At-Tauba
(
arabisch
??????
,
DMG
at-Tauba
?Die Umkehr‘) ist die 9.
Sure
des
Korans
, sie enthalt 129
Verse
. Nach dem ersten Wort der Sure wird sie manchmal auch
al-Bar??a
(Unschuldserklarung, Aufkundigung, Freispruch) genannt. Die Sure gehort zu den Teilen des Korans, die ganzlich in
Medina
offenbart wurden, und zwar nach der Eroberung
Mekkas
zu Anfang des Jahres 630; die muslimischen Kommentatoren denken im Allgemeinen an 631.
Als einzige im Koran beginnt diese Sure nicht mit der
Basmala
-Formel. Zur Erklarung dieses Umstandes wird unter anderem angefuhrt, dass die
Gefahrten
Mohammeds
sich nicht einig daruber waren, ob die Suren 8 und 9 voneinander unabhangig seien oder eine Einheit bilden.
Der erste Teil der Sure, bis zum Vers 37, regelt die Beziehungen der
Muslime
zu den
Polytheisten
sowie den
Christen
und
Juden
. Der Beginn des funften Verses, als
Schwertvers
bekannt, ist im
islamischen Recht
und in der
klassischen Koranexegese
als juristische Begrundung fur den bewaffneten
Dschihad
herangezogen worden, ebenso Vers 29, der die Unterwerfung der
Buchbesitzer
behandelt.
[1]
Der zweite Teil besteht aus Vers 38 bis 127 und bezieht sich auf die
Expedition gegen die Oase Tabuk
im Norden der
Arabischen Halbinsel
, die im Jahre 630 unter Mohammeds Fuhrung stattfand. Die beiden letzten Verse scheinen ein Uberbleibsel aus der
mekkanischen
Periode zu sein, die bei der Redaktion der offiziellen Ausgabe hier nachtraglich angehangt worden seien.
[2]
In
Theodor Noldekes
Chronologie der Teile des Korans
, die bis heute in der westlichen Islamwissenschaft weitgehend als zuverlassig akzeptiert wird, erscheint die Sure 9 an zweitletzter Stelle.
- ↑
Mathias Rohe
:
Das islamische Recht: Geschichte und Gegenwart
, S. 149
- ↑
Adel Theodor Khoury
:
Der Koran.
Ubersetzt und kommentiert von Adel Theodor Khoury. Gutersloher Verlagshaus, Gutersloh 2007,
ISBN 978-3-579-08023-9
, S. 219.