Blutjunge Verfuhrerinnen

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Film
Titel Blutjunge Verfuhrerinnen
Produktionsland Deutschland , Schweiz
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1971
Lange 74 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Michael Thomas
Drehbuch Manfred Gregor
Produktion Avco Film, Berlin ( Erwin C. Dietrich )
Afiba Film, Zurich (Erwin C. Dietrich)
Musik Walter Baumgartner
Kamera Peter Baumgartner
Besetzung

Blutjunge Verfuhrerinnen ist ein deutsch-schweizerischer Sexploitationfilm aus dem Jahr 1971.

Bei der Redaktionssitzung einer Illustrierten namens Constanze wird nach einem neuen Stoff gesucht. Man entscheidet sich, von blutjungen Verfuhrerinnen so um die 14 zu erzahlen. Jeder der anwesenden Redakteure schlagt eine Story vor, die mit viel Off -Kommentaren unmittelbar visualisiert wird. Den Verfuhrerinnen fallen Fußballprofis ebenso zum Opfer wie Jurastudenten, Aktfotografen, Autofahrer (an die sie von Tankstellenpachtern vermietet werden) und Jogger. Die Schulerin Ilse scheitert an der Standhaftigkeit ihres Deutschlehrers, bringt ihn dann aber vor Gericht um sein Ansehen und um seinen Beruf. Susanne schließlich verfuhrt ihre lesbische Klavierlehrerin, um nicht mehr proben zu mussen.

Produktion und juristisches Nachspiel

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Mit Blutjunge Verfuhrerinnen wollte Erwin C. Dietrich an die erfolgreiche Schulmadchen-Report -Serie von Wolf C. Hartwig anknupfen. So fand sich in deren Art auf dem deutschen Plakatmotiv der Zusatz: Was Eltern wissen mussen . Als erste Produktionsfirma fungierte die Avco Film, Dietrichs Berliner Tonstudio. [2]

Die Handlung basiert laut Vorspann auf einer gleichnamigen Artikelserie in der Illustrierten Wochenend . Urauffuhrung war am 30. Juli 1971. Der erfolgreiche Film, dem 1972 noch ein zweiter und ein dritter Teil folgten, stieß in der Schweiz auf den Widerstand der Organisation pro Veritate und des Bundesanwaltes Hans Walder . Am 24. Januar 1972 wurde er im Kino Etoile in Zurich-Niederdorf fur verboten erklart und beschlagnahmt. Dietrich entfernte unter Aufsicht in der Nacht die beanstandeten Stellen und brachte den Film schon am nachsten Tag mit der Annonce ?Wir sind wieder da!“ erneut ins Kino. Alleine in der Schweiz zahlte Blutjunge Verfuhrerinnen 500.000 Kinobesucher.

Am 18. August 1973 stand im Tages-Anzeiger , dass das Bundesgericht die Beschwerde der Bundesanwaltschaft geschutzt habe. Es stehe objektiv fest, dass der in Frage kommende Film sich in aufreizenden und Abscheu und Widerwillen erregenden Darstellungen erschopfe. Am 11. Oktober 1974 wurde Dietrich vom Bundesgericht ?wegen unzuchtiger Veroffentlichungen“ belangt. Die einzelnen Filme enthielten eine ganze Reihe von Anstoß erregenden Szenen, die ?gesamthaft gesehen eine schwere Verletzung des sexuellen Schamgefuhls “ seien. [3] Dietrich suchte das Gesprach mit den Mitgliedern von pro Veritate , was aber wenig ergiebig blieb.

In der Bundesrepublik Deutschland hatte der Film etwa 2,5 Millionen Besucher. [4]

Das Lexikon des internationalen Films bezeichnet die Produktion als ?billigen Sexfilm, der auf den Erfolg der Report-Welle spekuliert.“ [5]

  • Benedikt Eppenberger, Daniel Stapfer: Madchen, Machos und Moneten. Die unglaubliche Geschichte des Schweizer Kinounternehmers Erwin C. Dietrich , Verlag Scharfe Stiefel, ISBN 3-033-00960-3 , S. 81?83

Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung fur Blutjunge Verfuhrerinnen . Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft , Februar 2006 (PDF; Neuprufung, vormals FSK 18; Prufnummer: 43 783 DVD).
  2. Benedikt Eppenberger, Daniel Stapfer: Madchen, Machos und Moneten , Verlag Scharfe Stiefel, S. 81
  3. Benedikt Eppenberger, Daniel Stapfer: Madchen, Machos und Moneten , Verlag Scharfe Stiefel, S. 82
  4. Die erfolgreichsten deutschen Filme seit 1968 bei insidekino.com
  5. Blutjunge Verfuhrerinnen. In: Lexikon des internationalen Films . Filmdienst , abgerufen am 23. August 2017 .