Benjamin Peret

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Benjamin Peret

Benjamin Peret (* 4. Juli 1899 in Reze bei Nantes ; † 18. September 1959 in Paris ) war ein franzosischer Dichter und Schriftsteller des Surrealismus .

Benjamin Peret stieß als Einundzwanzigjahriger zu den Pariser Dadaisten rund um Tristan Tzara , Andre Breton , Paul Eluard , Philippe Soupault , Max Ernst , Francis Picabia und anderen. Er war 1924 Mitbegrunder des Surrealismus. Mit Pierre Naville gab er die ersten drei Nummern der Zeitung La Revolution Surrealiste (12 Nummern 1924?1929) heraus. Er trat 1927 mit Louis Aragon , Andre Breton, Paul Eluard und Pierre Unik der Kommunistischen Partei Frankreichs bei, um aber bald auf die Seite der trotzkistischen Opposition zu wechseln, wie viele der Surrealisten. 1929?1931 hielt er sich in Brasilien auf, wurde er aber wegen politischer Umtriebe eingesperrt und abgeschoben. In Paris verkehrte er wieder mit den Surrealisten. 1936 bis 1937 kampfte er im Spanischen Burgerkrieg auf kommunistischer, spater anarchistischer Seite (Kolonne Durruti ). In dieser Zeit lernte er die Malerin Remedios Varo kennen, mit der er zehn Jahre lang verheiratet war. 1939 wurde er zum franzosischen Kriegsdienst eingezogen, wo er wegen Bildung einer trotzkistischen Zelle in den Kerker musste. Er floh nach Marseille , wo er andere Surrealisten traf.

Peret ging 1941 bis 1947 ins Exil nach Mexiko , traf dort auf die Gruppe surrealistischer Dissidenten um den osterreichischen Maler und Theoretiker Wolfgang Paalen und beschaftigte sich mit der Kultur der Indianer . Er erstellte Anthologien mit prakolumbischen Mythen; schrieb das große Gedicht Air Mexicain . In Mexiko stand er in engem Kontakt zu Natalja Iwanowna Sedowa , der Witwe von Leo Trotzki . Nach seiner Ruckkehr nach Paris arbeitete er bis zu seinem Tod 1959 mit Andre Breton zusammen.

Perets Poesie war außerhalb des Surrealismus kaum bekannt, in der Gruppe aber sehr beliebt: Wolfgang Paalen : ?Wie sehr ich Dich liebe und bewundere. Die paar Bucher von Dir, die ich bei mir habe, gehoren zu meinen großten, eifersuchtig bewahrten Schatzen.“ [1] ( Philippe Soupault : ?Ich gabe das ganze Werk Paul Eluards fur ein Gedicht von Peret.“), der typische Dichter-Revolutionar der Surrealisten, fur Andre Breton sein ?teuerster und altester Kampfgenosse“.

  • illustriert von Hans Arp : Le passager de transatlantique. 1921.
  • illustriert von Yves Tanguy : Dormir dormir dans les pierres. 1927.
  • Le grand jeu. 1928.
  • illustriert von Pablo Picasso : De derriere des fagots. 1934.
  • illustriert von Max Ernst : La Brebis galante. 1949.
  • Le deshonneur des poetes. 1945.
    • deutsch Die Schande der Dichter. Nautilus.
  • Le gigot. Sa vie et son oeuvre. Erzahlungen. 1957
    • deutsch Als die grune Minna vorbeifuhr. Nautilus.
  • Œuvres completes. bisher 7 Bande. Jose Corti.

weiter auf Deutsch:

  • Das große Spiel / Le grand jeu. Ausgewahlte Gedichte. dt./franz. Rimbaud, 2004. ISBN 3-89086-652-2 .
  • Von diesem Brot esse ich nicht. Edition Av, 2003.
  • zusammen mit Paul Eluard: Hundertzweiundfunfzig Sprichworter auf den neuesten Stand gebracht. Anabas, 1995.
  • Der Mond der Zaparo. Mythen und Marchen Amerikas. Nautilus, 1998.
  • Naturgeschichte. Renner, 1984.
  • Jean-Christophe Bailly: Au-dela du langage. Une etude sur Benjamin Peret. Losfeld, Paris 1971.
  • Claude Courtot: Introduction a la lecture de Benjamin Peret. Le Terrain Vague, 1965.
  • John H. Matthews: Benjamin Peret. Twaine, New York 1975.
  1. Wolfgang Paalen an Benjamin Peret, 24. Januar 1940 (Paalen Archiv, Berlin)