: 702-CA)
|
24115/1000
|
202/36-CB (fruher: 702-CB)
|
24116/1003
|
203/36-CC (fruher: 702-CC)
|
24117/1006
|
204/36-CD (fruher: 702-CD)
|
24510/1009
|
Die
franzosischen Luftstreitkrafte
setzen vier E-3F Sentry ein, die bei der
Escadron de detection et controle aeroportes
auf der
Base Aerienne 702
in
Avord
stationiert sind.
Kennzeichen
|
Seriennummer
|
ZH101
|
24109/993
|
ZH102
|
24110/996
|
ZH103
|
24111/1004
|
ZH104
|
24112/1007
|
ZH105
|
24113/1010
|
ZH106
|
24114/1011
|
ZH107
|
24499/1012
|
Die Royal Air Force betrieb vom Stutzpunkt
RAF Waddington
aus sieben Maschinen der Baureihe E-3D, die als
Sentry AEW1
bezeichnet wurden. Die Maschinen gehorten zur
No 8 Squadron
, sie wurden zeitweise durch die
No 23 Squadron
mitgenutzt. Am 30. Juli 2021 fuhrte eine Maschine uber dem
Irak
die letzte Aufklarungsmission durch und kehrte am 4. August nach Waddington zuruck. Die Flotte wurde zum Ende des Jahres 2021 außer Dienst gestellt und wird durch eine Flotte von
Boeing 737 AEW&C
auf Basis der
Boeing 737
ersetzt, die allerdings auf dem schottischen Stutzpunkt
RAF Lossiemouth
stationiert werden sollten.
[11]
Zwei Exemplare wurden 2022 an Chile abgegeben.
Bild
|
Kennzeichen
|
Seriennummer
|
Anmerkungen
|
|
LX-N90442
|
22855/945
|
Trug zeitweise eine Sonderbemalung
|
|
LX-N90443
|
22838/947
|
Trug zeitweise eine Sonderbemalung
|
|
LX-N90444
|
22839/949
|
|
|
LX-N90445
|
22840/951
|
|
|
LX-N90446
|
22841/953
|
|
|
LX-N90447
|
22842/954
|
|
|
LX-N90448
|
22843/956
|
|
|
LX-N90449
|
22844/957
|
Im Juni 2015 auf dem Flugzeugfriedhof in Tucson, Arizona stillgelegt
|
|
LX-N90450
|
22845/959
|
Sonderbemalung ?NATO AWACS 40 Years“ (September 2022)
[12]
|
|
LX-N90451
|
22846/961
|
|
|
LX-N90452
|
22847/963
|
|
|
LX-N90453
|
22848/964
|
|
|
LX-N90454
|
22849/966
|
|
|
LX-N90455
|
22850/967
|
|
|
LX-N90456
|
22851/968
|
|
|
LX-N90458
|
22853/970
|
|
|
LX-N90459
|
22854/971
|
|
|
LX-N90457
|
22852/969
|
1996 irreparabel beschadigt und danach abgeschrieben
|
Die NATO betrieb auf der
Air Base Geilenkirchen
im Fruhling 2022 noch eine Flotte von 14 der ursprunglichen 18 E-3A. Die Maschinen, die dem
NATO Airborne Early Warning & Control Force Command
unterstellt sind, sind in
Luxemburg
registriert und tragen aus diesem Grund luxemburgische Flugzeugkennzeichen und das Hoheitsabzeichen des Großherzogtums. Die verbliebenen Maschinen wurden uber die Jahre modernisiert und sollen noch bis 2035 betrieben werden.
[13]
Die
Royal Saudi Air Force
betreibt seit 1983 funf E-3A. Die von den Maschinen erzeugten Radardaten sollen in naher Zukunft uber Datalink an das Luftlagesystem des Landes gesendet werden konnen.
[14]
Die
United States Air Force
setzt aktuell (Stand April 2015) 32 E-3 Sentry in den Version A, B und C ein, zwei Flugzeuge der ursprunglich 34 Flugzeuge großen Flotte gingen bei Unfallen verloren. Die Maschinen unterstanden von ihrer Indienststellung 1976 bis 1992 dem
Tactical Air Command
, seitdem unterstehen sie dem
Air Combat Command
. Das
552d Air Control Wing
auf der
Tinker Air Force Base
in
Oklahoma
mit seinen vier Staffeln bildet dabei den Schwerpunkt der US-amerikanischen AWACS-Flotte. Zudem sind Maschinen teilweise dem
3rd Wing
auf der
Elmendorf Air Force Base
in
Alaska
und dem
18th Wing
auf der
Kadena Air Base
in
Japan
zugewiesen, die dem Kommando
Pacific Air Forces
untersteht.
Kenngroße
|
Daten der E-3A
|
Besatzung
|
4 (Cockpit) + 13?19 (Missioncrew)
|
Lange
|
46,61 m
|
Spannweite
|
44,42 m (44,98 m bei E-3D)
|
Hohe
|
12,70 m
|
Flugelflache
|
283 m²
|
Flugelstreckung
|
7,0
|
Leermasse
|
73.480 kg
|
max. Startmasse
|
157.397 kg
|
Treibstoffkapazitat
|
89.610 l
|
Antrieb
|
4×
Pratt & Whitney-TF33-W-100
-Turbofans mit je 93 kN
oder 4× CFM-56-2A-2/-3 mit je 106,8 kN Schubkraft
|
Hochstgeschwindigkeit
|
858 km/h
|
Reisegeschwindigkeit
|
ca. 800 km/h
|
Patrouillengeschwindigkeit
|
580 km/h
|
Dienstgipfelhohe
|
ca. 12.500 m
|
Einsatzflughohe
|
10.670 m
|
max. Steigrate
|
8,7 m/s
|
Reichweite
|
uber 9.250 km
|
Einsatzdauer
|
bis 10 h ohne Luftbetankung (bis zu 19 h mit Luftbetankung)
|
Startrollstrecke
|
2.100 m
|
Landerollstrecke
|
1.800 m
|
- Am 22. September 1995 sturzte auf der
Elmendorf Air Force Base
bei Anchorage in Alaska eine US-amerikanische Boeing E-3 (
Rufzeichen
: Yukla 27) kurz nach dem Abheben aufgrund
Vogelschlages
ab, nachdem Ganse in die beiden Triebwerke an der linken Tragflache geraten waren und diese ausfielen. Dabei starben alle 24 Besatzungsmitglieder, darunter ein Kanadier
(siehe auch
Flugunfall Yukla 27
)
.
[15]
[16]
- Am 14. Juli 1996 rollte eine E-3A (LX-N90457) der NATO uber die Landebahn der Preveza Air Base (Griechenland) hinaus und rutschte mit dem Bug in das angrenzende Meer. Obwohl die Maschine dabei irreparabel beschadigt wurde, konnten sich alle 16 Besatzungsmitglieder retten. Als Ursache fur den Unfall wurde Vogelschlag vermutet, was aber nie bewiesen werden konnte.
- Am 28. August 2009 wurde eine E-3C der USAF (S/N 83-0008) bei der Landung auf der
Nellis Air Force Base
schwer beschadigt, nachdem das Bugfahrwerk versagt hatte. Das dadurch ausgeloste Feuer zerstorte die Maschine vollstandig. Ursache war ein Pilotenfehler beim Landemanover.
- Brasilien
Brasilien
- Embraer R-99A
(EMB-145SA mit gleichem Eriye-Radar wie Saab 340AEW)
- China Volksrepublik
Volksrepublik China
- Vereinigtes Konigreich
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Schweden
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