Barbus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Barbus

Flussbarbe ( Barbus barbus )

Systematik
ohne Rang: Otophysa
Ordnung : Karpfenartige (Cypriniformes)
Unterordnung : Karpfenfischahnliche (Cyprinoidei)
Familie : Karpfenfische (Cyprinidae)
Unterfamilie : Barbinae
Gattung : Barbus
Wissenschaftlicher Name
Barbus
Daudin , 1805

Barbus ist eine Gattung mittelgroßer bis großer Karpfenfische . [1] Barbus -Arten kommen in der westlichen Palaarktis vor.

Uber einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten wurden ihr auch zahlreiche Arten des ostlichen und sudostlichen Asien und des indischen Subkontinents zugerechnet, die heute anderen Gattungen angehoren ( Dawkinsia , Desmopuntius , Haludaria , Pethia , Puntigrus , Puntius , Striuntius und Systomus ). [2] [3] Im Oktober 2014 wurde fur zwei Barbus -Arten aus dem Stromgebiet von Euphrat und Tigris und aus dem Jemen und eine neu beschriebene Art aus dem Hadramaut die Gattung Arabibarbus eingefuhrt. [4] Die ursprunglich der Gattung Barbus zugeordneten Arten des subsaharischen Afrikas wurden in einer im Februar 2015 veroffentlichten Revision der Karpfenfischunterfamilie Cyprininae in die Gattungen Enteromius , Labeobarbus und Pseudobarbus gestellt. Genetisch unterscheiden sich die Gattungen vor allem durch die Anzahl der Chromosomensatze . Barbus und Pseudobarbus sind tetraploid , Enteromius diploid und Labeobarbus hexaploid . [5]

Verbreitung und Lebensraum

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Verbreitungsgebiet der Gattung erstreckt sich, mit Ausnahme der kalten Regionen des Nordens, uber nahezu ganz Europa , das nordwestliche Afrika , Kleinasien , die Einzugsgebiete des Aralsees und des Kaspischen Meeres . [6] Die Tiere leben bodenorientiert in einer Vielzahl von Sußwasserhabitaten von Seen uber langsam fließende Flusse bis hin zu Bergbachen. [7]

Der gestreckte Korper ist vorn annahernd drehrund und wird zum hinteren Ende seitlich etwas flacher. Im Profil erscheint der Rucken konvex, die Bauchseite ist nahezu gerade. An der Schnauzenspitze sitzt ein Paar Barteln, ein weiteres Paar befindet sich an den Mundwinkeln. Die deutlich entwickelten Lippen des unterstandigen Mauls tragen zahlreiche Papillen, die Oberlippe ist ganzlich davon bedeckt. [1] Bei einigen Arten ist die Unterlippe verbreitert und ebenfalls vollstandig papillos. Sie geht meist in einen nach hinten gerichteten, lappenartigen Fortsatz uber der sich durch eine tiefe Furche vom Kiefer absetzt. Einigen Arten fehlt dieser Fortsatz oder er ist sehr klein und dann ohne Furche. Die Unterlippe dieser Spezies' ist in der Mitte weich und nur an den Seiten papillos. [8]

Mit nur einer Ausnahme setzt bei allen Arten die Ruckenflosse an der Korpermitte an, lediglich bei B. brachycephalus sitzt sie weiter vorn. Der letzte unverzweigte Weichstrahl kann dunn und flexibel aber auch dick und verknochert sein. Die Ruckenflosse der meisten Arten weist acht geteilte Strahlen auf, aber auch sieben oder neun sind moglich. Die Afterflosse wird immer durch funf geteilte Strahlen gestutzt, der letzte ungeteilte Weichstrahl ist dunn und flexibel. [8]

Kopf

Die Schlundzahne sind dreireihig angeordnet, wobei ihre Anzahl in der ersten Reihe artabhangig variiert. Bei den meisten europaischen und einigen kaukasischen und westasiatischen Arten stehen funf Zahne in der ersten Reihe. Vier von ihnen sind, ahnlich einem Schneidezahn, abgeflacht tragen aber eine hakenformige Spitze gefolgt von einer kleinen Mahlflache. Der funfte Schlundzahn ist zylindrisch geformt, er endet entweder in einer Mahlflache oder auch in einer Spitze, dann aber ohne Widerhaken. Bei fast allen Arten von der Iberischen Halbinsel , einer Anzahl westasiatischer und den nordafrikanischen Arten fehlt einer der vier schneidezahnahnlichen Schlundzahne. Eine außergewohnliche Schlundbezahnung zeigen B. longiceps mit einer intermediaren Form des funften Zahns und die in Griechenland vorkommenden Spezies B. graceus und B. albanicus . Bei den beiden griechischen Arten sind die Schlundzahne asymmetrisch verteilt. Drei Zahne sind abgeflacht, der Vierte ist zylindrisch aber stumpf mit einer Mahlflache und nur auf der linken Seite findet sich ein funfter, kleiner und gebogener, Zahn. [8]

Fest sitzende Schuppen bedecken, mit Ausnahme des Kopfes, den gesamten Korper. Ihre Anzahl entlang der geraden und vollstandigen Seitenlinie variiert innerhalb der Gattung stark und reicht von 43 bis zu 103 Schuppen. [8]

Barbus balcanicus
Barbus borysthenicus
Barbus haasi
Barbus peloponnesius
Barbus petenyi
Barbus plebejus
  1. a b Petru M. B?n?rescu, Nina G. Bogutskaya: The Freshwater Fishes of Europe , Aula-Verlag, Wiebelsheim 2003, ISBN 3-89104-659-6 . (Volume 5. Cyprinidae 2, Part II: Barbus). S. 1.
  2. Rohan Pethiyagoda, Madhava Meegaskumbura & Kalana Maduwage: A synopsis of the South Asian fishes referred to Puntius (Pisces: Cyprinidae). Ichthyological Exploration of Freshwaters, Band 23, Nr. 1, Seiten 69?95, June 2012, ⓒ by Verlag Dr. Friedrich Pfeil, Munchen, Germany ? ISSN   0936-9902
  3. Maurice Kottelat : The fishes of the inland waters of Southeast Asia: A catalogue and core bibliography of the fishes known to occur in freshwaters, mangroves and estuaries. ( Memento vom 6. Januar 2015 im Internet Archive ) (PDF; 6,6 MB) The Raffles Bulletin of Zoology, November 2013, Supplement No. 27, Seite 482 und 483.
  4. Borkenhagen, K. (2014): A new genus and species of cyprinid fish (Actinopterygii, Cyprinidae) from the Arabian Peninsula, and its phylogenetic and zoogeographic affinities. Environmental Biology of Fishes, October 2014, Volume 97, Issue 10, pp 1179-1195.
  5. Lei Yanga, Tetsuya Sado, M. Vincent Hirt, Emmanuel Pasco-Viel, M. Arunachalam, Junbing Li, Xuzhen Wang, Jorg Freyhof, Kenji Saitoh, Andrew M. Simons, Masaki Miya, Shunping He, Richard L. Mayden (2015): Phylogeny and Polyploidy: Resolving the Classification of Cyprinine Fishes (Teleostei: Cypriniformes). Molecular Phylogenetics and Evolution, Februar 2015, doi:10.1016/j.ympev.2015.01.014
  6. B?n?rescu, Bogutskaya: S.3,4
  7. Maurice Kottelat, Jorg Freyhof: Handbook of European freshwater fishes . Kottelat und Freyhof, Cornol (Schweiz) und Berlin 2007, ISBN 978-2-8399-0298-4 , S. 112.
  8. a b c d B?n?rescu, Bogutskaya: S.2
Commons : Barbus  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikispecies : Barbus  ? Artenverzeichnis