Betriebswasser
(oft auch als
Brauch-
oder als
Nutzwasser
bezeichnet) ist
Wasser
, das einer spezifischen technischen, gewerblichen, landwirtschaftlichen oder hauswirtschaftlichen Anwendung dient. Betriebswasser ist anders als
Trinkwasser
nicht fur den menschlichen Genuss vorgesehen, sollte jedoch einer gewissen Mindest
hygiene
entsprechen. So wird stadtisches Betriebswasser schon vereinzelt aus
behandeltem
Abwasser
gewonnen, welches z. B. zusatzlich filtriert und mit einer
UV-Desinfektion
hygienisiert wird. In jedem Fall muss es den technologischen Anforderungen des jeweiligen Prozesses genugen. Beispielsweise muss
Kuhlwasser
so beschaffen sein, dass die Kuhlaggregate sich nicht mit Algen oder Kalk zusetzen. Teilweise muss das Wasser sehr weit aufgereinigt werden (z. B. vollentsalztes Wasser fur den Betrieb von
Dampfturbinen
).
Der heute noch oft gehorte Begriff
Brauchwasser
ist technisch unscharf und sollte im Interesse einer exakten Ausdrucksweise vermieden werden. In der
deutschen
Trinkwasserverordnung
vom 21. Mai 2001 taucht der Begriff
Brauchwasser
nicht auf und auch in der Amtssprache
Osterreichs
und der
Schweiz
wird er meist vermieden.
Hersteller und beratende Ingenieure der Betriebswassertechnologie sind in der ?Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung e. V.“ (fbr) zusammengeschlossen.
Getrennte
Betriebs- und Trinkwasserversorgungen
sind insbesondere in der
Industrie
ublich. Im
kommunalen
Bereich ist zumeist keine vom Trinkwasser getrennte Betriebswasserversorgung vorgesehen. Eine zunehmende Zahl von
Privathaushalten
nimmt allerdings entsprechende
Installationen
aus eigener Initiative vor. Bereits heute ist es sinnvoll, bei der Neu-Errichtung oder
Modernisierung
von Hausern eine Betriebswasserversorgung vorzusehen. Diese konnte bei steigenden Wasser- und Abwasserkosten dann mit
Grauwasser
z. B. zur
Toilettenspulung
und mit
Regenwasser
auch zum Waschewaschen betrieben werden. Bei realistischer Berucksichtigung der Kosten ergibt sich fur einzelne Wohnhauser unter den aktuellen Rahmenbedingungen aber meist noch keine Kosteneinsparung. Fur Hotelanlagen oder neu errichtete Siedlungen ist hingegen eine Wirtschaftlichkeit zu erwarten.
Grundsatzlich ist zu berucksichtigen, dass die wirklich benotigte Menge besten Trinkwassers nur einen Bruchteil des gesamten
Wasserverbrauchs
ausmacht. Wird fur
Wohnhauser
ein zweites Wassersystem installiert, verursacht der stark verringerte Trinkwasserverbrauch nur einen geringen Umschlag. Daher kann sich das in den Leitungen stehende Wasser erwarmen, wodurch es leichter zu Verkeimungen kommen und das Leitungswasser seine Qualitat als Trinkwasser verlieren kann.