Arndt Bause
(*
30. November
1936
in
Leipzig
; †
11. Februar
2003
in
Berlin
) war ein deutscher
Komponist
. Er ist der Vater von
Inka Bause
.
Arndt Bause war das vierte Kind des Buchhalters Werner Bause und seiner Ehefrau Emma. Nach dem Besuch der Grundschule nahm er eine Lehre als
Apparateglasblaser
auf, die er 1954 abschloss.
Ab dem zwolften Lebensjahr hatte er einige Jahre Klavierunterricht erhalten. Darauf konnte er aufbauen, als er spater mit dem
Boogie-Woogie
in Beruhrung kam, seine Liebe zu dieser Art Musik entdeckte und sich autodidaktisch weiterbildete.
Zum Abschluss seiner Glasblaserlehre war er so weit, dass er beschloss, diesen Beruf aufzugeben und Musiker zu werden. Er wurde Mitglied verschiedener Gruppen, die auch von der
Konzert- und Gastspieldirektion
unter Vertrag genommen wurden. Als er mit seiner Frau Angret eine Familie grundete, nahm er die Tatigkeit in seinem erlernten Beruf vorubergehend wieder auf, und zwar in der Glasblaserei der wissenschaftlichen Institute der
Akademie der Wissenschaften der DDR
in der Leipziger Permoserstraße.
Neben der Livemusik widmete er sich mehr und mehr dem Komponieren. Außerdem nahm er von 1960 bis 1963
Posaunen
unterricht. 1962 wurde erstmals ein Orchestertitel von ihm beim Rundfunk angenommen. Der Durchbruch gelang aber erst 1964, als sich der bereits etablierte Textdichter
Dieter Schneider
fur Bauses Musik interessierte und ihn ins Schlagergeschaft der DDR brachte. Fur die Sangerin Gipsy schrieben die beiden
He, Joe
, womit diese 1964 den ersten Platz in der
Tip-Parade
des
Deutschen Fernsehfunks
belegte. Es folgten zahlreiche weitere Erfolge mit Titeln fur
Chris Doerk
,
Frank Schobel
,
Andreas Holm
und andere, wobei auch Textdichter wie
Wolfgang Brandenstein
und
Kurt Demmler
mitwirkten.
Ab 1968 konzentrierte er sich ausschließlich auf die Musik.
[1]
Er absolvierte von 1969 bis 1974 erfolgreich ein externes Studium der Komposition und des
Tonsatzes
an der
Hochschule fur Musik ?Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig
.
1975 zog die Familie Bause nach
Berlin-Biesdorf
. Nun kam es zu einer intensiven Zusammenarbeit mit
Jurgen Walter
, innerhalb derer drei Langspielplatten mit anspruchsvollen Texten von
Gisela Steineckert
entstanden. 1979 vertonte Bause
Jurgen Harts
Sing mei Sachse sing
, das zu seinem meistverkauften Titel wurde und dem sich eine LP der beiden anschloss. In den 1980er Jahren war
Helga Hahnemann
die Hauptinterpretin der Bauseschen Kompositionen, kongenial getextet von Angela Gentzmer. 1985 hatte
Inka
, jungste seiner drei Tochter, ihre Gesangskarriere mit Titeln ihres Vaters gestartet und erfolgreich weitergefuhrt.
Arndt Bause komponierte uber 1350 Tanzmusiktitel, die in den Hitparaden fast ausnahmslos vordere Platze belegten und hat damit die Musikszene dieses Genres im Osten Deutschlands entscheidend gepragt. Zahlreiche seiner Titel wurden zu
Evergreens
.
Er schrieb aber auch Filmmusiken, so fur zwei nach einzelnen Kapiteln aus
Maxi Wanders
Guten Morgen, du Schone
gedrehten Fernsehfilmen und 24 Trickfilmen des
DEFA-Studios Dresden
, darunter
Die fliegende Windmuhle
.
Nach einem
Libretto
von Gerda Malig entstand das
Musical
Gesang der Grille
, dessen Urauffuhrung am
Volkstheater Halberstadt
er mit viel Engagement 1987 durchsetzte.
Arndt Bause starb am 11. Februar 2003 im Alter von 66 Jahren plotzlich und unerwartet an den Folgen einer Lungenembolie.
[2]
Er wurde auf dem
Sophienfriedhof II
in
Berlin-Mitte
beigesetzt.
[3]
Die wichtigsten Interpreten (in alphabetischer Reihenfolge), fur die Arndt Bause komponiert hat, und deren jeweils bekanntester Titel von ihm.
- ↑
Arndt Bause.
In:
DDR-Tanzmusik.
Abgerufen am 30. November 2016
.
- ↑
Berlin: Der Mann mit der goldenen Nase ist tot
. In:
Der Tagesspiegel Online
.
ISSN
1865-2263
(
tagesspiegel.de
[abgerufen am 16. Mai 2023]).
- ↑
Hans-Jurgen Mende:
Lexikon Berliner Grabstatten
. Haude & Spener, Berlin 2006. S. 46.
- ↑
Der Arndt-Bause-Saal.
In:
Freizetforum Marzahn.
Archiviert vom
Original
(nicht mehr online verfugbar) am
13. Marz 2017
;
abgerufen am 10. Marz 2017
.