Bildungssystem in Japan

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Japanisches Bildungssystem vor und nach 1947

Das Bildungssystem in Japan ist ein 6-3-3-4-System , entsprechend der Anzahl der Jahre, die in den aufeinander folgenden Institutionen verbracht werden. Dieses System wurde im Marz 1947 zusammen mit dem Grundgesetz der Erziehung und dem Schulbildungsgesetz eingefuhrt, um den Grundsatz der Chancengleichheit fur Bildung zu verwirklichen. [1]

Dem Schulsystem vorgeschaltet sind die Kinderkrippe ( jap. 保育園 , hoikuen ) und der Kindergarten ( 幼稚園 , y?chien ). In die Kinderkrippe werden Kinder fur gewohnlich ab einem Alter von 2 Monaten aufgenommen und in den Kindergarten im Alter von 3 bis 5 Jahren. Es gibt private und offentliche Kinderkrippen und ?garten, teilweise mit Uniformpflicht.

  • Die Bildungspflicht [2] betragt neun Jahre, erstreckt sich jedoch nicht auf Kinder ohne japanische Staatsburgerschaft. [3]
  • Das Schuljahr beginnt in Japan am 1. April. [4]
  • Die Schulferien sind im ganzen Land einheitlich (Neujahr: 2 Wochen, Marz/April: 2 Wochen, Juli/August: 6 Wochen).
  • Offentliche Schulen haben die 5-Tage-Woche, private Schulen oft die 6-Tage-Woche.
  • Wahrend der Schulpflicht gibt es kein Sitzenbleiben wie z. B. in Deutschland . Jeder Schuler wird automatisch versetzt.

Die Grundschule ( 小?校 , sh?gakk? ) dauert sechs Jahre; eingeschult werden die Kinder nach Vollendung ihres 6. Lebensjahrs. Die Kinder besuchen jeweils die Schule, in deren Bezirk sie wohnen. Fast alle Grundschulen sind offentlich und werden von den jeweiligen Gemeinden getragen. Schuluniformen sind nicht in allen Grundschulen Pflicht.

Die durchschnittliche Klassengroße betragt 25 Schuler. Die Klassengroße unterliegt jedoch starken Schwankungen. So werden manche Schulen, wie beispielsweise in der Prafektur K?chi im Durchschnitt von nur 18 Schuler besucht, in der Prafektur Tokio jedoch von 32. Etwa 2 % der Klassen sind gemischt, wobei in der Prafektur Kagoshima mit großem Abstand sogar 12 % der Klassen Schuler aus unterschiedlichen Stufen enthalten (jeweils 2010). [5]

2010 gab es 22.000 Grundschulen, davon 213 private, mit etwa 420.000 Vollzeitlehrkraften und knapp 7 Millionen Schulern. [6]

Nach der Grundschule besuchen die meisten Kinder eine offentliche, dreijahrige Mittelschule ( 中?校 ch?gakk? , engl. meist Junior High School ) in Wohnungsnahe. Es gibt allerdings auch einige private Mittelschulen, fur die man eine Aufnahmeprufung ablegen muss. In der Mittelschule besteht meist Uniformpflicht, jedoch nicht an allen Schulen. Im letzten Jahr der Mittelschule lernen die Schuler sehr intensiv fur die Aufnahmeprufung der Oberschule, die den weiteren Lebensweg entscheidend beeinflussen kann.

Die Mittelschulklassen sind mit durchschnittlich 29 Schulern vergleichsweise groß (in den 1980ern waren es noch 37), wobei besonders in der Prafektur Tokio, durch die hohere Menschendichte in der Stadt, die durchschnittliche Große 44 Schuler/Klasse betragt. [7]

Zwar endet mit der Mittelschule die Schulpflicht, jedoch besuchen 98 % der Schuler weiterfuhrende Schulen. [7] [8]

2010 gab es 10.815 Mittelschulen, davon 758 private, mit etwa 250.000 Vollzeitlehrkraften und 3,5 Millionen Schulern. [6] Die meisten Grund- und Mittelschulen werden von den jeweiligen Gemeinden getragen, finanziell jedoch vom Staat unterstutzt, um im ganzen Land eine einheitliche Grundausbildung (wahrend der Schulpflicht) zu ermoglichen.

Nach der Mittelschule besuchen fast alle Schuler die dreijahrige Oberschule ( 高等?校 k?t? gakk? oder kurz 高校 k?k? , engl. Senior High School oder nur High School ). Der Zugang zu einer Oberschule ist generell durch eine Aufnahmeprufung geregelt, wobei sich der Ruf und das Ausbildungsniveau der Oberschule im Schwierigkeitsgrad der Aufnahmeprufung widerspiegeln. Der Abschluss der Oberschule qualifiziert formal zum Eintritt in eine Universitat und wird daher mit dem deutschen Abitur gleichgestellt. Allerdings gibt es keine Abschlussprufung. Der Abschluss wird durch regelmaßige Teilnahme am Unterricht und durch das Bestehen der Klassenarbeiten erworben. Fur den Eintritt in die Universitat muss zunachst eine eigene Aufnahmeprufung fur jede Universitat und zu jedem Fachbereich abgelegt werden.

Das Bildungsministerium schreibt folgende Fachgebiete und Facher fur Oberschulen vor:

  1. Japanisch (Sprachausdruck I und II, Allgemeines Japanisch, Gegenwartsliteratur, Klassische Literatur einschließlich Lekture klassischer Literatur)
  2. Geographie und Geschichte (Weltgeschichte A und B, Japanische Geschichte A und B, Geographie A und B)
  3. Burgerkunde ( Gesellschaftskunde , Ethik , Politik / Wirtschaft )
  4. Mathematik (Grundlagen der Mathematik, Mathematik I, II und III, Mathematik A, B und C)
  5. Naturwissenschaften (Grundlagen der Wissenschaft, Allgemeine Wissenschaft A und B)
  6. Physik I und II
  7. Chemie I und II
  8. Biologie I und II
  9. Gesundheitserziehung und Sport
  10. Kunst ( Musik I, II und III, ( bildende ) Kunst I, II und III, Kunsthandwerk, Kalligrafie I, II und III)
  11. Fremdsprachen (Mundliche Kommunikation [auf Englisch] I und II, Englisch I und II, Lesen [auf Englisch], Schreiben [auf Englisch])
  12. Hauswirtschaft (Grundlagen der Hauswirtschaft, Allgemeine Hauswirtschaft, Techniken der Lebenshaltung)
  13. Informatik (Informatik A, B und C).

Zwar mussen Kurse aus jedem Fachgebiet belegt werden, jedoch sind diese bis auf Burgerkunde teilweise als Wahlpflichtunterricht ausgelegt. Beispielsweise kann bei Japanisch zwischen Sprachausdruck und allgemeinem Japanisch gewahlt werden, oder bei Kunst zwischen Musik, bildender Kunst, Kunsthandwerk und Kalligrafie. [9]

Daneben gibt es Oberschulen, die wie die deutschen Berufsgymnasien spezialisierte Fach curricula anbieten, die von etwa einem Viertel der Schuler (einem Drittel auf den offentlichen und einem Zehntel auf den privaten Schulen) [10] belegt werden. Diese enthalten eine große Auswahl an Profilfachern in den Vertiefungsrichtungen Landwirtschaft, Technik, Wirtschaft, Fischerei, Hauswirtschaft, Krankenpflege, Informatik, Wohlfahrt, Mathematik, Sport, Musik, Kunst oder Englisch. [9]

Neben offentlichen Oberschulen (meistens von den Prafekturen getragen) gibt es zahlreiche private Schulen. Fur alle Oberschulen musste bis zu Beginn des Fiskal- und Schuljahres 2010 (1. April) eine Gebuhr bezahlt werden, die bei den offentlichen Schulen jedoch geringer als bei den privaten Schulen ausfiel. Fur das Schulgeld privater Oberschulen zahlt der Staat seitdem Zuschusse. Je nach Prafektur sind diese fur die Haushalte gebuhrenfrei.

2010 gab es 5.116 Oberschulen, davon 1.321 private, mit etwa 240.000 Vollzeitlehrkraften und 3,4 Millionen Schulern. [6] 613 Schulen bieten auch Fernunterricht an, der von knapp 190.000 Schulern in Anspruch genommen wird. [11] Von den Oberschulern besuchen dabei 116.000 nicht den regularen Ganztagsunterricht, sondern Teilzeit- bzw. Abendkurse ( 定時制の課程 , teijisei no katei ). [10]

Direkt nach der Oberschule besuchen etwa 54 % (ca. 580.000 Schuler) weiterfuhrende Schulen, hauptsachlich Hochschulen, wahrend etwa 16 % (ca. 167.000 Schuler) direkt in das Berufsleben ubergehen (Stand 2010). [8]

Im Jahre 1962 wurden die Fachoberschulen ( 高等?門?校 , k?t? semmon gakk? oder kurz 高? , k?sen , engl. Technical College ), auch Technische Fachhochschule [12] [13] genannt, eingefuhrt, um den Fachkraftebedarf in der Industrie zu decken. Diese Schulen konnen nach der Mittelschule besucht werden und haben eine Ausbildungsdauer von 5 Jahren.

2010 gab es 58 Fachoberschulen, davon 3 private, mit etwa 4.300 Vollzeitlehrkraften und knapp 60.000 Schulern. [6]

Hochschule/Universitat

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Ein großer Teil aller Oberschulabsolventen besucht anschließend eine Hochschule ( 大? , daigaku ), die vier Jahre dauert und mit dem Bachelor ( ?士 , gakushi ), abschließt; dem ersten akademischen Grad, den Studenten an Hochschulen als Abschluss einer wissenschaftlichen Ausbildung erlangen konnen.

Wie bei den Oberschulen ist auch bei allen Universitaten die Zulassung zum Studium an das Bestehen einer Aufnahmeprufung geknupft, die sehr schwer ist und den Jugendlichen vieles abverlangt. Einige Schuler verbringen nach dem Abitur ein Jahr nur mit dem Lernen fur die Aufnahmeprufung (sogenannte R?nin ). Japanische Universitaten werden in der offentlichen Meinung vor allem danach bewertet, wie anspruchsvoll ihre Aufnahmeprufung ist.

Im Jahr 2010 wurden etwa 620.000 Studenten immatrikuliert, wovon etwa 520.000 aus dem Oberschuljahrgang 2010 stammen, den etwa 1,1 Million Schuler abschlossen, 63.000 aus dem vorigen Oberschuljahrgang und noch knapp 10.000 aus dem Oberschuljahrgang 2008. Da die meisten Schuler sich an mehreren Hochschulen bewerben, zahlt man insgesamt 3,7 Millionen Bewerbungen. [14]

Nur wenige (2010: 82.000) [15] Studenten schließen danach einen Masterkurs ( 大?院 , daigakuin , zwei Jahre) an und erhalten den Mastergrad ( 修士 , sh?shi ). Noch weniger (2010: 16.000) [15] belegten einen Doktorkurs (meistens drei Jahre) um den Doktortitel ( 博士 , hakase/hakushi ) zu erlangen.

Neben den regularen Universitaten, mit vier Jahren Studienzeit, gibt es Kurzhochschulen ( tanki daigaku , engl. Junior College ) mit zwei Jahren Studiendauer, die hauptsachlich geistes- und sozialwissenschaftliche Kurse anbieten und zu 60 % von Frauen besucht werden. [12]

Nach erfolgreichem Bestehen der Aufnahmeprufung sind die Anforderungen ans Studium an den meisten Universitaten vergleichsweise niedrig. Die Studenten haben die Moglichkeit, sich ganz ihrem Lieblingsthema zu widmen, ohne großem Leistungsdruck ausgesetzt zu sein. Die Abschlussprufungen sind nicht sehr anspruchsvoll. Dementsprechend nutzen viele Studenten die Studienzeit, um Aktivitaten nachzuholen, die zuvor in der Jugendzeit wegen des Lernstresses und der beengten Wohnverhaltnisse bei den Eltern nicht moglich waren. Hierzu gehoren Partys, zwangloses Zusammensein mit Freunden und Partnerschaften.

An allen Universitaten werden Gebuhren erhoben, die an offentlichen Hochschulen umgerechnet etwa 4000 Euro betragen; an privaten Hochschulen im Durchschnitt um die 6000 Euro pro Jahr. Hinzu kommen etwa 2500 Euro Immatrikulationsgebuhren. [12]

2010 gab es 778 Hochschulen, davon 597 private, mit etwa 170.000 Vollzeitlehrkraften und 2,9 Millionen Studenten. [6] (Das entspricht etwa einem Verhaltnis von 16,5:1. Zur Orientierung: Deutsche Universitaten hatten 2006 1,4 Millionen Studierende und rund 95.000 wissenschaftliche und kunstlerische Mitarbeiter, also ein Verhaltnis von 14,7:1. [16] )

Hinzu kommen noch 395 Kurzhochschulen, davon 369 private, mit knapp 10.000 Vollzeitlehrkraften und 150.000 Studenten. [6] An 44 Hochschulen bzw. 11 Kurzhochschulen werden Fernkurse angeboten, an denen 147.000 bzw. 20.000 teilnehmen. [17]

Die Art des Universitatsabschlusses ist nicht von entscheidender Bedeutung. Die japanischen Unternehmen rekrutieren ihre zukunftigen Mitarbeiter bereits ca. ein Dreivierteljahr vor Ende der Universitatszeit. Die meisten Studenten haben also zu diesem Zeitpunkt bereits einen Arbeitsplatz sicher. Entscheidend fur viele Unternehmen ist bei der Wahl hierfur vor allem der Ruf der Universitat. Naturlich spielt das eigentliche Studienfach auch eine Rolle. Japanische Unternehmen erwarten dennoch, dass ein neuer Angestellter seine Loyalitat und seinen Lernwillen beweisen muss, auch wenn er in einem fachfremden Gebiet eingesetzt wird. Daher kommt es verglichen mit Deutschland haufiger vor, dass Unternehmen Angestellte in Aufgabengebieten einsetzen, die nichts mit dem Studienfach zu tun haben.

Unterricht in einzelnen Fachern

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Japanische Schrift

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Das Erlernen des japanischen Schriftsystems ist sehr zeitaufwendig, da es aus den Silbenschriften Hiragana und Katakana sowie aus Wortschriftzeichen ( Kanji ) besteht. Zudem wird auch die lateinische Schrift ( R?maji ) in Japan verwendet. Die Hiragana werden meistens schon im Kindergarten gelernt. Da ein Zeichen immer einer Silbe entspricht, ist die Zuordnung von Laut und Zeichen erheblich einfacher als bei der lateinischen Schrift und kann spielerisch erlernt werden. Katakana sowie die ersten 100 Kanji folgen im ersten Jahr der Grundschule. R?maji wird ebenfalls in der Grundschule gelernt.

Sehr zeitaufwendig zu lernen sind die Kanji. Wahrend der neun Jahre dauernden Schulpflicht werden die 2136 sogenannten J?y?-Kanji gelernt. Dabei ist landesweit vorgegeben, welche Zeichen in welchem Schuljahr gelernt werden. Pro Zeichen mussen die Strichfolge, sowie die verschiedenen (meist mindestens zwei) Aussprachevarianten in ihren jeweiligen Kontexten auswendig gelernt werden.

Als erste Fremdsprache wird in der japanischen Mittelschule Englisch gelehrt, meistens jedoch nur drei Stunden pro Woche. Dieser Unterricht wird in der Oberschule weitergefuhrt. Bis 2010 wurde dabei vor allem Wert auf literarische Bildung gelegt, die mundliche englische Alltagssprache kam daneben kaum zum Zug. Das gesprochene Englisch gewinnt seitdem in der Schulbildung an Relevanz. Inzwischen bieten auch fast alle Grundschulen Englischunterricht an, zum Teil jedoch nur einmal pro Monat. Lehrplane fur Englischunterricht an Grundschulen gibt es noch nicht.

Da nur sehr wenige Oberschulen eine zweite Fremdsprache anbieten, besteht normalerweise erst an der Universitat die Moglichkeit eine zweite Fremdsprache (meistens Deutsch , Franzosisch , Chinesisch oder Koreanisch ) zu lernen.

In der Taika-Reform im 7. Jahrhundert wurde das japanische Reich Yamato in einen konfuzianischen Beamtenstaat nach chinesischem Vorbild verwandelt. Um die Beamten auszubilden, wurde am Hof die Daigaku-ry? ( 大?寮 ) gegrundet. Dort wurden die chinesische Sprache und Schrift und die konfuzianischen Klassiker gelehrt. Auch praktisches Verwaltungswissen wie Landvermessung , Buchfuhrung gehorten zum Lehrplan, wie auch Astrologie , um vorauszusagen, ob bestimmte Handlungen des Kaisers gute oder schlechte Konsequenzen haben wurden. Zu dieser Zeit wurden die ersten buddhistischen Kloster in Japan gegrundet, die uber die Jahrhunderte immer wichtige Horte des Wissens waren. Am Hof der Heian-Zeit erlebten Kultur und Bildung der Hofbeamten ihre Blutezeit.

Mit der Machtubernahme des Kriegeradels gegenuber dem Kaiserhof, etwa ab dem 12. Jahrhundert, waren eher praktische Fertigkeiten gefragt. Hierzu gehorten Kenntnisse der Kriegfuhrung und notwendige Fahigkeiten fur eine effiziente Verwaltung. Erst mit dem Frieden in der Edo-Zeit wurde aus den rauen Samurai eine gebildete Beamtenschicht, die nicht nur Lesen und Schreiben und das Kampfen zu einer Kunst ( 武術 , bujutsu ) weiterentwickelte, sondern auch in der Kunst gebildet war. Kalligraphie , Malerei , Dichtkunst und Literatur wurden gefordert.

Die Tempel richteten in dieser Zeit Volksschulen ( Terakoya ) ein, so dass auch einfache Burger, einschließlich Frauen, Zugang zu Bildung hatten. Es entstand ein Verlagswesen, das auch Unterhaltungsromane fur das Volk druckte.

Die westliche Bildung gelangte in dieser Zeit nach Japan. Auf der Insel Deshima unterhielten die Hollander eine kleine Kolonie, und belieferten interessierte Samurai mit Buchern aus Europa. Neben Buchern uber Waffen, Kriegskunst und aktuelle politische Ereignisse, gelangte auf diese Art auch Wissen uber westliche Naturwissenschaften und Medizin nach Japan. Das Studium dieser Quellen wurde Rangaku (?Hollandkunde“) genannt.

Das Interesse fur den Westen, das in der Edo-Zeit nur eine kleine Minderheit zeigte, wurde nach der Offnung Japans sehr viel großer. Japan sollte modernisiert werden, um es mit den westlichen Industrienationen aufnehmen zu konnen. Dies schien nur erreichbar, indem so viel Wissen wie moglich ubernommen wurde. Junge Japaner wurden als Studenten an Universitaten in den USA und Europa geschickt. Die Iwakura-Mission sollte die Staatsform verschiedener westlicher Lander erforschen. Es wurden Kaiserliche Universitaten nach dem Vorbild der Berliner Humboldt-Universitat gegrundet, und private Universitaten nach amerikanischem Vorbild. Auslandische Experten (sogenannte O-yatoi gaikokujin ) wurden ins Land geholt, um Staat, Militar und Universitaten aufzubauen. Die Schulpflicht wurde eingefuhrt, die ehemaligen Tempelschulen wurden verstaatlicht, und ein dreigliedriges Schulsystem wurde eingerichtet.

Der sich bald entwickelnde Militarismus hat dieses System ebenso fur seine Zwecke eingespannt. Das Militar entsandte Lehrer an die Schulen, um die patriotische Erziehung sicherzustellen. Nach der Kapitulation 1945 wurden diese Lehrer von der US-amerikanischen Besatzungsmacht entlassen, doch das zerstorte Japan brauchte dringend Lehrer, und so wurden diese Lehrer bald wieder zuruckgeholt. Dies hat zur Folge, dass es heute noch eine feste Wahlerbasis am rechten Rand in Japan gibt.

Im wirtschaftlichen Aufbau der Nachkriegszeit wurden die Universitaten zu Motoren des Fortschritts. Hatte sich Japan anfangs darauf beschrankt, westliche Produkte nur zu kopieren und Marktanteile zu erobern, so bauten die Unternehmen bald eigene Entwicklungsabteilungen auf, die mit den Universitaten in der Forschung kooperierten und auch deren Absolventen ubernahmen.

Japanische Schulen in Deutschland

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Damit japanische Schuler, die beispielsweise mit ihren Expatria -Eltern lediglich ein paar Jahre beruflich in Deutschland verbringen, im japanischen Schulsystem verbleiben konnen, sind in Deutschland ein paar japanische Schulen (日本人?校) eingerichtet. Dies sind

  • Japanische Internationale Schule zu Berlin (ベルリン日本人?際?校),
  • Japanische Internationale Schule in Dusseldorf (デュッセルドルフ日本人?校),
  • Japanische Schule in Hamburg (ハンブルグ日本人?校),
  • Japanische Internationale Schule Frankfurt (フランクフルト日本人?際?校),
  • Japanische Internationale Schule Munchen (ミュンヘン日本人?際?校),
  • die im Marz 2012 aufgeloste Toin Gakuen Schule Deutschland (ドイツ桐蔭?園) in Bad Saulgau war keine staatliche 日本人?校, sondern eine private 私立在外?育施設 [18] .

Als deutsches Pendant konnen die deutsche Auslandsschulen Deutsche Schule Tokyo Yokohama (東京?浜?逸?園) und Deutsche Schule Kobe International (神?ドイツ?院) betrachtet werden.

Japanische Schulen in Osterreich

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Japanische Internationale Schule in Wien (ウィ?ン日本人?校)

Japanische Schulen in der Schweiz

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Japanische Schule Basel (バ?ゼル日本語?校)

Commons : Bildungssystem in Japan  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Principles Guide Japan’s Educational System (en)
  2. Stefanie Mohsennia: Schulfrei. Lernen ohne Grenzen. Anahita, Konigslutter 2004, ISBN 978-3-937797-03-8 ( fachportal-paedagogik.de [abgerufen am 19. Dezember 2022]).
  3. 外?人の子どもの公立義務?育諸?校への受入について (jp)
  4. ?Durchfuhrungsbestimmungen des Schul- und Erziehungsgesetzes“, Ministerialverordnung Nr. 14 des Bildungsministeriums vom 30. Marz 2012 ( ?校?育法施行規則 平成二四年三月三?日文部科?省令第一四? ), Artikel 59 (fur Grundschulen), 104 (fur Oberschulen) 113 (fur Mittelschulen).
  5. Japan Statistical Yearbook 2012 , Tabelle 22-3 Elementary Schools by Prefecture , Online ( Memento vom 20. Dezember 2011 im Internet Archive ; MS Excel ; 39 kB), Klassengroße berechnet aus Schuler ( Children enroled (1,000) )/Klasse ( Classes )
  6. a b c d e f Japan Statistical Yearbook 2012 , Tabelle 22-1 Schools by Founder , Online ( Memento vom 20. Dezember 2011 im Internet Archive ; MS Excel ; 29 kB)
  7. a b Japan Statistical Yearbook 2012 , Tabelle 22-4, Lower Secondary Schools by Prefecture , Online ( Memento vom 20. Dezember 2011 im Internet Archive ; MS Excel ; 42 kB)
  8. a b Japan Statistical Yearbook 2012 , Tabelle 22-21, Post-School Status of Graduates , Online ( Memento vom 20. Dezember 2011 im Internet Archive ; MS Excel ; 33 kB)
  9. a b 高等?校?習指導要領 (平成11年3月告示,14年5月,15年4月,15年12月一部改正) 第1章 ?則 . (?Oberschullehrplan (Bekanntmachung im Marz 1999, Revisionen im Mai 2002, April 2003 und Dezember 2003), Abschnitt 1: Allgemeine Regelungen“). MEXT , Dezember 2003, archiviert vom Original am 20. Mai 2011 ; abgerufen am 8. Mai 2022 (japanisch).
  10. a b Japan Statistical Yearbook 2012 , Tabelle 22-6, Students of Upper Secondary Schools by Course (Regular Course) , Online ( Memento vom 20. Dezember 2011 im Internet Archive ; MS Excel ; 31 kB)
  11. Japan Statistical Yearbook 2012 , Tabelle 22-7, Correspondence Education of Upper Secondary Schools , Online ( Memento vom 20. Dezember 2011 im Internet Archive ; MS Excel ; 24 kB)
  12. a b c Das japanische Hochschulsystem. Japanlektorat der Universitat des Saarlandes, archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 12. September 2015 ; abgerufen am 22. September 2015 .   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.szsb.uni-saarland.de
  13. Technische Fachhochschule Kisarazu. Goethe-Institut, abgerufen am 22. September 2015 .
  14. Japan Statistical Yearbook 2012 , Tabelle 22-17, Applicants for Admission to Universities and New Students Enroled by Faculty and Year of Graduation from Upper Secondary School , Online ( Memento vom 20. Dezember 2011 im Internet Archive ; MS Excel ; 31 kB)
  15. a b Japan Statistical Yearbook 2012 , Tabelle 22-13, Universities , Online ( Memento vom 20. Dezember 2011 im Internet Archive ; MS Excel ; 32 kB)
  16. Basisdaten Hochschulen, Wissenschaftsrat ( Memento des Originals vom 30. Januar 2012 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.wissenschaftsrat.de (PDF; 73 kB)
  17. Japan Statistical Yearbook 2012 , Tabelle 22-14, Correspondence Education of Junior Colleges and Universities , Online ( Memento vom 20. Dezember 2011 im Internet Archive ; MS Excel ; 24 kB)
  18. 過去に指定?認定していた在外?育施設:文部科?省. 15. Januar 2015, archiviert vom Original am 15. Januar 2015 ; abgerufen am 9. April 2023 .   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.mext.go.jp
  19. Unesco : Padagogen .