Benno Danner
Benno Danner
(*
4. August
1857
; †
26. Juli
1917
in
Munchen
) war ein deutscher
Unternehmer
,
Stifter
und Mitnamensgeber der
Benno und Therese Danner'schen Kunstgewerbestiftung
.
Die ?Zimmergorglsolde“ im Jahr 1905
Danner war der Sohn von Josef (1832?1861) und Maria Danner, geb. Baudrexel. Sein Großvater war
Cafetier
und hieß ebenfalls Benno Danner. Seine Großmutter, Therese Danner, erwarb nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1855 vom
Nymphenburger
Apotheker Anton Gulielmo (1805?1872) fur 16.714
Gulden
einen Bauernhof namens ?Zimmergorgl
solde
“ in der damaligen Gemeinde
Neuhausen
samt Grundbesitz von insgesamt 42
Tagwerk
(knapp 14,5
Hektar
). Nach dem Tod seines Vaters wurden ihm von seiner Mutter die Eigentumsrechte fur die Landereien ubertragen.
1884 heiratete Benno Danner die aus
Oberndorf
bei
Landshut
stammende Brauereibesitzerstochter
Therese Danner
(1861?1934), die nach seinem Tod als Kunstmazenin in die Geschichte einging.
[1]
1881 erwarb Benno Danner die 1879 gegrundete Brauerei Anton Pacher an der Außeren Nymphenburgerstraße (das heutige
Lowenbrau
-Brauhaus; Hausnummer 17) hinzu und stellte den Braumeister Franz Xaver Wasserburger ein. Diesem verkaufte er die Brauerei 1888, die kurzfristig den Namen Wasserburger’sche Brauerei trug und von Wasserburger schon ein Jahr spater an den vormals ?
furstlich Hohenlohe’schen
“ Braumeister Johann Dirnhofer veraußert wurde. Durch gleichzeitige
Konsekration
mit der katholischen Pfarrkirche
St. Benno
erhielt sie dann den Namen St. Benno-Brauerei.
[2]
Die Bennobrauerei wurde noch 1889 fur 255.000
Mark
von der Lowenbrau ubernommen.
[3]
Die Eingemeindung Neuhausens nach Munchen im Jahre 1890 fuhrte zu immens steigenden Grundstuckspreisen.
Lorenz Hauser
(1869?1918), zuvor nur lokal bekannt als ?Hauser Lenz“ vom Strohmaier-Hof, wurde so zum ?Millionenbauer von Munchen-Neuhausen“ und errichtete unter anderem das
Schloss Allach
.
[4]
Auch Benno Danner veraußerte Teile seines Landbesitzes gewinnbringend. Der nicht unbetrachtliche Rest wurde verpachtet, große Teile an die Firma
Meiller-Kipper
. Als
Privatiers
bzw.
Rentiers
lebte das Ehepaar danach in Stadtwohnungen, zwischen 1884 und 1912 mit wechselnden Wohnsitzen in den Stadtteilen Neuhausen,
Maxvorstadt
,
Haidhausen
und
Schwabing
, zuletzt in der Karlstraße 7 (3. Stock).
Auszug aus dem Melderegister:
Einen Teil seines Vermogens investierte Danner in eine bedeutende Stiftung zugunsten des Koniglichen Central-Blinden-Instituts und wurde dafur im Marz 1912 von Prinzregent
Luitpold von Bayern
zum Koniglichen Okonomierat ernannt. Hauptbestandteil der Stiftung war die ?Zimmergorglsolde“ an der Winthirstraße 18. Das Blinden-Institut erwarb 1917 auch das Nachbargrundstuck mit der Hausnummer 20 und richtete dort ein Heim fur blinde Frauen ein, das heute noch als solches besteht. Die Zimmergorglsolde selbst sturzte 1930 teilweise ein und wurde abgebrochen.
Nach Benno Danners Tod richtete seine kinderlos gebliebene Gemahlin zum Gedenken an ihn, vorwiegend auf Anregung
Karl Rothmullers
(1860?1930), seines Zeichens Koniglich Bayerischer Hofgoldschmied und Hauptvertreter der damals bluhenden Munchner Schmuckkunst, 1920 die
Benno und Therese Danner'sche Kunstgewerbestiftung
ein, die zunehmende Bedeutung im
Kunsthandwerk
gewann und heute vorwiegend als
Danner-Stiftung
bekannt ist. Das ursprungliche Kapital der Stiftung umfasste die beachtliche Summe von 1,7 Millionen
Mark
in Form von
Wertpapieren
,
Hypotheken
(Rechte an fremden Immobilien) und
Grundstucken
.
Danner verstarb 1917 nach langerer Krankheit. Er wurde auf dem
Munchener Waldfriedhof
beigesetzt.
[1]
- ↑
a
b
Achim Feldmann:
Die Benno und Therese Danner'sche Kunstgewerbestiftung
(
Memento
vom 14. Mai 2014 im
Internet Archive
), MGM Joker KG, Munchen, 2006.
- ↑
St. Benno Brauerei Munchen
(
Memento
vom 17. Mai 2014 im
Internet Archive
), Historisches Brauereiverzeichnis Deutschland, abgerufen am 15. Mai 2014.
- ↑
Christian Schader:
Munchner Brauindustrie: 1871?1945; die wirtschaftsgeschichtliche Entwicklung eines Industriezweiges
, Tectum Verlag, 1999.
- ↑
Franz Schrother:
S’Geld muaß unter d’Leit ? Die Lebensgeschichte von Lorenz Hauser, dem “Millionenbauer” aus Munchen-Neuhausen
,
Geschichtswerkstatt Neuhausen
, 2002.
ISBN 978-3-931231-11-8
.