Backbone (Telekommunikation)

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Backbone ( deutsch ?Ruckgrat“, ?Hauptstrang“, ?Basisnetz“ ) ist der Anglizismus fur die Verkehrsinfrastruktur eines Telekommunikationsnetzes mit sehr hohen Datenubertragungsraten , die meist aus einem Glasfasernetz sowie satellitengestutzten Telekommunikationselementen besteht.

Da sich im Backbone-Netz die Datenraten aller Endbenutzer bundeln, erfordert dieses Netz besonders große Ubertragungsraten. Gleichzeitig sind besondere Sicherheitsvorkehrungen und gewollte Redundanzen notwendig, um bei Teilausfallen im Backbone die Datenstrome entsprechend umleiten zu konnen.

Neben den klassischen Telekommunikationsunternehmen , insbesondere der Deutschen Telekom , verfugen auch die Kabelfernsehnetz -Betreiber sowie die großen Energieversorger, z. B. die E.ON , uber große Glasfasernetze im Backbone-Bereich. [1] Fur letztere verursacht die Mitverlegung von Glasfaserkabeln beim Bau bzw. der Umrustung von Pipelines oder Hochspannungsnetzen einen vergleichsweise geringen Aufwand.

WAN (Wide Area Network)

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Im WAN-Bereich weist der Begriff ?Backbone“ auf das verbindende Kernnetz in einer hierarchischen Netzstruktur hin, [2] das meist gegen Ausfalle durch Dopplung seiner Komponenten ( Redundanz ) geschutzt ist.

Uber die Verbindungen des Backbones wird den Mitgliedern verschiedener Anschlussnetze (verschiedene Provider , universitare, staatliche und firmeneigene Verbindungseinrichtungen) ermoglicht, miteinander in Verbindung zu treten.

Backbones sind breitbandige Hochgeschwindigkeitsverbindungen zwischen Netzknoten . Viele dieser Netzknoten dienen lediglich dem Betrieb des Backbone (zum Beispiel Routing ). Andere Knoten bilden die Ubergangspunkte in die untergeordneten unabhangigen Netzsegmente der Anschlussnetze.

LAN (Local Area Network)

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Im LAN-Bereich spricht man von einem Gebaude-Backbone oder Coreswitch und meint damit den Teil einer strukturierten Verkabelung , der die Geschosse verbindet, oder auch nur Backbone, dann meint man das Gelande-Netz, das mehrere Gebaude verbindet.
Speziell in der Stockwerksverkabelung wird zwischen zwei Arten unterschieden:

Collapsed Backbone

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Beim Collapsed Backbone werden alle Gebaudeverteiler eines Gelandes in einem zentralen Gelandeverteiler und alle Etagenverteiler eines Gebaudes in einem Gebaudeverteiler direkt uber ein separates Kabel angeschlossen. Es handelt es sich um ein virtuelles Backbone, der in einem Kopplungselement wie einem Router oder einem Switch bzw. in dessen Backplane gebildet wird. Durch die wenigen aktiven Netzkomponenten ist ein zentrales Management des Backbones moglich, was zu einer einfachen Wartung und damit einem zuverlassigeren, sichereren Netz fuhrt. Außerdem verbessert ein Collapsed Backbone die Gesamtleistung des Netzes und erleichtert den Ubergang zwischen Netzformen von LANs und WANs. Der einzige Nachteil des Collapsed Backbone liegt in der Tatsache begrundet, dass bei einem Gerateausfall die Kommunikation samtlicher Tertiarbereiche zusammenbricht.

Distributed Backbone

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Distributed Backbones sind eine eher veraltete Variante. Hier werden die einzelnen Etagenverteiler uber einen Ring verbunden, der innerhalb der strukturierten Verkabelung auch durch den Gebaudeverteiler laufen muss. Fruher wurden hierfur 10Base5 oder FDDI eingesetzt. Da der Backbone ein eigenes Subnetz bildet, mussen innerhalb der Etagenverkabelung Gerate auf Schicht 3 des OSI-Modells eingesetzt werden, um eigene Subnetze zu generieren. Dadurch wird außerdem das Management und die Bildung von gebaudeubergreifenden VLANs erschwert.

  • Mapnet in caida.org (Java-Applet zur Visualisierung weltweiter Backbone-Verbindungen)
  • Folien zum GigaBit-Backbone ( Memento vom 12. Januar 2010 im Internet Archive ) in belwue.de (Ubersichtskarten zur Infrastruktur eines deutschen Backbones)

Einzelnachweise

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  1. Schnelles Internet: Energiekonzerne treiben den Breitbandausbau in Deutschland voran. Abgerufen am 20. Juli 2019 .
  2. Detlef Jurgen Brauner/Robert Raible-Besten/Martin Weigert, Internet-Lexikon , 1997, S. 21