Bodeninformationssystem

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Bodeninformationssysteme (abgekurzt BIS ) werden in Westeuropa etwa seit den spaten 1980er Jahren aufgebaut. Sie zahlen zur Gruppe der landwirtschaftlichen Geoinformationssysteme (siehe auch Raumbezogenes Informationssystem und Landinformationssystem ) und enthalten genau verortete Daten der Bodenkunde und des oberflachennahen Wasserhaushalts , in Deutschland meist auch solche der Geologie .

In diesem Zusammenhang versteht man als Boden in Deutschland ?alle Bereiche der Erdoberflache , in die der Mensch durch seine Tatigkeit eingreift.“ In den Alpenlandern wird der Begriff Boden enger gefasst (siehe Definition von W. Blum im Ubersichtsartikel Bodenkunde ) und der Inhalt von Boden-Infosystemen im Wesentlichen auf den organischen Boden ? d. h. bis etwa 1 Meter Tiefe ? beschrankt. Dies hangt u. a. mit den Gelandeverhaltnissen und der komplizierteren Geologie der Alpen zusammen, fur deren Kartierung die geologischen Bundesanstalten tatig werden.

Wegen der Vielfalt der Boden, des Klimas und anderer Einflusse sind Bodeninformationssysteme sehr komplexe, nur in interdisziplinarer Kooperation aufbaubare Gebilde. Wo sie uber pedologische Daten hinausgehen, sind sie oft in einzelne verschiedene Fachinformationssysteme gegliedert, insbesondere in Bodenkartierung , Geologie , Hydrogeologie , Bodenmechanik und Umweltuberwachung .

Daten zur Bodenkunde [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ein Bodeninformationssystem im engeren Sinn, wie es z. B. in Osterreich und der Schweiz ublich ist, enthalt

Fur die einzelnen Bodenhorizonte :

Traditionell werden aufgrund der entnommenen (gestochenen oder gebohrten) Proben sogenannte Bodenkarten erstellt, die den Landwirten neben der Bodenart auch Bodenbelastungen oder die Erosionsgefahrdung zeigen konnen.

Weitere Daten und Institutionen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bodeninformationssysteme im weiteren Sinn ? wie sie in Deutschland ublich sind ? umfassen neben den reinen Bodendaten auch solche zur Beschreibung

Die Primardaten der diversen Messungen, Bohrungs -Beschreibungen und Analysedaten werden zu Sekundardaten , indem sie klassifiziert und generalisiert werden. Daraus entstehen Karten verschiedener Maßstabe und Themen.

Die deutschen Bodeninformationssysteme werden im Wesentlichen durch die Staatlichen Geowissenschaftlichen Dienste der Bundeslander aufgebaut und betrieben. Bekannte Beispiele sind das BIS-NRW oder das Niedersachsische Bodeninformationssystem NIBIS .

In Osterreich war die Zustandigkeit fur die Bodenkartierung bis etwa 2000 zwischen agrarischen und forstlichen Bundesanstalten geteilt: Bundesamt fur Bodenwirtschaft und Forstliche Bundesversuchsanstalt (FBVA), wozu noch die ? organisatorisch zwar getrennte, aber in Kooperation entstehende ? Finanz-Bodenschatzung kam.

Seit 2002 ist die gesamte Bodenkartierung im Bundesamt und Forschungszentrum fur Wald (BFW) konzentriert.

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]