Barbus
ist eine Gattung mittelgroßer bis großer
Karpfenfische
.
[1]
Barbus
-Arten kommen in der westlichen
Palaarktis
vor.
Uber einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten wurden ihr auch zahlreiche Arten des ostlichen und sudostlichen Asien und des indischen Subkontinents zugerechnet, die heute anderen Gattungen angehoren (
Dawkinsia
,
Desmopuntius
,
Haludaria
,
Pethia
,
Puntigrus
,
Puntius
,
Striuntius
und
Systomus
).
[2]
[3]
Im Oktober 2014 wurde fur zwei
Barbus
-Arten aus dem Stromgebiet von
Euphrat
und
Tigris
und aus dem Jemen und eine neu beschriebene Art aus dem
Hadramaut
die Gattung
Arabibarbus
eingefuhrt.
[4]
Die ursprunglich der Gattung
Barbus
zugeordneten Arten des
subsaharischen
Afrikas wurden in einer im Februar 2015 veroffentlichten
Revision
der Karpfenfischunterfamilie
Cyprininae
in die Gattungen
Enteromius
,
Labeobarbus
und
Pseudobarbus
gestellt. Genetisch unterscheiden sich die Gattungen vor allem durch die Anzahl der
Chromosomensatze
.
Barbus
und
Pseudobarbus
sind
tetraploid
,
Enteromius
diploid
und
Labeobarbus
hexaploid
.
[5]
Das Verbreitungsgebiet der Gattung erstreckt sich, mit Ausnahme der kalten Regionen des Nordens, uber nahezu ganz
Europa
, das nordwestliche
Afrika
,
Kleinasien
, die Einzugsgebiete des
Aralsees
und des
Kaspischen Meeres
.
[6]
Die Tiere leben bodenorientiert in einer Vielzahl von Sußwasserhabitaten von Seen uber langsam fließende Flusse bis hin zu Bergbachen.
[7]
Der gestreckte Korper ist vorn annahernd drehrund und wird zum hinteren Ende seitlich etwas flacher. Im Profil erscheint der Rucken konvex, die Bauchseite ist nahezu gerade. An der Schnauzenspitze sitzt ein Paar Barteln, ein weiteres Paar befindet sich an den Mundwinkeln. Die deutlich entwickelten Lippen des unterstandigen Mauls tragen zahlreiche Papillen, die Oberlippe ist ganzlich davon bedeckt.
[1]
Bei einigen Arten ist die Unterlippe verbreitert und ebenfalls vollstandig papillos. Sie geht meist in einen nach hinten gerichteten, lappenartigen Fortsatz uber der sich durch eine tiefe Furche vom Kiefer absetzt. Einigen Arten fehlt dieser Fortsatz oder er ist sehr klein und dann ohne Furche. Die Unterlippe dieser Spezies' ist in der Mitte weich und nur an den Seiten papillos.
[8]
Mit nur einer Ausnahme setzt bei allen Arten die
Ruckenflosse
an der Korpermitte an, lediglich bei
B. brachycephalus
sitzt sie weiter vorn. Der letzte unverzweigte
Weichstrahl
kann dunn und flexibel aber auch dick und verknochert sein. Die Ruckenflosse der meisten Arten weist acht geteilte Strahlen auf, aber auch sieben oder neun sind moglich. Die
Afterflosse
wird immer durch funf geteilte Strahlen gestutzt, der letzte ungeteilte Weichstrahl ist dunn und flexibel.
[8]
Kopf
Die
Schlundzahne
sind dreireihig angeordnet, wobei ihre Anzahl in der ersten Reihe artabhangig variiert. Bei den meisten europaischen und einigen kaukasischen und westasiatischen Arten stehen funf Zahne in der ersten Reihe. Vier von ihnen sind, ahnlich einem Schneidezahn, abgeflacht tragen aber eine hakenformige Spitze gefolgt von einer kleinen Mahlflache. Der funfte Schlundzahn ist zylindrisch geformt, er endet entweder in einer Mahlflache oder auch in einer Spitze, dann aber ohne Widerhaken. Bei fast allen Arten von der
Iberischen Halbinsel
, einer Anzahl westasiatischer und den nordafrikanischen Arten fehlt einer der vier schneidezahnahnlichen Schlundzahne. Eine außergewohnliche Schlundbezahnung zeigen
B. longiceps
mit einer intermediaren Form des funften Zahns und die in
Griechenland
vorkommenden Spezies
B. graceus
und
B. albanicus
. Bei den beiden griechischen Arten sind die Schlundzahne asymmetrisch verteilt. Drei Zahne sind abgeflacht, der Vierte ist zylindrisch aber stumpf mit einer Mahlflache und nur auf der linken Seite findet sich ein funfter, kleiner und gebogener, Zahn.
[8]
Fest sitzende Schuppen bedecken, mit Ausnahme des Kopfes, den gesamten Korper. Ihre Anzahl entlang der geraden und vollstandigen
Seitenlinie
variiert innerhalb der Gattung stark und reicht von 43 bis zu 103 Schuppen.
[8]
Barbus balcanicus
Barbus borysthenicus
Barbus haasi
Barbus peloponnesius
Barbus petenyi
Barbus plebejus
- Albanische Barbe
(
Barbus albanicus
Steindachner, 1870
)
- Barbus anatolicus
Turan et al., 2018
- Barbus balcanicus
Kotlik, Tsigenopoulos, Rab & Berrebi, 2002
- Barbus barbulus
Heckel, 1847
- Flussbarbe
(
Barbus barbus
Linnaeus, 1758
)
- Barbus bergi
Chichkoff, 1935
- Barbus biharicus
Antal, Laszlo & Kotlik, 2015
- Barbus borysthenicus
Dybowski, 1862
- Barbus caninus
Bonaparte, 1839
- Barbus carottae
(Bianco, 1998)
- Barbus carpathicus
Kotlik, Tsigenopoulos, Rab & Berrebi, 2002
- Barbus ciscaucasicus
Kessler, 1877
- Barbus cyclolepis
Heckel, 1837
- Barbus cyri
De Filippi, 1865
- Barbus ercisianus
Karaman, 1971
- Barbus euboicus
Stephanidis, 1950
- Barbus goktschaicus
Kessler, 1877
- Barbus grypus
Heckel, 1843
- Barbus haasi
Mertens, 1925
- Barbus karunensis
Khaefi, Esmaeili, Geiger & Eagderi, 2017
- Barbus kubanicus
Berg, 1912
- Barbus lacerta
Heckel, 1843
- Barbus longiceps
Valenciennes, 1842
- Barbus lorteti
Sauvage, 1882
- Mazedonische Barbe
(
Barbus macedonicus
Karaman, 1928
)
- Forellenbarbe
(
Barbus meridionalis
Risso, 1827
)
- Barbus niluferensis
Turan, Kottelat & Ekmekci, 2009
- Barbus oligolepis
Battalgil, 1941
- Barbus peloponnesius
Valenciennes, 1842
- Barbus pergamonensis
Karaman, 1971
- Barbus petenyi
Heckel, 1852
- Tiberbarbe
(
Barbus plebejus
Bonaparte, 1839
)
- Prespa-Barbe
(
Barbus prespensis
)
Karaman, 1924
- Westbalkan-Barbe
(
Barbus rebeli
)
Koller, 1926
- Barbus reinii
(Gunther, 1874)
; Marokko
- Barbus rionica
Kamensky, 1899
- Barbus samniticus
Lorenzoni et al., 2021
- Krimbarbe
(
Barbus tauricus
)
Kessler 1877
- Barbus thessalus
Stephanidis, 1971
- Italienische Barbe
(
Barbus tyberinus
Bonaparte, 1839
)
- ↑
a
b
Petru M. B?n?rescu, Nina G. Bogutskaya:
The Freshwater Fishes of Europe
, Aula-Verlag, Wiebelsheim 2003,
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Ichthyological Exploration of Freshwaters, Band 23, Nr. 1, Seiten 69?95, June 2012, ⓒ by Verlag Dr. Friedrich Pfeil, Munchen, Germany ?
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Maurice Kottelat
:
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Memento
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c
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