Blatter fur deutsche und internationale Politik
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Beschreibung
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Politische Fachzeitschrift
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Verlag
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Blatter Verlagsgesellschaft mbH, Berlin
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Erstausgabe
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25. November 1956
[1]
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Erscheinungsweise
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monatlich
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Verkaufte Auflage
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12.500 Exemplare
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(
Blatter 02/2021
)
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Chefredakteur
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Anne Britt Arps
,
Daniel Leisegang
,
Albrecht von Lucke
,
Annett Mangel
, Steffen Vogel
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Herausgeber
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Herausgeberkreis
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Weblink
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blaetter.de
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ISSN
(Print)
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0006-4416
|
Die
Blatter fur deutsche und internationale Politik
(Abkurzung: ?Blatter“) sind eine
deutsche
politische
Fachzeitschrift
, die seit
1956
erscheint.
[2]
Die Zeitschrift wurde im November 1956 aus dem Umfeld des
neutralistischen
Deutschen Klubs 1954
vom Publizisten
Karl Graf von Westphalen
, von
Hermann Etzel
, Paul Neuhoffer und
Manfred Pahl-Rugenstein
gegrundet.
[3]
Sie erschien in den beiden ersten Jahren, bis zu dessen Konkurs, im Kolner Verlag Dorr, danach im
Pahl-Rugenstein Verlag
. Aus den ersten Jahren stammt die Einschatzung des Theologen
Karl Barth
, der sie ?eine Insel der Vernunft in einem Meer von Unsinn“ nannte ? ein Zitat, auf das sich die Zeitschrift noch heute bezieht.
In den Blattern schrieben viele Autoren aus der
Marburger Schule
.
[4]
Im Zuge der
Westdeutschen Studentenbewegung der 1960er Jahre
entwickelte sich die Zeitschrift zum einflussreichen Medium der Linken in Westdeutschland. Der
Bayernkurier
bezeichnete sie als ?Zentralorgan der
APO
“.
[5]
Mitte der 1980er Jahre hatte die Zeitschrift mehr als 15.000 Abonnenten.
[6]
Im Rahmen der
Westarbeit der DDR
dienten die
Blatter
der Regierung der DDR als Medium zur Propagierung ihrer Politik in der Bundesrepublik. Die Redaktion war politisch und finanziell von der
SED
abhangig, die leitenden Redakteure stimmten auch die inhaltliche Gestaltung mit der SED ab.
[7]
Bis 1989 wurde die Zeitschrift von der SED uber den Pahl-Rugenstein Verlag wesentlich mitfinanziert. Als dieser Ende 1989 in
Konkurs
ging, gelang der Zeitschrift ? anders als anderen Publikationen des Verlages ? mit immer noch fast 11.000 Abonnenten der Ubergang in einen
Eigenverlag
.
[8]
Schon 1988 wurde eine ?Blatter-Gesellschaft“ in der Rechtsform einer
Gesellschaft burgerlichen Rechts
(GbR) gegrundet, um die Zeitschrift von Verlagen unabhangig machen zu konnen.
[9]
Seit 1989 werden die ?Blatter“ in eigener Regie von der Blatter-Verlagsgesellschaft herausgebracht, die ursprunglich von der Redaktion gegrundet worden war. Trager ist heute die ?Gesellschaft zur Forderung politisch-wissenschaftlicher Publizistik und demokratischer Initiativen e. V.“, die auch kurz als ?Blatter-Gesellschaft“ (fruher: ?Blatter-Forderverein“) bezeichnet wird.
[10]
In einer Erklarung von Intellektuellen, publiziert im Juni 1996 in der
Zeit
, heißt es: ?Diese Zeitschrift steht fur republikanisch-demokratische Grundsatze, fur eine uber bundnispolitische und okonomische Bindungen hinausgehende Westorientierung des Landes wie fur soziale Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung.“
[11]
Nach der Grundung der Zeitschrift im Jahr 1956 lag die Redaktion bei Karl D. Bredthauer und seit 2003 bei
Albrecht von Lucke
, der schon vorher als Korrespondent fur die ?Blatter“ tatig war. Im Jahr 2004 erfolgte der Umzug der Redaktion von Bonn nach Berlin.
[12]
Der Redaktion gehorten im Marz 2021 Anne Britt Arps, Daniel Leisegang, Albrecht von Lucke, Annett Mangel und Steffen Vogel an.
[13]
Die Zeitschrift ist Kooperationspartner des
Internetportals
Eurozine
und verleiht unregelmaßig den
Demokratiepreis
.
Der Schwerpunkt der Zeitschrift besteht traditionell aus den beiden Teilen ?Kommentare und Berichte“ zu aktuellen innen- und außenpolitischen Themen sowie ?Analysen und Alternativen“ mit langeren Aufsatzen. Wichtige politische Dokumente werden seit dem Jahrgang 2011 nicht mehr in der gedruckten Ausgabe, sondern nur noch auf der Website des Verlags publiziert.
[14]
Das gilt auch fur die Kurzfassung des jahrlichen Wirtschaftsgutachtens (?Memorandum“) der
Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik
, die bis dahin jeweils in der Mai-Ausgabe der ?Blatter“ dokumentiert worden war. Weiterhin zeichnet die Redaktion eine Chronik der politischen Ereignisse nach, die laufend fortgeschrieben wird; uber Querverweise konnen langerfristige Entwicklungen verfolgt werden. Neuerdings gibt es auch Buchbesprechungen und besondere Debattenbeitrage. Auf der Website der Zeitschrift werden ausgewahlte Beitrage im Volltext bereitgestellt.
Die gedruckte
Auflage
betrug im Marz 2021 12.500 Exemplare. In die Verbreitung gehen 12.000 Exemplare, davon werden 11.700 Exemplare verkauft.
[15]
Einer Leserumfrage aus dem Jahr 2017 zufolge positioniert sich die Mehrheit der Leserschaft ?im links-okologischen politischen Spektrum“. Die Leser sind recht gleichmaßig uber das Bundesgebiet verteilt. Rund 40 % arbeiten als Angestellte. Auch Rentner (20 %) und Studenten (14 %) bilden einen signifikanten Teil. Die Leserschaft ist gekennzeichnet von einem ?vergleichsweise hohen Haushaltsnettoeinkommen“: 19 % stehen monatlich mehr als 5.000 Euro zur Verfugung, bei 31 % sind es zwischen 3.000 und 5.000 Euro und bei 22 % zwischen 2.000 und 3.000 Euro. 62 % der Leserschaft nutzen Tageszeitungen, um aktuelle Informationen zu beziehen. Zwei Drittel sind zudem ?gesellschaftlich aktiv“, beispielsweise in Gewerkschaften oder Parteien.
[16]
Der Herausgeberkreis bestand im Marz 2021 aus:
[17]
[18]
[19]
Von 1970 bis zu seinem Tod im Jahr 2020 gehorte
Gerhard Stuby
zum Herausgeberkreis.
seit 1982
seit 1986
seit 1990
seit 1997
seit Januar 1998
seit Mai 2011
Bei der Grundung bestand der Herausgeberkreis aus
Im Laufe der 1960er Jahre traten dem Herausgeberkreis bei:
Weitere Mitherausgeber waren
Die Redaktion veroffentlichte eine Liste von zweihundert Autoren, die mit dem Hinweis endet, dass noch viele andere in den
Blattern
geschrieben haben.
[20]
Aus dieser Liste sind folgende Autoren ausgewahlt, die das Spektrum politischer Positionen zeigen konnen:
Von 2014 bis 2019 veranstaltete die Zeitschrift jahrlich die
Democracy Lecture.
Es handelte sich um den Vortrag eines politischen Autors zu einer
Neuerscheinung
mit anschließender Diskussion. Eingeladen waren:
- Blatter fur deutsche und internationale Politik (Hrsg.):
Der Sound des Sachzwangs. Der Globalisierungs-Reader.
Verlag Edition Blatter, Berlin 2006,
ISBN 978-3-98049-253-9
.
- Blatter fur deutsche und internationale Politik (Hrsg.):
Das Ende des Kasino-Kapitalismus? Globalisierung und Krise.
Verlag Edition Blatter, Berlin 2009,
ISBN 978-3-98049-255-3
.
- Blatter fur deutsche und internationale Politik (Hrsg.):
Exit. Mit Links aus der Krise.
Verlag Edition Blatter, Berlin 2011,
ISBN 978-3-98049-256-0
.
- Blatter fur deutsche und internationale Politik (Hrsg.):
Mehr geht nicht! Der Postwachstums-Reader.
Verlag Edition Blatter, Berlin 2015,
ISBN 978-3-98049-259-1
.
- Blatter fur deutsche und internationale Politik (Hrsg.):
Unsere letzte Chance. Der Reader zur Klimakrise.
Blatter Verlagsgesellschaft, Berlin 2019,
ISBN 978-3-98213-230-3
.
- Blatter fur deutsche und internationale Politik (Hrsg.):
Heiße neue Welt. Der Planet am Limit
. Blatter Verlagsgesellschaft, Berlin 2023,
ISBN 978-3-9821323-2-7
.
- Redaktion:
50 Jahre ?Blatter“
. In: Blatter fur deutsche und Internationale Politik. 11/2006. S. 1284?1286.
- Archiv-DVD 1990?2017
. Blatter Verlag, 2018.
- Archiv 1956?2010 (2 DVD). Blatter Verlag, 2010.
- ↑
blaetter.de
Uber die Blatter
- ↑
Blatter fur deutsche und internationale Politik,
Heft 3/2021, S. (1).
- ↑
Georg Rathgen:
Bucher fur den Frieden in Millionenauflage. 30jahriges Jubilaum fur Kolner Pahl-Rugenstein Verlag. Gesprach mit dem Geschaftsfuhrer und Leiter des Verlags Paul Neuhoffer
. In:
Borsenblatt fur den deutschen Buchhandel (Leipzig)
.
Band
154
, 3. Februar 1987,
S.
77?80
.
- ↑
Wilfried von Bredow
:
Round Table zur Geschichte des Instituts fur Wissenschaftliche Politik in den 60er und 70er Jahren.
In: Wolfgang Hecker, Joachim Klein,
Hans Karl Rupp
(Hrsg.):
Politik und Wissenschaft. 50 Jahre Politikwissenschaft in Marburg
. Band 1:
Zur Geschichte des Instituts.
Lit, Munster 2001,
ISBN 3-8258-5440-X
, S. 181.
- ↑
Blatter:
Geschichte der Blatter.
Abgerufen am 17. September 2010
.
- ↑
?t?:
Zentren progressiver Literatur in der BRD. Verantwortungsbewußtes gesellschaftliches Engagement ? Pahl-Rugenstein Verlag
. In:
Borsenblatt fur den deutschen Buchhandel (Leipzig)
.
Band
150
, 19. April 1983,
S.
374?376
.
- ↑
Udo Baron
:
Kalter Krieg und heisser Frieden: Der Einfluss der SED und ihrer westdeutschen Verbundeten auf die Partei ?Die Grunen“.
2003,
S. 58
,
abgerufen am 17. September 2010
(Lit Verlag, Munster, Hamburg, London; zugl.: Chemnitz, Techn. Univ., Diss., 2002 ? Primarquelle ist gemaß Fußnote 115, S. 58:
Wolfgang Kraushaar
:
1968 als Mythos, Chiffre und Zasur.
Hamburger Edition, Hamburg 2000, S. 158).
- ↑
Roland Kirbach:
DKP: Von den Genossen verlassen. Die SED stellt die finanzielle Hilfe fur westdeutsche Ableger ein.
In:
Die Zeit
, Nr. 52/1989.
- ↑
Klaus Naumann:
Nachrustung und Selbstanerkennung. Staatsfragen im politisch-intellektuellen Milieu der ?Blatter fur deutsche und internationale Politik’.
In: Dominik Geppert,
Jens Hacke
(Hrsg.):
Streit um den Staat. Intellektuelle Debatten in der Bundesrepublik 1960?1980.
Gottingen 2008, S. 269?289, 285 m. Fn. 45: ?Mitte der 1980er Jahre setzten, offenbar aus finanziellen Grunden, Konzentrationsprozesse im Verbund der ?befreundeten‘ Verlage ein. Weltkreis- und Roderberg-Verlag wurden mit prv fusioniert; spater wurde erwogen, den Verlag unter das Dach des parteieigenen Plambeck-Verlags aufzunehmen. Vgl. die Rede Neuhoffers vor der erweiterten Belegschaft, Januar 1987 (Privatarchiv), sowie die Erklarung zur Grundung der ?Blatter-Gesellschaft‘, in: Blatter 10/1989, S. 1181 f.“
- ↑
Blatter:
?Blatter“-Gesellschaft.
Abgerufen am 17. September 2010
: ?In dieser Vereinigung haben sich inzwischen etwa 330 Leserinnen und Leser der Blatter zusammengeschlossen, um die Unabhangigkeit der Zeitschrift zu unterstutzen. Sie zahlen einen Beitrag von mindestens 10 Euro monatlich und erhalten die Blatter als Mitgliederzeitschrift. / Den Vorstand der Gesellschaft bilden
Karlheinz Koppe
als Vorsitzender sowie
Corinna Hauswedell
und
Wolfgang Zellner
als Stellvertreter. Karlheinz Koppe wurde bekannt als langjahriger Geschaftsfuhrer der vom seinerzeitigen Bundesprasidenten Gustav Heinemann ins Leben gerufenen Deutschen Gesellschaft fur Friedens- und Konfliktforschung (DGFK) sowie spater als Vorsitzender des geschaftsfuhrenden Vorstands der deutschen Sektion von Pax Christi. Auch im Ruhestand ist er seit Jahren fur deutsche und internationale Nichtregierungsorganisationen tatig.
Corinna Hauswedell
,
Evangelische Akademie Loccum
, und Wolfgang Zellner, Leiter des
Center for OSCE Research
(CORE) beim
Institut fur Friedensforschung und Sicherheitspolitik
(IFSH) an der Universitat Hamburg, sind ebenfalls
Friedensforscher
und politikwissenschaftlich orientiert.“
- ↑
Die Zeit
, 27. Juni 1996
- ↑
Blatter-Redaktion:
In eigener Sache.
In:
1/2004.
2004,
S. 7?8
,
abgerufen am 18. September 2010
: ?Unter dieser Adresse erreichen Sie die Blatter-Redaktion ab dem 5. Januar 2004. Wir haben ein schones Quartier in der alten Mitte der Bundeshauptstadt gefunden. … Karl D. Bredthauer bleibt in Bonn erreichbar …“
- ↑
Blatter:
Redaktion.
Abgerufen am 4. Marz 2021
.
- ↑
Blatter:
Dokumente zum Zeitgeschehen.
Abgerufen am 31. Juli 2011
.
- ↑
Blatter:
Mediadaten.
Abgerufen am 4. Marz 2021
.
- ↑
Blatter:
Mediadaten.
Abgerufen am 10. April 2021
.
- ↑
Blatter
: Herausgeberkreis
abgerufen am 4. Marz 2021.
- ↑
Herausbildung und Wandel des Herausgeberkreises zwischen 1956 und 2006
. In:
Blatter
, 12/2006, S. 1462 f.
- ↑
Große Kopfe fur große Fragen
. In:
Blatter
, 5/2011, S. 5?9
- ↑
Blatter fur deutsche und internationale Politik
, Heft 3/2021, Zweite Umschlagseite.
- ↑
Blatter fur deutsche und internationale Politik (2014)
, abgerufen am 26. Marz 2020.
- ↑
Blatter fur deutsche und internationale Politik (2015)
, abgerufen am 26. Marz 2020.
- ↑
Blatter fur deutsche und internationale Politik (2016)
, abgerufen am 26. Marz 2020.
- ↑
Blatter fur deutsche und internationale Politik Blatter (2017)
, abgerufen am 26. Marz 2020.
- ↑
Blatter fur deutsche und internationale Politik (2018)
, abgerufen am 15. November 2018.
- ↑
Blatter fur deutsche und internationale Politik (2019)
, abgerufen am 26. Marz 2020.