Bienenabstand

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Der Bienenabstand ( englisch bee space ) von 7 mm ± 2  mm beschreibt in der Imkerei eine Distanzspanne zwischen Flachen innerhalb der Bienenwohnung , die von Honigbienen weder mit Waben verbaut noch mit Kittharz abgedichtet wird. Er entspricht der mittleren Breite der naturlichen Wabengasse, welche von Honigbienen belaufen wird, das heißt der mittleren Distanzspanne zwischen den Oberflachen zweier Waben. [1] Bei einem korrekten Abstand der Rahmchen zueinander und zu allen Außenflachen der Beute von 7 mm (± 2 mm), bleiben sie beweglich ( Mobilbau ). Bei weniger als 5 mm Abstand verkitten die Bienen mit Propolis , bei mehr als 9 mm Abstand verbauen sie mit Bienenwachs . [1]

Die Patentierung seiner Magazin-Beute (engl. ?bee hive‘) mit dem nahezu korrekten Bienenabstand durch den amerikanischen Imker Lorenzo Lorraine Langstroth im Jahr 1852 war ein Meilenstein auf dem Weg zur modernen Bienenhaltung. [2] Der Bienenabstand entspricht, wie oben beschrieben, der mittleren Breite der Wabengasse. In der modernen Imkerei betragt der ideale Bienenabstand sechs bis acht Millimeter, sowohl vom Rahmchen zur Beutenwand als auch zwischen ubereinander hangenden Rahmchen in den einzelnen Etagen einer Magazin-Bienenwohnung . Wird er bei der Konstruktion der Bienenwohnung eingehalten, ist das Imkern mit beweglichen Waben in Rahmchen ( Mobilbau ) moglich, ohne dass die einzelnen Waben/Rahmchen durch die Bienen miteinander verbaut oder verklebt werden.

Neben dem Bienenabstand gibt es auch den Wabenabstand. Er ist die mittlere Distanz zwischen zwei nebeneinander angeordneten Waben, gerechnet von Wabenmitte zu Wabenmitte. Er betragt 33 bis 38 mm, abhangig von der Genetik des Bienenvolks, dem Bau und Design des Bienenstocks , dem Prageraster der Wachsmittelwande und den vorgegebenen Rahmchenabstanden durch den Imker.

Der zwischen Waben liegende freie Raum wird als Wabengasse bezeichnet. Diese ist so eng oder weit, dass die Bienen ohne Behinderung beide Waben belaufen und andererseits noch von der einen auf die andere Wabe wechseln konnen. Sie ist etwa gleich groß wie der Bienenabstand. Wenn der Abstand großer ist, zum Beispiel weil der Imker zwei Rahmchen zu weit auseinander ruckt, beginnen die Bienen, auch in diesen Zwischenraum Waben zu bauen, den sogenannten Wildbau . Dies passiert zum Beispiel auch dann, wenn der Imker gar keine Rahmchen mit Mittelwanden vorgibt (Beispiel Heideimkerei mit Strohkorben) oder wenn ein Bienenvolk aufgrund seiner Volksstarke anfangt, in den freien Raum des hohen Unterbodens der Magazin-Beute Waben zu bauen.

Einzelnachweise

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  1. a b Paul Jungels: Imkern. Praxis-Handbuch zu einer anderen Imkerwelt. Biene, Beute und Betriebsweise, Auslese, Zucht und Genetik, Varroaresistenz durch Zuchtauslese. 1. Auflage. United Bees Verlag, Ismaning 2021, ISBN 978-3-949291-01-2 , S.   42   ff .
  2. Patent US9300A : Beehive. Veroffentlicht am 5. Oktober 1852 , Erfinder: Lorenzo L. Langstroth.