Jude Law
mit Augengruß und
Winken
Steve Begin
Augengruß
ist ein Fachbegriff der
Humanethologie
. Er bezeichnet ?eines der universalen
Verhaltensmuster
des
Ausdrucks
“ beim Menschen,
[1]
ein
nonverbales Signal
, das vom derart Gegrußten ?unbewusst verarbeitet“ wird. Da diese Form der
Kommunikation
in sehr unterschiedlichen Kulturen dokumentiert wurde, wird sie von den Humanethologen als
angeboren
eingestuft. Die Bezeichnung
Augengruß
wurde Ende der 1960er-Jahre von
Irenaus Eibl-Eibesfeldt
in die
Verhaltensbiologie
eingefuhrt.
[2]
Mit einem Augengruß konnen Personen in einiger, aber nicht allzu großer Entfernung bedacht werden: Nach Herstellung des
Blickkontaktes
werden die
Augenbrauen
fur ungefahr eine Sechstelsekunde schnell angehoben und danach wieder gesenkt. ?Das Verhalten wird von anderen Aktionseinheiten begleitet: Ein kurzes, ruckartiges Anheben des Kopfes geht ihm voran, mit dem Brauenheben breitet sich ein
Lacheln
aus, und haufig
nickt
die Person anschließend.“
[1]
Diese von Eibl-Eibesfeldt als
Distanzgruß
eingeordnete Abfolge des Mienenspiels des Menschen war erst wahrend der Analyse von mehreren Dutzend
Zeitlupenaufnahmen
erkannt worden, die von Mitarbeitern der Forschungsgruppe Eibl-Eibesfeldts in Mitteleuropa, Afrika und Asien gefilmt worden waren.
Obwohl es sich laut Eibl-Eibesfeldt um ein universelles, recht
stereotypes
Ausdrucksmuster handelt, wurden von ihm jedoch auch diverse, offenbar kulturell bedingte Unterschiede ausgemacht: So werden in Europa vor allem gute Bekannte und Freunde auf diese Weise begrußt, in
Samoa
hingegen gilt der Augengruß jedermann. In
Japan
wiederum ist er unter Erwachsenen kaum zu beobachten, da diese Veranderung der
Mimik
als anstoßig gilt; in der Kommunikation von Erwachsenen zu Kleinkindern kommt sie gleichwohl auch in Japan haufig vor. ?In Samoa druckt dieses Zeichen auch sachliche Zustimmung aus und begleitet das
verbale
Ja, gelegentlich ersetzt es dieses. Wir tun das nur bei freudiger Zustimmung.“
[1]
Den
evolutionsbiologischen
Ursprung des Augengrußes vermutet Eibl-Eibesfeldt in einem
ritualisierten
Ausdruck freudigen Erkennens.
[3]
- ↑
a
b
c
Irenaus Eibl-Eibesfeldt
:
Grundriss der Vergleichenden Verhaltensforschung.
7. Auflage. Piper, Munchen und Zurich 1967, S. 693,
ISBN 3-492-03074-2
.
- ↑
Irenaus Eibl?Eibesfeldt:
Zur Ethologie des menschlichen Grußverhaltens. I. Beobachtungen an Balinesen, Papuas und Samoanern nebst vergleichenden Bemerkungen.
In:
Zeitschrift fur Tierpsychologie
.
Band 25, Nr. 6, 1968, S. 727?744,
doi:10.1111/j.1439-0310.1968.tb00041.x
.
- ↑
Irenaus Eibl-Eibesfeldt:
Die Biologie des menschlichen Verhaltens. Grundriß der Humanethologie.
Piper, Munchen 1984. Hier zitiert nach der Neuausgabe im Seehamer Verlag, Weyarn 1997, S. 636,
ISBN 3-932131-34-7
.