Bardeleben-Medaille

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Die Bardeleben-Medaille ist eine Auszeichnung, die vom Verein fur Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften zu Berlin verliehen wird. Anlasslich des 40. Jahrestages des Bestehens des genealogischen Vereins im Jahre 1909 wurde beschlossen, eine Medaille fur hervorragende wissenschaftliche Arbeiten zu schaffen und sie fur besondere Verdienste um den Verein HEROLD und die von ihm geforderten Wissenschaften zu vergeben. Mit der Herstellung des Pragestempels dieser Medaille wurde das damalige Vereinsmitglied, der renommierte Hofmedailleur Max von Kawaczynski [1] (* 5. November 1860), beauftragt. Die Auszeichnung benannte ein Komitee des HEROLD zu Ehren des langjahrigen Vereinsvorsitzenden, Carl von Bardeleben (* 2. September 1840), nach dessen Familiennamen. Der Durchmesser der Bardeleben-Medaille wurde auf 50 Millimeter festgelegt. [2]

Die Vorderseite zeigt das Bildnis v. Bardelebens als Rechtsritter des evangelischen Johanniterordens im Seitenprofil (Kopf nach links). Der vollstandige Name Carl von Bardeleben ist in Großbuchstaben am linken Rand der Medaille angegeben und rechts zwischen Hals und Schulter des Portrats das Familienwappen v. Bardeleben. Bei der kunstlerische Ausfuhrung versaumte der Medailleur es nicht, sich mit seinem Namen als Urheber auszuweisen und zusatzlich den Vermerk ?FEC[IT]“ (Lat.: GEMACHT) anzubringen. Bei der Neugestaltung des Pragestempels fur die Medaillen-Vorderseite im Jahre 1977 durch den Graveur Rudolf Nieballa (1914?1996) wurde auf die Nennung des Kunstlers verzichtet.

Die Ruckseite der Medaille tragt das Vereinswappen: Ein Herold in Renaissance -Tracht, dessen Bekleidung mit dem Reichsadler geschmuckt wurde. In seiner linken Hand halt der Herold ein Zepter und in seiner Rechten eine Urkunde. Zu seinen Fußen befindet sich ein Schriftband mit der Aufschrift ?3. NOV. 1869?1909“, das auf den 40. Stiftungstag hinweist. Der Herold steht auf felsigem Untergrund, aus dem jedoch ein Strauch wachst. Die Kunstler-Signatur ?MvK“ des Stempelschneiders Max von Kawaczynski ist am Medaillenrand angebracht und ebenso die Widmung in Versalien: ?FVER VERDIENSTE VM DEN VEREIN HEROLD / VND DIE VON IHM GEPFLEGTEN WISSENSCHAFTEN GESTIFTET.“ Der Außenrand der Medaille blieb der Eingravierung des Namens des/der Geehrten, verbunden mit dem Auszeichnungsdatum, vorbehalten.

Ursprunglich sollte die Bardeleben-Medaille generell in Bronze hergestellt und verliehen werden. Jedoch wurde zunachst beschlossen, nur das Erstexemplar in Silber anfertigen zu lassen, um dadurch den Namensgeber und damaligen Vereinsvorsitzenden herausragend zu ehren. In der nachfolgenden Zeit wurden mit einer Ausfuhrung in Silber weitere verdienstvolle Personlichkeiten besonders geehrt wie der Verfasser des Evangelischen Pfarrerbuchs fur die Mark Brandenburg seit der Reformation Otto Fischer .

Einzelnachweise

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  1. Kawaczynski . In: Berliner Adreßbuch , 1913, Teil 1, S. 1408. ?v. Kawaczynski, Max, Herzogl. Coburg-Gothaischer Hof-Medailleur und Portrat-Bildhauer“ (Spalte 3).
  2. Werner Heegewaldt: Die Bardeleben-Medaille und ihre Trager. Zur Geschichte einer wissenschaftlichen Auszeichnung. In: Festschrift zum 125jahrigen Bestehen des Herold zu Berlin. Berlin 1994, S. 349?374.