Dieser Artikel behandelt den schwedischen Politiker Holmberg; fur den schwedischen Autor siehe
Bo R. Holmberg
.
Bo Lindor Holmberg
(*
17. November
1942
in
Harnosand
; †
10. Februar
2010
in
Stockholm
) war ein
schwedischer
Politiker
.
Nach dem Besuch der
Volkshochschule
(Folkhogskola), die er 1968 mit einem
Examen
als Socionom abschloss, war er als Schulassistent, Planungssekretar sowie als Politischer Sekretar tatig.
Holmberg, der Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (
Sveriges socialdemokratiska arbetareparti
) war, begann seine politische Laufbahn als Mitglied des Sozialausschusses seiner Geburtsstadt Harnosand zwischen 1969 und 1973. Zugleich war er 1971 bis 1976 als Mitglied des Stadtrats und dort auch von 1974 bis 1976 Mitglied des Verwaltungsvorstands. 1978 erfolgte seine Wahl zum Bezirksvorsteher in
Angermanland
, wo er auch Vorstandsmitglied der SAP war. 1976 wurde er Mitglied der Provinzialversammlung (Landstingsrad) von
Vasternorrlands lan
.
Nach der
Wahl zum Schwedischen Reichstag 1982
wurde er von
Ministerprasident
Olof Palme
am 19. September 1982 zum Minister fur Kommunale Angelegenheiten in die Regierung berufen. Im Rahmen einer Kabinettsumbildung ubernahm er dann am 1. Januar 1983 das Amt des
Innenministers
und hatte dieses Amt auch unter Palmes Nachfolger
Ingvar Carlsson
bis zum 4. Oktober 1988 inne. In diesen Amtern setzte er sich fur eine Neugestaltung der Verwaltung ein, insbesondere durch
Dezentralisierung
und Eingehung von Kooperationen.
Bei den
Reichstagswahlen 1985
wurde er selbst zum Mitglied des
Reichstages
gewahlt und vertrat in diesem bis 1996 den Wahlkreis
Vasternorrlands lan
. Im Reichstag gehorte er uberwiegend dem Sozialausschuss an, dessen Stellvertretender Vorsitzender er zunachst von 1988 bis 1991 war. Nachdem er von 1991 bis 1994 Vorsitzender des Ausschusses war, war er zuletzt bis 1996 wieder Stellvertretender Vorsitzender des Sozialausschusses. Wahrend dieser Zeit war er auch Vorsitzender des Ad-hoc-Ausschusses, der die 1995 verabschiedete Reform der
Psychiatrie
(Psykiatrireformen) ausarbeitete.
Nach seinem Ausscheiden aus dem Reichstag wurde er 1996 Chef der Provinzialregierung (
Landshovding
) der Provinz
Sodermanlands lan
und behielt dieses Amt bis 2005.
Zwischen 2005 und 2006 war er zuletzt Generaldirektor der Regierungskanzlei (Regeringskansliet) von Ministerprasident
Goran Persson
.
Bo Holmberg war seit 1991 mit der 2003 ermordeten
Außenministerin
Anna Lindh
verheiratet. Holmberg wurde 2010 tot in seiner Wohnung aufgefunden; das Ehepaar hinterließ zwei zum Todeszeitpunkt Holmbergs 16 und 19 Jahre alte Sohne.
[1]
- ↑
https://www.expressen.se/nyheter/bo-holmberg-hade-svart-att-ga-vidare-efter-mordet/