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Antonio Caballero y Gongora
Antonio Caballero y Gongora
(*
24. Mai
1723
in
Priego de Cordoba
,
Spanien
; †
24. Marz
1796
in
Cordoba
, Spanien) war ein spanischer Priester und Kolonialverwalter, der als
Erzbischof von Bogota
und
Vizekonig von Neugranada
amtierte.
Caballero entstammte einer Familie des andalusischen Landadels. Er studierte ab 1738 in
Granada
Theologie, spater wechselte er ans
Colegio Imperial
von Santa Catalina. 1750 erhielt er die Priesterweihe der romisch-katholischen Kirche.
Er verfasste eine Biografie des Dichters
Jose Antonio Porcel
. 1753 wurde er zum Domherren in Cordoba berufen und blieb dort bis 1775. Bekannt wurde er sowohl durch die Redekunst seiner Predigten als auch durch die Strenge, mit der er die kirchliche Zensur ausubte.
1775 ernannte man ihn zum
Bischof von Chiapas
, zur gleichen Zeit wurde aber der Bischofssitz von
Merida (Mexiko)
vakant, und Caballero zog diese Diozese vor. 1776 wurde er in
Havanna
zum Bischof von Merida geweiht. Die Kirchenorganisation und speziell das Bildungswesen (das weitgehend in kirchlicher Hand lag) litt zu dieser Zeit unter der Vertreibung des
Jesuitenordens
aus den spanischen Kolonien.
Bereits ein Jahr spater, 1777, wurde Caballero zum Erzbischof von Santa Fe de Bogota ernannt. Im Marz 1779 traf er in Bogota ein. Er regelte die Abgabe des Zehnten neu und reorganisierte die Erzdiozese, indem er neue Bischofssitze in
Merida (Venezuela)
und
Cuenca (Ecuador)
einrichtete. Der Ansatz, auch in
Antioquia
einen Bischof einzusetzen, scheiterte ebenso wie sein Versuch, die Hoheit uber die Diozese von
Panama
zu erlangen.
1780 brach in weiten Teilen des Vizekonigreichs ein Aufstand der Einheimischen aus, einerseits als Folge ahnlicher Aufstande -- wie den von
Tupac Amaru II.
in Peru -- anderswo, anderseits ausgelost durch die hohe Steuerlast und die druckende Kolonialverwaltung. Die Aufstandischen zwangen den koniglichen Steuereintreiber Gutierrez de Pineres aus Bogota in die Flucht, der Vizekonig
Manuel Antonio Florez
befand sich an der Kuste in
Cartagena (Kolumbien)
, um die Kolonie vor einem drohenden Angriff der Briten zu schutzen.
In dieser Situation verhandelten im Juni 1781 Vertreter der
Real Audiencia von Santa Fe de Bogota
unter dem Erzbischof Caballero im Stadtchen
Zipaquira
ein Friedensabkommen mit den Rebellen. Es kam zu Steuersenkungen und den
Mestizen
wurde ein verbesserter Zugang zu staatlichen Stellen in Aussicht gestellt.
[1]
Kurz danach waren die Spanier wieder militarisch Herr der Lage, der Aufstand wurde niedergeschlagen und die Anfuhrer getotet.
Im November 1781 trat Vizekonig Florez in Cartagena zuruck und ubergab sein Amt an
Juan de Torrezar Diaz y Pimienta
. Nach einem festlichen Empfang, an dem auch Erzbischof Caballero teilnahm, erkrankte Torrezar plotzlich schwer und starb vier Tage nach seiner Ankunft in Bogota. Als Nachfolger im Amte des Vizekonigs im Falle seines Ablebens hatte er noch den Erzbischof bestimmt.
Da ihm sein Amt nicht genugend Freiraum fur die Pflichten als Bischof lassen wurde, ernannte er Jose Manuel de Carrion y Marfil 1783 zum
Weihbischof
in Bogota.
Caballero gab den Gnadenerlass des Konigs an die Aufstandischen weiter. Im Gegenzug wandte er sich an Madrid, um zum einen die Steuererhohungen ruckgangig zu machen und zum anderen, um die Verwaltungsreformen zu verhindern, welche die Einrichtungen von
Intendencias
als Untereinheiten der Vizekonigreiche vorsah. Letzteres gelang ihm: Neugranada blieb das einzige Vizekonigreich ohne
Intendencia
.
In seiner Amtszeit erlebte Neugranada wie die anderen Teile Sudamerikas auch einen wirtschaftlichen Aufschwung. Auch Kunst und Wissenschaft bluhten auf; so unternahm
Jose Mutis
seine letzte große Expedition 1783. Zur gleichen Zeit hatte die Kolonie unter einer
Windpocken
-Epidemie zu leiden. Ebenfalls im Jahre 1783 bestatigte der spanische Hof den Vizekonig, der somit nicht mehr interimistisch, sondern mit Legitimation des Konigs regierte.
1784 kam es zu erneuten Aufstanden, obwohl Caballero gleich zu Beginn seiner Amtszeit Monche des
Franziskanerordens
in die Krisenregionen ausgesandt hatte, um dort Frieden und Gesetzestreue zu predigen.
1787 bat Caballero um seine Ablosung. 1788 gewahrte der Konig seine Bitte und entband ihn von seinen weltlichen Pflichten. 1788 wurde er als Bischof von
Cordoba (Spanien)
berufen und verließ Sudamerika im April 1789. Wahrend seiner Zeit in Cordoba grundete er die dortige Kunstakademie und stiftete seine umfangreiche Kunstsammlung der Stadt. 1796 starb er.
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Immanuel Wallerstein:
Die große Expansion. Das moderne Weltsystem III. Die Konsolidierung der Weltwirtschaft im langen 18. Jahrhundert.
Promedia, Wien 2004,
ISBN 3-85371-223-1
,
S.
321
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