Bass (Akustik)

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Der Begriff Bass (auch Tiefton ) wird in der Akustik fur Frequenzen von 16 bis 150 Hz benutzt. Besonders tiefe Frequenzen unter 60 Hz werden auch als Subbass bezeichnet.

Dieser Frequenzbereich macht annahernd ein Drittel des vom Menschen horbaren Frequenzspektrums aus und ist daher ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Horens.

Die tiefste fur das menschliche Ohr horbare Frequenz liegt je nach Individuum bei 16?21 Hz. [1] Der Mensch nimmt dabei tiefe Tone sehr viel leiser war, als z. B. mittlere Bereiche des akustischen Spektrums. Ein Ton mit einem Schalldruckpegel von 20 dB erzeugt bei 1000 Hz etwa das gleiche Lautstarkeempfinden von 20 Phon , wie ein Ton mit 80 dBspl bei 20 Hz. [2]

Reine Sinustone mit niedriger Frequenz als 120 Hz sind vom menschlichen Gehor zunehmend schwerer lokalisierbar . Sinustone tiefer als 80 Hz sind in der Regel uberhaupt nicht mehr bezuglich ihrer Herkunftsrichtung lokalisierbar. Bei realen Basstonen in der Musik sind Klanganteile mit hoheren Frequenzen bei der Richtungslokalisation hilfreich. Daher konnen impulsartige Basstone ausreichender Amplitude in der Regel gut lokalisiert werden. Die Phasenlage eines Tones kann ohne weiteren Bezug vom Gehor nicht festgestellt werden.

Bei der Verwendung von Lautsprechern In Raumen kommt bei Bassen die Wirkung von Schallreflexionen zum Tragen, welche je nach Lautstarke und Phase der Tone zu Raummoden und einer (unter Umstanden falschen) Richtungslokalisation fuhren konnen. Unter anderem deshalb ist der Aufstellort einer Subbass-Box ( Woofer ) nicht egal: Auch ein Subbass musste grundsatzlich auf der gleichen Zeit- und Impulsachse spielen, wie die Mittel- und Hochtonlautsprecher, allerdings werden oft Kompromisse gesucht, um dem Modenproblem zu begegnen.

Tiefe Frequenzen werden nicht nur durch die Ohren wahrgenommen, sondern mit dem ganzen Korper ? auch Gehorlose konnen diese Schwingungen wahrnehmen und daher zum Takt tanzen. Bereits im Mittelalter hat man sich das Wirken des Basses bei den Orgelstucken in der Kirche zu Nutze gemacht: Tiefe Basse hatten etwas Ehrfurchtgebietendes, weshalb sie nur an ganz bestimmten Stellen eingesetzt wurden.

Tiefe Tone konnen uber große Entfernungen hin erfasst werden, da hohere Frequenzen einer großeren Dampfung unterliegen. Diesen Umstand machen sich unter anderem Wale bei ihrer Kommunikation zunutze, aber auch das Weitbereichssonar arbeitet auf der Grundlage der Reichweite von tiefen Tonen.

  • Jurg Jecklin: Gehor. (PDF) Universitat fur Musik und darstellende Kunst Wien, Institut fur Elektroakustik, Mai 2003, archiviert vom Original am 20. September 2009 ; abgerufen am 18. Juni 2016 (512 kB).

Einzelnachweise

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  1. Horst Kuchling: Taschenbuch der Physik . 15. Auflage. Verlag Harri Deutsch (auch VEB Fachbuchverlag Leipzig), Thun u. a. 1991, ISBN 3-8171-1020-0 , 23.2.1 Horflache, S.   337 .
  2. Tone mit gleicher Lautstarke fur den Menschen