Application Link Enabling
(
ALE
) ist eine
Middleware
-Technologie, die in
SAP-Systemen
, genauer in
ABAP
-Systemen wie
SAP R/3
und dessen Nachfolger, verwendet wird.
In einem
Verteilmodell
(bzw. Verteilungsmodell) wird festgelegt, welche Daten von welchem Sender-System an welches Empfanger-System mit welchem Nachrichtentyp geschickt werden sollen. Nachrichtentypen geben uber ihre Struktur vor, welche Datensegmente mit ihnen ubertragen werden konnen. Nachrichtentypen konnen erweitert, reduziert oder individuell angelegt werden.
Durch Filter, Feldumsetzungen (Customizing) oder eigene Programmbausteine (User-Exits) in der ALE-Verarbeitung lassen sich die Datenmenge und Inhalt beeinflussen, die in das IDoc (Intermediate Document = Zwischenbeleg) eines Nachrichtentyps geschrieben werden.
ALE ist nicht an ein bestimmtes SAP-Modul oder einen bestimmten Systemtyp gebunden. Es ist Bestandteil der
SAP Integrationstechnologie
und als solches ab SAP
R/3
Version 3.0 bis hin zu den neuesten Produkten in die Basisfunktionalitat bzw. im
SAP Web AS ABAP
integriert. Auch das von SAP strategisch positionierte Integrationsprodukt
SAP NetWeaver Process Integration
(fruher SAP Exchange Infrastructure, Abk. XI) verwendet unter anderem ALE, um uber den Idoc-Adapter mit SAP-Systemen zu kommunizieren.
Typische Anwendungsgebiete sind
- Elektronischer Datenaustausch / EDI
.
- Replikation/Synchronisierung
von Daten uber verschiedene SAP-Systeme.
- Stammdaten
-Verteilung (Englisch:
master data
). Große Unternehmen benutzen oft mehrere SAP-Systeme und wollen trotzdem eine zentrale
Material-Master
-Datenbank aufbauen.
- Zentrale Benutzerverwaltung
(ZBV; Englisch:
Central User Administration
, CUA) im SAP-Standard.
- Jim Stewart: ?SAP Ale, Idoc, EDI, and Interfacing Technology Questions, Answers, and Explanations“. Equity Press (12. Februar 2006),
ISBN 978-1933804071