Archaologische Statte und patriarchalische Basilika von Aquileia
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UNESCO-Welterbe
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Außenansicht (Foto: 2006)
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Vertragsstaat(en):
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Italien
Italien
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Typ:
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Kultur
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Kriterien
:
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(iii) (iv) (vi)
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Flache:
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155,43 ha
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Pufferzone:
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245,09 ha
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Referenz-Nr.:
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825ter
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UNESCO-Region
:
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Europa und Nordamerika
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Geschichte der Einschreibung
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Einschreibung:
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1998
(Sitzung 22)
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Erweiterung:
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2017, 2018
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Die
romanische
Basilika von Aquileia
oder
Basilika Santa Maria Assunta von Aquileia
ist die ehemalige
Patriarchalbasilika
des
Patriarchats von Aquileia
und Hauptkirche der
italienischen
Stadt
Aquileia
. Sie gehort zum
UNESCO-Weltkulturerbe
und tragt den kirchlichen Titel einer
Basilica minor
.
[1]
Das Bauwerk wurde im 11. Jahrhundert errichtet. Der aus Deutschland stammende
Patriarch
Poppo
brachte als Vorbild fur die Kirche Architektur aus Niedersachsen nach Italien. 1021?1031 wurde die Basilika von Aquileia nach dem Vorbild der
Michaeliskirche
in
Hildesheim
errichtet, die 1010?33 erbaut worden war, also nur zehn Jahre alter ist. Ein entscheidender Unterschied besteht allerdings zum deutschen Vorbild: St. Michael in Hildesheim ist eine doppelchorige Anlage mit Ost- und West
chor
, was dem ganzen Bau eine majestatische Symmetrie gibt. Das entsprach offenbar nicht dem italienischen Formempfinden; womoglich bestand fur eine Westapsis auch liturgisch kein Bedarf. In Aquileia ist kein Westchor vorhanden. Dafur wurde ein
Campanile
errichtet.
Die Vorhalle stammt noch aus dem 9. Jahrhundert. Sie war eine Verbindung zur
fruhchristlichen
Taufkapelle aus dem 5. Jahrhundert. Die Fassade ist im romanisch-gotischen Stil ausgefuhrt. Das Innere besteht aus einem
Haupt- und zwei Nebenschiffen
. Das
Langhaus
zeigt den typischen romanischen Aufriss, hier allerdings mit besonders kleinen Fenstern. Die Dimensionen der Basilika sind mit einer Lange von 65,50 m, einer Breite von 30 m und einer Hohe von 23 m fur die Bauzeit bemerkenswert.
Die Mosaiken stammen aus dem 4. Jahrhundert, die Fresken aus verschiedenen Epochen, von der fruhchristlichen Zeit bis ins 12. Jahrhundert, wahrend die holzerne Decke auf das Jahr 1526 datiert werden kann.
Beruhmt ist Aquileia vor allem wegen seiner
Mosaikboden
, die aus verschiedenen Zeitepochen stammen und in mehreren Schichten ubereinander liegen. Die großte Flache stammt aus der Zeit des Bischofs Theodorus um 300,
[2]
sie werden daher die ?theodorischen Mosaiken“ genannt. Die spateren Bauten des 11. Jahrhunderts wurden noch uber diese theodorischen Mosaiken gesetzt.
Das mittlerweile leicht wellige unterirdische Gelande des Campanile, welches zusammen mit den Mosaiken freigelegt wurde, kann auf Glasstegen besichtigt werden.
Die Nordhalle am Campanile besaß 645 m² Mosaikboden mit geometrischen Formen und mit Tieren in betont ruhiger Haltung, welche den Charakter des friedlichen Zusammenlebens im Geiste der neuen christlichen Religion versinnbildlichen sollte. In der Fachliteratur wird sehr vorsichtig daruber diskutiert, welche Bedeutungen sich in diesen Formen verdichten konnten, weil aus dem fruhen Christentum nicht immer hinreichende Quellen zu Bildbedeutungen bekannt sind.
Beispielsweise befindet sich in der Nordhalle in einem Achteck die Darstellung eines Kampfes zwischen einer Schildkrote und einem Hahn, der den ewigen Kampf zwischen Licht (Hahn) und Schatten (Schildkrote) symbolisieren soll. Der Pokal oberhalb der Saule durfte der Siegespreis sein. Der Pokal wurde auch in heidnischen Religionen bevorzugt dargestellt, in denen die klare Verstandlichkeit der Symbole geschatzt wurde.
Der neuere Mosaikboden arbeitet mit rein geometrisch-ornamentaler Gestaltung der nach-theodorischen Phase, welche nicht genau datiert werden kann. Theodorus hatte um 300 n. Chr. eine
romische Villa
erworben, um auf diesem Gelande seine Hallen zu erbauen. Der Mosaikboden der romischen Periode wurde mit Erde uberschuttet und blieb daher erhalten. Er ist hier nur an einigen Stellen zu sehen, weil das fruhchristliche Mosaik daruber liegt. Wahrscheinlich ist er aber unter diesem noch weitgehend vorhanden. Außerhalb des Kirchenbereiches auf der anderen Seite der heutigen Straße kann man romische Mosaiken dagegen noch gut erkennen.
Das wichtigste Mosaik der ganzen Anlage befindet sich im Hauptschiff und bedeckt den gesamten Boden der Basilika. Diese christlichen Mosaiken wurden erst 1909?12 aufgedeckt, dabei wurde der gesamte Kirchenboden tiefergelegt. Man hatte namlich im 11. Jahrhundert beim Bau der Basilika ebenfalls wieder Erde aufgeschuttet und die neue Anlage auf dieser ungefahr einen halben Meter dicken Schicht errichtet. Man kann an den
Saulen
des Mittelschiffes erkennen, dass sie auf quadratischen Podesten stehen. Um diesen Betrag lag der fruhere Boden niedriger.
Bei den Saulen handelt es sich um
Spolien
, die nicht fur diesen Bau eigens hergestellt, sondern aus einem alteren romischen Bau ubernommen wurden.
Das Bodenmosaik erstreckt sich auf einer Flache von 750 m² und unterteilt sich in insgesamt neun zusammengehorende Felder. Die einzelnen Steine sind nicht gefarbt, sondern nach ihrer naturlichen Farbe ausgesucht.
Im Mittelfeld rechts befindet sich die
Victoria christiana
, das Symbol fur das siegreiche Christentum. Dargestellt ist ein blondes Madchen, das mit seiner Rechten einen Lorbeerkranz reicht. Es hat blaue Flugel und halt in der linken Hand einen Palmenzweig. Umgeben ist das Madchen von Spenden: Blumen, Fruchte und Weintrauben. Dabei wurde die klassische Siegesgottin, die
Nike
oder
Viktoria
in einer christlichen Interpretation umgeformt. Dieser Vorgang einer christlichen Umpragung antiker Motive ist auch in
Ravenna
und an vielen anderen fruhchristlichen Statten zu beobachten.
Das zentrale Thema des Mosaiks stellen Ausschnitte aus der
Jonaslegende
dar. Die Aussage dieser Geschichte verweist auf die christologischen Motive Tod, (Verschluckung des Jonas) Auferstehung (Ausspeiung des Jonas) und Himmelfahrt (Traum des Jonas). Es wird von antiken Fischerszenen umrahmt: Zwolf Engel fischen aus einem Meer von lebensechten Fischen, die dem Meister des Meeres zugeschrieben sind.
In der linken Mitte befindet sich die Nachbildung eines Grabsteines, der die Gruft des 1042 gestorbenen Patriarchen Poppo bedeckte. Offensichtlich ist dazu der bereits bestehende Mosaikboden hier aufgebrochen worden. In der Mitte des rechten Randes erkennt man eine Inschrift, die von dem konstantinischen Christusmonogramm bekront wird. Die Inschrift erinnert daran, dass dieses ganze Werk unter Bischof Theodorus entstanden ist. Ubersetzt lautet sie: ?Heil dir, Theodorus! Mit Hilfe des Allmachtigen und der vom Himmel dir anvertrauten Herde hast du alles glucklich ausgefuhrt und glorreich eingeweiht.“ Der Text lasst vermuten, dass die Inschrift nach dem Tod Theodorus 319 angebracht worden war. Fur die Historiker ist dies das erste Dokument einer organisierten christlichen Gemeinde, bestehend aus einem Bischof und Glaubigen in Aquileia.
Im rechten Seitenschiff befindet sich eine ?Kasten-Orgel“ aus dem spaten 19. Jahrhundert, die von der Wiener Orgelbaufirma
Johann M. Kauffmann
hergestellt wurde.
Diese ?Maxentische
Krypta
“ wurde im 9. Jahrhundert auf Wunsch des Patriarchen Maxentius errichtet. Die Wande der halbrunden Krypta werden durch
Arkaden
auf
Halbsaulen
gegliedert, welche mit sechs frei stehenden Saulen den Raum dreischiffig teilen.
Im Auftrag von Patriarch
Ulrich II.
wurde um 1180 der gesamte Raum mit meisterhaft ausgefuhrten
Fresken
ausgeschmuckt. Sie sind von einer Werkstatt mit Freskenmalern mit heterogener Ausbildung im byzantinisch-venezianischen Stil ausgefuhrt. Stilistisch ist die Ausfuhrung eng mit der Mosaikkunst des
Markusdoms
in Venedig verbunden. Die dargestellten Themen sind die Leiden Christi und die Geschichte des Hl.
Hermagoras
, des ersten Martyrers von Aquileia.
Der Erhaltungszustand dieser Fresken ist außergewohnlich gut. Der byzantinische Einfluss ist besonders in der Szene der Kreuzabnahme nicht zu ubersehen.
[3]
- Franz Glaser
,
Erwin Pochmarski
:
Aquileia. Der archaologische Fuhrer.
Philipp von Zabern, Darmstadt/Mainz 2012,
ISBN 978-3-8053-4277-3
, S. 59?83.
- Luigi Marcuzzi:
Aquileia und seine Kunstschatze.
Sacile (Prov. Pordenone), Edizioni Zanette, Bildband, 56 S., 1985
- Giandomenico Romanelli (Hrsg.):
Venedig. Kunst und Architektur.
2 Bde. Koln 1997, S. 59 ff.
- Christoph Ulmer:
Der Dom von Aquileia. La basilica di aquileia.
Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2022,
ISBN 978-3-8186-1564-2
.
- ↑
Basilica di S. Maria Assunta in Cielo e SS. Ermagora e Fortunato
auf gcatholic.org
- ↑
Graydon F. Snyder:
Ante Pacem: Archaeological Evidence of Church Life Before Constantine.
Mercer University Press, 2003,
ISBN 978-0-86-554895-4
, S. 137.
- ↑
Annalisa Giovannini, Paola Ventura, Marzia Vidulli Torlo:
Aquileia - Geschichte Kunst Archaologie.
Triest (I). Seite 107 f.
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Assisi
(mit
Basilika
,
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13.371166666667
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N
,
13° 22′ 16,2″
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