Aus dem Leben eines Taugenichts (Film)

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Film
Titel Aus dem Leben eines Taugenichts
Produktionsland DDR
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1973
Lange 96 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen DEFA , KAG ?Berlin“
Stab
Regie Celino Bleiweiß
Drehbuch
Musik Reiner Hornig
Kamera Gunter Jaeuthe
Schnitt Monika Schindler
Besetzung
Synchronisation

Aus dem Leben eines Taugenichts ist eine deutsche Literaturverfilmung der DEFA von Celino Bleiweiß aus dem Jahr 1973. Sie beruht auf Motiven der Novelle Aus dem Leben eines Taugenichts von Joseph von Eichendorff .

Handlung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Da er nur im Gras liegt und dem Muller nicht bei der Arbeit hilft, wird ein junger Mann als Taugenichts beschimpft und vom Muller vom Hof gejagt. Der Taugenichts nimmt sein Bundel und seine Geige und zieht in die Welt. Unterwegs trifft er auf einen Hund, den er Bam nennt und der sein treuer Begleiter wird. Wahrend seiner Wanderschaft uberholt den Taugenichts die Kutsche der Grafin und ihrer Begleitung. Der Taugenichts spielt ihnen vor und wird auf das grafliche Schloss eingeladen. Hier wohnt und dichtet er, soll fur seinen Lohn jedoch Gartenarbeit verrichten. Doch schon bald reizt ihn dieses Leben nicht mehr, und obwohl er sich in die Begleitung der Grafin verliebt, die er ebenfalls fur eine Grafin halt, verlasst er das Schloss. Die Grafin kann ihn zwar noch kurz als Zolleintreiber anstellen, aber auch hier halt es der Taugenichts nur kurz aus und zieht schließlich weiter.

Er kommt in ein Dorf, in dem er aufspielt und kurz mit einer Frau flirtet, doch findet er kein Obdach und will im Wald ubernachten. Hier uberraschen ihn zwei Reiter, die er nach Italien begleiten soll. Die zwei Manner sind in Wirklichkeit Mann und Frau und lassen den Taugenichts in Italien allein. In einer Kutsche wird er entfuhrt und landet schließlich beim Rauberhauptmann Rinaldini, fur den er sogar eine uberfallene Kutsche zum Stehen bringt. Zwar bietet ihm Rinaldini seinen Posten als Rauberhauptmann an, doch entsteigt der Kutsche eine Dienerin, die der Taugenichts bereits vom graflichen Schloss her kennt. Sie eroffnet ihm, dass die Begleiterin der Grafin den Taugenichts stets geliebt und ihm hinterhergetrauert habe, als er gegangen sei. Umgehend reitet der Taugenichts zum Schloss zuruck und kann nach kurzer Irritation seine Geliebte in die Arme schließen. Die ist keine Grafin, sondern die Nichte des Portiers , so dass der standesgemaßen Beziehung nichts mehr im Wege steht.

Produktion [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Barockschloss Rammenau, im Film das grafliche Schloss
Das ?Zollhauschen“ 2014

Aus dem Leben eines Taugenichts wurde unter anderem im und um das Barockschloss Rammenau gedreht, das im Film das grafliche Schloss darstellt. Das damals eigens fur die Dreharbeiten errichtete Zollhauschen steht noch heute im Schlosspark. Der Film erlebte am 10. Mai 1973 im Berliner Kosmos seine Premiere.

Der Film war die erste DEFA-Produktion, in der der Amerikaner Dean Reed mitspielte. Hannelore Elsner ubernahm im Film die Rolle der Grafin und war seit dem Bau der Berliner Mauer der erste bundesdeutsche Filmstar, der in einem DEFA-Film eine Hauptrolle ubernahm. Ina Bleiweiß , die Tochter des Regisseurs, war in einer Kinderrolle zu sehen.

Die in Polen sehr bekannte Schauspielerin Anna Dymna spielt hier (noch unter ihrem Madchennamen ?Dziadyk“) eine ihrer ersten großeren Rollen.

Synchronisation [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Taugenichts Dean Reed Peter Reusse
Die 1. Schone Anna Dziadyk Eva-Maria Hagen
Kleiner Mann Gheorge Gima Enrico Migliore
Alte Marieta Rares Rosemarie Herzog
Student Mircea Breazu Lamberto Guerzani
Alter Nicolae Secareanu Ettore Gaipa
Prinzessin Aimee Iacobescu Ingrid Rentsch
Einbeiniger Paul Sbrentea Nico Turoff
Postmeister Dinu Vsile Walter Wickenhauser

Kritik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die zeitgenossische Kritik bemangelte, dass sich der Film zu sehr ?auf die Wirkung des (schonen) Bilds, auf die ? erwartete ? Ausstrahlung eines Dean Reed“ verlasse, dabei jedoch auf eine tiefergehende Charakterisierung des Taugenichts verzichte. [1]

Das Lexikon des internationalen Films bezeichnete den Film als ?[d]ramaturgisch unbeholfen, schauspielerisch teilweise unter dem Durchschnitt“ und ein Werk ?ohne Gespur fur die Atmosphare und den Sinngehalt der Vorlage.“ [2]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Bert Kirfel in: Filmspiegel , Nr. 12, 1973.
  2. Aus dem Leben eines Taugenichts. In: Lexikon des internationalen Films . Filmdienst , abgerufen am 8. August 2018 .