Bauern, Bonzen und Bomben (Film)

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Film
Titel Bauern, Bonzen und Bomben
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1973
Lange 450 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen Norddeutscher Rundfunk
Stab
Regie Egon Monk
Musik Alexander Goehr
Kamera Hans Sommerfeld , Kurt Weber
Schnitt Helga Stumpf , Stefanie Wilke
Besetzung

Bauern, Bonzen und Bomben ist ein funfteiliger deutscher Fernsehfilm aus dem Jahr 1973. Er ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Hans Fallada aus dem Jahr 1931. Das Buch handelt von den historischen Ereignissen um die schleswig-holsteinische Landvolkbewegung und deren Boykott der Stadt Neumunster . Wahrend Fallada die Handlung in die fiktive pommersche Stadt Altholm verlegt hat, spielt der Film ? den tatsachlichen historischen Ereignissen entsprechend ? in Schleswig-Holstein . Drehorte waren unter anderem Hamburg , Rendsburg , Luneburg , Eckernforde , Barlt , Schleswig und Neumunster. [1] Egon Monk erhielt 1973 fur die Regie und die Gesamtleistung den Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Kunste .

Inhalt [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Finanzbeamten Thiel und Kalubbe versuchen, zwei Ochsen zu pfanden, werden aber von protestierenden Bauern unter Fuhrung des Gemeindevorsitzenden Reimers dabei behindert. Vor Ort ist auch der Hilfsredakteur Tredup, der Fotos des Zwischenfalls anfertigt. Abends wird er von seinem Vorgesetzten, dem Lokalredakteur Stuff in Begleitung des zwielichtigen Veteranen Henning besucht. Henning gibt sich als Mitarbeiter einer Berliner Illustrierten aus und beide bieten Tredup viel Geld fur die Bilder, der jedoch behauptet, keine verwertbaren Fotos gemacht zu haben. Am nachsten Tag bietet Tredup die Fotografien dem Altholmer Burgermeister Gareis an, der sich jedoch als nicht zustandig erklart und den Hilfsredakteur vom Polizeiinspektor Frerksen nach Schleswig zum Regierungsprasidium bringen lasst. In dem Moment, als beide das Amt betreten, gibt Henning telefonisch eine Bombendrohung ab, und das Gebaude wird geraumt. Tredup lasst sich vom letzten verbliebenen Beamten, dem Assessor Mayer, tausend Mark auszahlen und ubergibt die Fotos.

Den Großteil des Geldes vergrabt er nachts in der Feldmark. Dabei wird er vom Landwirt Banz beobachtet, der die Lage des Versteckes auch seiner Frau mitteilt. Inzwischen versucht Henning, der den Hintermannern der sich radikalisierenden Landvolkbewegung angehort, den Aufstand der Bauern in gewalttatige Bahnen zu lenken. Er bringt Sprengkapseln und Sprengstoff in seinen Besitz, versteckt das Material auf Banz' Hof und verubt einen Anschlag auf das Regierungsprasidium in Schleswig. Fur den Demonstrationszug der Bauern, der zur Haftentlassung des Gemeindevorsitzenden Reimers zusammenkommt, bastelt er eine Fahne, die er selbst dem Zug vorantragt. Am Tag der Demonstration nimmt Gareis, der sich mit dem Bauernfuhrer Benthien im Einvernehmen weiß, Urlaub, wahrend Frerksen von Mayer unter Druck gesetzt wird, da die Regierung einen Aufruhr befurchtet. Uberfordert durch die widerspruchlichen Anweisungen entschließt sich Frerksen, den Demonstrationszug aufhalten zu lassen und versucht, Henning die Fahne abnehmen zu lassen. In der Auseinandersetzung zwischen Frerksens Mannern und den Bauern kommt es auf Seiten der Demonstranten zu mehreren Verletzten, dazu gehoren Henning und Banz.

Tredup, der von seiner Frau konkret auf die Einnahmen im Zusammenhang mit den Fotografien angesprochen wird, enthalt ihr das Geld vor und behauptet, davon nichts zu wissen. Auch in der Redaktion wird er von ortlichen Honoratioren darauf angesprochen und wegen der Denunziation bedroht. Unterdessen wechselt die Zeitung ihren Besitzer und der neue Herausgeber Gebhardt weist den national eingestellten Stuff an, nichts zu schreiben, was sozialdemokratische Leser verargern konnte. Als dieser Tredup die Neuigkeiten mittelt, bittet dieser Stuff, sich fur ihn einzusetzen. Im Gegenzug erlautert Tredup eine Idee, wie doch nationale Gedanken in der Zeitung untergebracht werden konnen. Beide verfassen einen Text, den sie als eingesandte Lesermeinung ausgeben und der einen moglichen Boykott der Bauern gegenuber der Stadt Altholm thematisiert.

Bei einer nachtlichen Versammlung der Bauern wird der Text verlesen und erfahrt große Zustimmung. In der Folge versammelt Gareis Honoratioren und Geschaftsleute Altholms und redet mogliche Auswirkungen eines Boykotts durch die Bauern klein. Doch die Versammlung beschließt gegen den Willen des Burgermeisters eine Kommission zusammenzustellen, die mit der Landvolkbewegung in Verhandlung tritt. Gareis lehnt ab, Teil der Verhandlungsgruppe zu werden, und die zusammengestellte Gesandtschaft erweist sich als unfahig. Zunachst lassen die Vertreter der Burger sich von den Bauern ziellos umherschicken und sind schließlich gezwungen, nach einer stundenlangen Irrfahrt, in der zentralen Versammlungshalle von Altholm ohne Verhandlung die Forderungen der Bauern entgegenzunehmen. Am Abend beschließen die Gesandten wahrend eines ausgiebigen Besuches in einer Gastwirtschaft inklusive weiblicher Gesellschaft, dass die Kosten zu Lasten der Stadtkasse zu gehen haben. In derselben Nacht entdeckt Tredup, dass seine Frau einen erpresserischen Brief an Stuff verfasst hat. Sie berichtet darin von durch diesen veranlasste Abtreibungen, woruber sie von ihrem Mann erfahren hat. Das Ehepaar gerat uber diesen Brief in einen Streit, der schnell handgreiflich wird.

Episoden [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Teil 1: Die Bauern , Erstausstrahlung 23. April 1973.
  • Teil 2: Die Demonstration , Erstausstrahlung 24. April 1973.
  • Teil 3: Die Stadter , Erstausstrahlung 29. April 1973.
  • Teil 4: Alle gegen alle , Erstausstrahlung 3. Mai 1973
  • Teil 5: Der Gerichtstag , Erstausstrahlung 8. Mai 1973.

DVD-Veroffentlichung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Serie erschien in einer DVD -Edition 2007. Im Jahr 2018 brachte Studio Hamburg Enterprises die Serie in einer Neuauflage heraus.

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Guter Sozi In: Der Spiegel 17/1973, auf: Spiegel Online ; abgerufen am 16. Juni 2011