Asmaa Abdol-Hamid
(
arabisch
????? ??? ??????
; *
22. November
1981
in den
Vereinigten Arabischen Emiraten
) ist eine
danisch
-
palastinensische
Politikerin,
Sozialarbeiterin
und in Danemark bekannte
Muslima
.
Abdol-Hamid kam 1986 zusammen mit ihrer Familie nach Danemark. Ihre Eltern sind palastinensische Fluchtlinge. Nach ihrer Ausbildung zur Sozialarbeiterin arbeitete sie als Familienberaterin in der Kommune
Roskilde
.
Bis 2004 war Abdol-Hamid Mitglied der
Sozialdemokraten
, scheiterte aber intern mit ihrer Bewerbung um eine Stadtratskandidatur in
Odense
. 2005 wechselte sie zur linksalternativen
Enhedslisten
(EL). Nach der Kommunalwahl 2005 war sie erste Ersatzkandidatin ihrer Partei fur die Kommunalvertretung. Damals bekam sie das erste Mal mediale Aufmerksamkeit, als sie sich weigerte, mannlichen Kollegen die Hand zu geben. Stattdessen wollte sie mit der Hand auf dem Herzen grußen.
[1]
Im Fruhjahr 2007 kandidierte sie auf Platz 7 der EL fur das
Folketing
und kundigte an, auch im danischen Parlament das Kopftuch tragen zu wollen. Bei der Wahl im November 2007 gewann die EL jedoch nur vier Mandate. Seit 2008 hat sich Abdol-Hamid weitgehend aus der aktiven Politik zuruckgezogen.
Abdol-Hamid war Sprecherin von elf islamischen Organisationen, die die Tageszeitung
Jyllands-Posten
am 27. Oktober 2005 wegen
Blasphemie
und
Rassismus
anzeigten, nachdem diese verschiedene
Mohammed-Karikaturen
veroffentlicht hatte. Das Strafverfahren wurde am 6. Januar 2006 endgultig eingestellt. Erst Jahre spater signalisierte sie ein Umdenken im Karikaturen-Streit.
[2]
Abdol-Hamid wurde Danemarks erste muslimische Fernsehmoderatorin in einem offentlich-rechtlichen Kanal, als sie ab dem 29. Marz 2006 zusammen mit dem atheistischen Kollegen
Adam Holm
die Talkrunde
Adam og Asmaa
auf
DR2
leitete. Die Organisation
Kvinder for Frihed
(Frauen fur Freiheit) sammelte damals 500 Unterschriften dagegen, dass Abdol-Hamid als glaubige Muslimin ein Kopftuch in der Sendung trug. Es kam zu einem Eklat, als der ebenfalls danisch-arabische Politiker
Naser Khader
eine Einladung zur Sendung ausschlug, nachdem Abdol-Hamid erklarte, sie wolle auch ihm nicht die Hand geben. Trotz dieser Kritik konnte sie als Moderatorin weiter arbeiten. Insgesamt wurden acht Folgen ausgestrahlt.
Abdol-Hamid hat wiederholt argumentiert, dass zwar die arabische Kultur in vielerlei Hinsicht frauenunterdruckend sei, dass aber der
Islam
und die islamischen Werte an sich nicht frauenfeindlich seien. Daher empfinde sie das Kopftuchtragen auch nicht als frauenunterdruckend. Sie sagte unter anderem:
?Dass ich Kopftuch trage, bedeutet nicht, dass ich unterdruckt oder arm dran bin. Die Werte, nach denen ich lebe, sind islamische und keine arabischen. Es ist wichtig, zwischen Religion und Kultur zu unterscheiden. Arabische Auffassungen sind in vielen Bereichen frauenunterdruckend, und obwohl ich Araberin bin, entscheide ich mich nicht aus der Kultur heraus, sondern vor dem Hintergrund meiner Religion. Ansonsten ware ich nicht so weit gekommen, wie ich heute bin“
?
Asmaa Abdol-Hamid
:
2006
[3]
Im November 2006 war Abdol-Hamid Mitbegrunderin des muslimischen Frauennetzwerks
De Grønne Slør
(Die grunen Schleier), und in diesem Zusammenhang bezeichnete sie sich als ?muslimische
Feministin
“.
[4]
Im Interview mit der
Socialistisk Arbejderavis
(?Sozialistische Arbeiterzeitung“) vom 20. Juni 2007 sagte Abdol-Hamid, dass sie den bewaffneten Kampf gegen die danischen Besatzungssoldaten im Irak unterstutzt:
?Danemark ist Teil der Besatzungsmacht im Irak und ist 100-prozentig folgsam gegenuber Bush und den USA. Das ist ein weiterer Grund, weswegen wir die Regierung von
Anders Fogh Rasmussen
sturzen mussen. Es ist auch notwendig, dass wir z. B. den Kampf der Iraker gegen die Besatzung unterstutzen. Es ist in viel zu hohem Maße gelungen, die Widerstandsbewegung als Terroristen abzustempeln. Im Grunde genommen ist sie ein Ausdruck fur den berechtigten Wunsch der normalen Leute, ein besseres Leben zu fuhren.“
?
Asmaa Abdol-Hamid
:
Socialistisk Arbejderavis Nr. 270. 20. Juni 2007
[5]
Sie verglich in darauf folgenden Stellungnahmen die danischen Soldaten und die irakischen Aufstandischen mit der Besetzung Danemarks durch
NS-Deutschland
und der Widerstandsbewegung. Der konservative Folketingskandidat
Rasmus Jarlov
zeigte sie daraufhin am 24. Juli wegen
Landesverrats
nach § 100 des danischen Strafgesetzbuchs an.
[6]
Abdol-Hamid entgegnete, sie habe nicht dazu aufgefordert, danische Soldaten oder Vertreter anderer Streitkrafte zu toten; vielmehr habe sie das prinzipielle Widerstandsrecht der irakischen Bevolkerung gegen die Besatzung hervorgehoben. Sie forderte gleichzeitig den Abzug aller fremden Truppen aus dem Irak.
[7]
- ↑
Als Asmaa Abdol-Hamid die Hand gab (danisch)
(
Memento
vom 26. April 2007 im
Internet Archive
) Jyllands-Posten.dk, 23. April 2007
- ↑
Abdol-Hamid versteht Westergaard-Zeichnung (danisch)
@1
@2
Vorlage:Toter Link/jyllands-posten.dk
(
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, festgestellt im Oktober 2022.
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)
Info:
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Jyllands-Posten.dk, 29. Marz 2012, abgerufen am 24. Juni 2012
- ↑
Asmaa Abdol-Hamid
Kvinfo.dk, abgerufen am 23. Januar 2012 (danisch)
- ↑
Asmaa: Sowohl Feministin als auch Muslimin (danisch)
(
Memento
vom 7. Juni 2007 im
Internet Archive
)
Danmarks Radio
, 28. November 2006, abgerufen am 24. Juni 2012.
- ↑
Lene Junker:
Det var sa godt at fa lov til at sige min ærlige mening direkte til Pia Kærsgard i TV
(
Memento
vom 3. Januar 2017 im
Internet Archive
). In
Socialistisk Arbejderavis
vom 20. Juni 2007, abgerufen am 23. Januar 2012 (danisch)
- ↑
Danmarks Radio
:
Asmaa Abdol Hamid meldt til politiet
, 25. Juli 2007, abgerufen am 23. Januar 2012 (danisch)
- ↑
Enhedslisten.dk:
Asmaa: Jeg tager politianmeldelse med sindsro
(
Memento
vom 15. Dezember 2010 im
Internet Archive
), 25. Juli 2007, abgerufen am 23. Januar 2012 (danisch)