August Kirstein

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August Kirstein (* 21. August 1856 in Cosel , Preußisch- Schlesien ; † 7. Juni 1939 in Wien ) war ein osterreichischer Architekt und Wiener Dombaumeister .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Romermuseum in Bad Deutsch-Altenburg (1901?1904)
Kaiser-Friedrich-Museum in Magdeburg
Franz-von-Assisi-Kirche in Wien (1902?1913); Fertigstellung nach dem Tod von Victor Luntz
Wien, Amtshaus (1913?1918)

August Kirsteins Vater war Steinmetz am Kolner Dom , sein Bruder Otto schlug die schriftstellerische Laufbahn ein. August absolvierte das Gymnasium in Ratibor , Oberschlesien , dann zwei Lehrjahre bei den renommierten Architekten Kyllmann und Heyden in Berlin . 1875 legte er die Matura an der Staatsgewerbeschule in Wien ab und studierte ab 1876 an der Wiener Kunstakademie bei Friedrich von Schmidt . Dombaumeister Schmidt, mit dem schon Kirsteins Vater wahrend seiner Kolner Zeit befreundet gewesen war, wurde zur bestimmenden Figur fur August Kirstein, der letztlich selbst 1921 zum Dombaumeister von St. Stephan ernannt wurde.

In Schmidts Atelier war Kirstein zunachst vor allem mit der Aufnahme mittelalterlicher Kirchen und der Erstellung von Restaurierungsplanen im Sinne der historistischen ?verbessernden Restaurierungen“ des 19. Jahrhunderts beschaftigt. 1882 wurde Kirstein Bauleiter der Arbeiten Schmidts am Dom in Funfkirchen . Nach Friedrich Schmidts Tod (1891) schloss Kirstein diese Restaurierung eigenverantwortlich ab.

Aus hauptsachlich finanziellen Grunden ging Kirstein 1892 mit Friedrich Ohmann ein ?Compagnie-Verhaltnis“ ein. Mit diesem errichtete er unter anderem 1901?1906 das Kaiser-Friedrich-Museum in Magdeburg und 1901?1904 das Romermuseum in Bad Deutsch-Altenburg , ein zweigeschossiges Museumsgebaude in Stil einer romischen villa rustica . Seit 1902 im Besitz der osterreichischen Staatsburgerschaft , gestaltete Kirstein 1901?1909 die St.-Peter-und-Paul-Kathedrale in Brunn um. Nachdem der Architekt Victor Luntz wahrend der Bauausfuhrung der Wiener Franz-von-Assisi-Kirche im Jahr 1903 gestorben war, fuhrte Kirstein den Bau zu Ende. Im Jahr 1915 wurde er Ehrenvorstand der Wiener Bauhutte [1] und 1921 Dombaumeister des Stephansdoms. Wahrend seiner Amtszeit wurden die von seinem Vorganger Ludwig Simon begonnenen Sanierungsarbeiten am Nord und Sudturm zum Abschluss gebracht. [2] In den 1930er Jahren war er an der Restaurierung der Kirche Maria am Gestade beteiligt.

Kirstein erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen. Er wurde auf dem Helenenfriedhof in Baden bei Wien begraben.

Werke (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : August Kirstein  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. M. Z.: K.k. Baurat Architekt August Kirstein, unser neuer Ehrenvorstand . In: Mitteilungen der Wiener Bauhutte 9, 1915, Nr. 5, S. 86f.
  2. Hans Tietze (Bearb.): Geschichte und Beschreibung des St. Stephansdomes in Wien. Mit Planaufnahmen von Michael Engelhart . (= Osterreichische Kunsttopographie , hg. vom Kunsthistorischen Institut des Bundesdenkmalamtes; Band 23). Filser, Wien 1931, S. 87.
  3. Denkmaltext: Stary Krematorium Most (tschech.) (abgerufen am 2. November 2022)
Vorganger Amt Nachfolger
Ludwig Simon Wiener Dombaumeister
1921?1937
Karl Holey