Aussichtsplattform

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Aussichtsplattform auf dem Berg Oarashi ( Japan )

Eine Aussichtsplattform ist eine meist erhohte Plattform, von der aus sich eine ausgewahlte Aussicht ergibt. Plattformen dieser Art konnen Teil eines Gebaudes sein, beispielsweise eines Turms , oder in der naturlichen Topographie errichtet sein, wie auf einer Bergkuppe oder dem Rand einer Schlucht; im letzteren Fall oft auch als Skyway /-walk (Himmelsweg) bezeichnet.

Aussichtsplattformen als eigenstandiges Bauwerk

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Eine Aussichtsplattform ist meist mit einem Gelander oder einer Brustung versehen, zusatzlich kann noch ein Schutzgitter angebracht sein. Daneben gibt es auch vollstandig verglaste Konstruktionen. Offene Plattformen sind zum Schauen und Fotografieren besser geeignet, da keine storenden Reflexe auftreten.

Auf vielen Aussichtsplattformen gibt es fest installierte Fernrohre , die nach Munzeinwurf einen Blick in die Ferne gestatten. Einige Plattformen haben Sitzplatze, einen Kiosk und/oder ein Cafe.

Aussichtsplattformen in Bauwerken und anderen Objekten

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Neben den klassischen Aussichtsturmen , welche ebenfalls uber eine Aussichtsplattform verfugen gibt es auch zahlreiche weitere Bauwerke, Technische Anlagen und andere Objekte, welche mit einer Aussichtsplattform ausgestattet sind.

Wachturm der Berliner Mauer

Wachturme sind mit einer Aussichtsplattform ausgestattet, um deren Umfeld uberblicken zu konnen. Entfallt deren Nutzung, konnen diese fur die Offentlichkeit zuganglich gemacht werden. Eine Besonderheit sind rekonstruierte Wachturme des romischen Limes und anderer historischer Befestigungsanlagen in Deutschland, von denen einige mit einer Aussichtsplattform ausgestattet sind. [1]

Blick von der Freiluftplattform des CN Tower auf Downtown Toronto

Da vor dem Zweiten Weltkrieg fast der ganze Funkverkehr im Lang-, Mittel- und Kurzwellenbereich abgewickelt wurde, wurden erst nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Aufkommen der Funkdienste im UKW-Bereich, fur die der Turm nur eine Tragkonstruktion darstellt, Sendeturme mit Aussichtsplattformen gebaut. Fast immer wurde hierfur die geschlossene Stahlbetonbauweise angewandt. Sendeturme mit Aussichtsplattformen dienen oft der Verbreitung von Fernsehprogrammen oder fur Richtfunkdienste. Im Regelfall steht bei diesen Bauwerken fur die Besucher der Aussichtsplattform ein Aufzug zur Verfugung.

In vielen dieser Turme befindet sich auch ein Restaurant, welches auch als Drehrestaurant ausgefuhrt sein kann. In Deutschland besitzen der Berliner Fernsehturm , der Fernmeldeturm Mannheim , der Olympiaturm in Munchen und der Rheinturm in Dusseldorf eine solche Einrichtung.

Bei dem Berliner Fernsehturm stellte sich aber durch die Kombination der Nutzungen auch ein Problem ein. Dort bemerkte man bei den ersten Versuchssendungen, dass am Turm Spannungen auftreten wurden, die fur unvorsichtige Besucher unangenehme Folgen hatten und so erdete man den Turm uber den Fahrstuhlschacht, was aber die Hauptstrahlrichtung des Senders vom eigentlichen Versorgungsgebiet, dem Stadtgebiet Berlins, weglenkte.

Wahrend Turmrestaurants zum Schutz der Restaurantgaste vor dem Wind stets in geschlossenen Raumen untergebracht ist, kann die Aussichtsplattform offen oder verglast sein. Aussichtsplattformen auf Fernsehturmen sind nur zu bestimmten Zeiten geoffnet und ihr Zugang ist meist nur unter Zahlung eines Eintrittsgeldes moglich. Eine kostenfrei uber eine Außentreppe zugangliche offentliche Plattform haben in Deutschland die drei Fernmeldeturme Bredstedt , Bungsberg und Jakobsberg .

Auch zahlreiche Hochhauser verfugen uber Aussichtsplattformen, manchmal sogar uber ein Restaurant. Die Hohe dieser Plattformen, die offen oder verglast sein konnen und meistens im obersten Stockwerk untergebracht sind, hangt von der Hohe des Gebaudes ab. Im Regelfall erfolgt der Zugang, der fast immer die Zahlung eines Eintrittsgeldes erfordert, mit einem Aufzug und ist nur zu den Offnungszeiten moglich.

Auch zahlreiche Wasserturme haben eine fur den Publikumsverkehr geoffnete, meist unverglaste Aussichtsplattform, deren Hohe meistens wie bei den alteren Aussichtsturmen in 10 bis 50 Meter Hohe liegt. Sie ist je nach Turm uber eine Treppe oder einen Aufzug zu erreichen. Manche Wasserturme verfugen auch uber ein Turmrestaurant.

Aussichtsplattformen von Wasserturmen sind fast immer nur unter Zahlung eines Entgelts wahrend der Offnungszeiten zuganglich.

Auch manche Kirchturme, so der Kolner Dom , besitzen Aussichtsplattformen. Allerdings steht hier sehr selten ein Aufzug zur Verfugung. Das Betreten dieser Plattform ist nur wahrend der Offnungszeiten und im Unterschied zum Besuch der Kirche meist nur unter Zahlung eines Eintrittsgeldes moglich.

Die Hohe der Aussichtsplattform liegt meistens im Bereich zwischen 20 und 50 Metern. Fast immer ist die Plattform unverglast.

Manche Leuchtturme haben eine fur den Publikumsverkehr geoffnete Aussichtsplattform. Sie ist im Regelfall nur uber eine Treppe zu den Offnungszeiten des Turmes unter Zahlung eines Eintrittsgeldes moglich. Fast immer ist die Aussichtsplattform des Leuchtturms, die meist zwischen 10 und 50 Meter hoch liegt, unverglast.

Auch manche Sportstatten haben hohe Bauwerke mit Aussichtsplattformen. Haufig ist dies bei Skisprungschanzen der Fall, da diese uber einen Turm verfugen und im Sommer meist funktionslos sind. Es gibt aber auch bei anderen Sportstatten Aussichtsmoglichkeiten, wie beim Tragturm des Dachs des Olympiastadions in Montreal . Der Zugang zur Plattform ist bei fast allen Sportstatten mit Aussichtsplattform nur wahrend der Offnungszeiten unter Zahlung eines Eintrittsgeldes moglich. Je nach Bauwerk kann der Zugang uber einen Lift oder eine Treppe erfolgen.

Die Plattformen konnen verglast oder offen sein. Die Hohe uber Grund liegt meist zwischen 10 und 50 Metern.

Auch einige turmartige Denkmale besitzen fur den Publikumsverkehr geoffnete Aussichtsplattformen. Sie sind bei den meisten dieser Bauwerke lediglich uber eine Treppe und nur selten uber einen Aufzug erreichbar. Die Plattformen sind meist unverglast und befinden sich in einer Hohe zwischen 10 und 60 Metern. Als Beispiele lassen sich die Berliner Siegessaule , das Volkerschlachtdenkmal , das Hermannsdenkmal und die zahlreichen Bismarckturme nennen.

Bismarckturm Berg-Assenhausen

Panoramafahrgeschafte

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Eine weitere Kategorie von ?Aussichtsturmen“ sind die in Vergnugungsparks fest installierten oder auf Volksfesten reisenden Panoramafahrgeschafte, wie Riesenrader , welche den Besucher mitsamt der Kabine in die Hohe befordern. Die Benutzung von Panoramafahrgeschaften ist stets gebuhrenpflichtig, zeitlich beschrankt und nur wahrend der Betriebszeiten moglich. Im Regelfall kann das Panorama schon ab Fahrtantritt bewundert werden, bis die maximale Hohe erreicht wird. Sie betragt bei transportablen Anlagen bis zu 80 Meter, bei stationaren Anlagen bis zu 150 Meter.

Andere Beispiele sind der Thyssenkrupp Testturm in Rottweil , seine Aussichtsplattform auf 232 Metern Hohe ist die hochste Deutschlands; der ehemalige Henninger-Turm in Frankfurt, ein Getreidesilo mit Turmrestaurant und Aussichtsplattform; der Glockenturm des Berliner Olympiastadions, der auf dem Areal des Bergbaumuseums in Bochum aufgestellte Forderturm, welcher eine offene Aussichtsplattform besitzt; sowie eine Windkraftanlage im Windpark Holtriem . Auch der Tragmast einer Seilbahn kann gleichzeitig als Seilbahnstation und als Aussichtsplattform dienen, wie der Torre Jaume I in Barcelona . Auf den Pfeilern von Hangebrucken gibt es vereinzelt ebenfalls Aussichtsplattformen, wie auf der Neuen Brucke in Bratislava . In vielen Fallen erleichtert ein Aufzug den Zugang.

Prinzipiell kann auch ein Freileitungsmast mit einer Aussichtsplattform versehen werden, siehe Anlage 4101, Mast 93 beim Bleibtreusee bei Hurth.

Spektakular ist der Blick am Grand Canyon , woran sich auch Einrichtungen im Weserbergland oder uber dem Biggesee zumindest hinsichtlich des Namens anlehnen.

Grundsatzlich ist bei allen hohen Bauwerken ausreichende Standfestigkeit, die ein gefahrloses Betreten durch das Publikum erlauben, zur Installation einer Aussichtsplattform notwendig.

Commons : Aussichtsplattform  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. welterbe-limes-rlp.de ( Memento vom 29. November 2014 im Internet Archive ), abgerufen am 22. April 2024.