Apremont
ist ein Ort und eine
westfranzosische Gemeinde
(commune)
mit 1948 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im
Departement Vendee
in der
Region
Pays de la Loire
. Sie gehort zum
Kanton Challans
im
Arrondissement La Roche-sur-Yon
.
Der nur ca. 12 km (Luftlinie) vom
Atlantik
entfernte Ort Apremont liegt in einer Hohe von ca.
25
m
am Fluss
Vie
etwa 70 km (Fahrtstrecke) sudlich von
Nantes
bzw. 31 km in nordwestlicher Richtung von
La Roche-sur-Yon
entfernt. Der nachstgroßere Ort ist die etwa 17 km nordwestlich gelegene Kleinstadt
Challans
. Das in hohem Maße vom Atlantik beeinflusste Klima ist gemaßigt; Regen (ca. 750 mm/Jahr) fallt uberwiegend im Winterhalbjahr.
Jahr
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1800
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1851
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1901
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1954
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1999
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2019
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Einwohner
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1538
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1305
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1596
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1255
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1119
|
1854
|
Die
Mechanisierung der Landwirtschaft
fuhrte im 20. Jahrhundert zu einem spurbaren Bevolkerungsruckgang. Das Bevolkerungswachstum zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist ganz wesentlich auf die Entwicklung des Tourismus und die damit zusammenhangende Entstehung von Arbeitsplatzen zuruckzufuhren.
Apremont diente lange Zeit den landwirtschaftlich gepragten Dorfern und Einzelgehoften in der Umgebung als Handwerks- und Handelszentrum. Seit den 1970er und 1980er Jahren hat der Tourismus (Camping) großere wirtschaftliche Bedeutung erlangt.
Die Geschichte des Ortes reicht bis in die
galloromische Zeit
zuruck, da hier eine Furt uber den Fluss Vie existierte. Im 15. Jahrhundert gehorte Apremont zur
Vizegrafschaft Thouars
, die wiederum dem
Haus Amboise
und dann der Familie Chabot zufiel. Im Jahr 1468 wurde der Vorgangerbau des Schlosses von bretonischen Truppen und/oder Freischarlern belagert, deren Ziel es war, Gefangene aus den Handen Renaud Chabots (ca. 1410?1476), einem treuen Vasallen Konig
Ludwigs XI.
freizupressen.
Philippe Chabot
, der Enkel Renauds,
Admiral von Frankreich
und enger Freund und Vertrauter
Franz’ I.
, erbte Apremont und ließ in den Jahren 1534?1541 ein Schloss errichten, dass er jedoch kaum bewohnte. Im 16. Jahrhundert kam Apremont an das
Haus Amboise
.
- Das
Schloss Apremont
gehort zu den ersten
Renaissancebauten
in der Vendee. Seine
Rundturme
mit ihren mehrere Meter dicken Mauern zeigen jedoch ebenso deutliche Anklange an die mittelalterliche Wehrarchitektur. Ein
Ankerfries
umlief die Außenwande des Schlosses ? eine Erinnerung an den Admiralstitel des Erbauers, der jedoch selber nie zur See fuhr. Der letzte Eigentumer entschied 1733, das Schloss wegen diverser Bauschaden abreißen zu lassen. Die Steine wurden an Bauunternehmer in der Umgebung verkauft ? einige davon wurden beim Bau der ehemaligen Pirmil-Brucke von
Nantes
wiederverwendet. Die wenigen unzerstort gebliebenen Teile des Schlosses sind die beiden Rundturme, eine
Kapelle
und eine gewundene Rampe. Die
Ruine
des Schlosses steht seit 1926 als
Monument historique
unter Denkmalschutz.
[1]
- Auf dem Friedhof unweit der im Jahr 1902 anstelle eines Vorgangerbaus aus dem 15. Jahrhundert neuerbauten Kirche
Saint-Martin
steht ein sogenanntes
Hosianna-Kreuz
(croix hosanniere);
es tragt die Jahreszahl 1545 und ist eines der letzten seiner Art. Es unterscheidet sich von anderen Hosianna-Kreuzen durch eine dem Schaft vorangestellte Figur mit einem von beiden Handen getragenen
Lesepult
; daruber befindet sich ein
Phonix
, ein uraltes Symbol Christi. Seit dem Jahr 1926 ist es als
Monument historique
anerkannt.
[2]
- Umgebung
- Das
Chateau de l’Audardiere
(
46° 43′ 55″
N
,
1° 45′ 33″
W
46.731944444444
-1.7591666666667
), ein Bau aus dem 16. und 17. Jahrhundert, steht seit 1981 in Teilen unter Denkmalschutz und ist als
Monument historique
anerkannt.
[3]
Das Schloss befindet sich in Privatbesitz und ist nicht zu besichtigen.
- Auch das
Manoir de la Tuderriere
, ein schlichter zweigeschossiger Gutshof aus dem 18. Jahrhundert, ist seit 1984 als
Monument historique
eingetragen.
[4]
Es befindet sich ebenfalls in Privatbesitz.
Das Schloss von Apremont ist in einigen Szenen des
Jean-Gabin
-Films
Der Himmel ist schon ausverkauft
(1960) (
franzosisch
Les vieux de la vieille
) von
Gilles Grangier
zu sehen.
- Le Patrimoine des Communes de la Vendee.
Flohic Editions, Band 2, Paris 2001,
ISBN 2-84234-118-X
, S. 695?701.
- ↑
Chateau d’Apremont
in der
Base Merimee
des franzosischen Kulturministeriums (franzosisch)
- ↑
Croix hosanniere, Apremont
in der
Base Merimee
des franzosischen Kulturministeriums (franzosisch)
- ↑
Chateau de l’Audardiere, Apremont
in der
Base Merimee
des franzosischen Kulturministeriums (franzosisch)
- ↑
Manoir de la Tuderriere, Apremont
in der
Base Merimee
des franzosischen Kulturministeriums (franzosisch)