Bindebogen
Der
Bindebogen
oder
Legatobogen
in der
Notenschrift
der
Musik
wird gesetzt, wenn bei der
Interpretation
von Musik mehrere Tone ohne Pausen aneinander gebunden werden, so dass der Eindruck einer ununterbrochenen Linie entsteht
[1]
(Fachbegriff
legato
im Unterschied zum
staccato
,
leggiero
,
tenuto
oder
portato
).
In der Musiknotation ist der Bindebogen nicht nur ein wichtiges Mittel zur Anzeige von musikalischen Linien, sondern er gibt auch spieltechnische Gegebenheiten vor. Beispielsweise zeigt bei Streichinstrumenten ein Legatobogen uber mehreren Noten an, dass diese jeweiligen Tone in einem Bogenstrich (also nicht
detache
) gespielt werden sollen. Bei Blasern und Gesangsstimmen ist eine Legatophrase ohne Pause bzw. ohne neu Luft zu holen zu spielen.
Der Bindebogen kann unter Umstanden mit dem normalerweise gleich aussehenden
Phrasierungsbogen
verwechselt werden, wenn eine ganze
Phrase
legato gespielt werden soll. Ob es sich um einen Phrasierungs- oder Legatobogen handelt, ist aber in aller Regel relativ einfach vom Kontext abzuleiten. Um Verwirrung vorzubeugen, wird der Phrasierungsbogen seltener auch als gestrichelter Bogen notiert. Dies hat sich in der Notationspraxis aber nie wirklich eingeburgert.
Zu unterscheiden ist der Bindebogen auch vom
Haltebogen
, mit dem mehrere Noten gleicher Tonhohe zu einem einzigen langeren Ton verbunden werden.
- How To Legato?
(PDF; 1,1 MB) Frederic Bernard,
Composition
, Lesson I; Tutorial (englisch)
- ↑
Legato
. In:
Hugo Riemann
(Hrsg.):
Musik-Lexikon
. 1. Auflage. Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig 1882,
S.
514?515
(
Textarchiv ? Internet Archive
).