Anpassungsnetzwerk

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T-Schaltung zur Impedanzanpassung mit einstellbaren Kondensatoren
Pi-Filter zur Impedanzanpassung bilden gleichzeitig einen Tiefpass und verringern so den Oberwellen anteil eines Sendesignales
Balun fur etwa 1,5  GHz zur Anpassung einer Koaxialleitung (unten, 60  Ohm ) auf 240 Ohm (oben) mittels einer λ/2-Umwegleitung
Balun fur 47…270 MHz, Breite ca. 15 mm, zur Anpassung einer Impedanz von 60…75 Ohm auf 240…300 Ohm mittels Ferrit-Transformator

Ein Anpassungsnetzwerk (auch Anpassnetzwerk , aus dem Englischen auch haufig als Matchbox bezeichnet) ist in der Elektrotechnik eine passive Schaltung zur Impedanzanpassung zwischen

Es handelt sich um einen Vierpol , mit dem in den uberwiegenden Fallen eine Leistungsanpassung vorgenommen wird.

Bei Hochfrequenz [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Folgende Anpassnetzwerke sind bei Hochfrequenz gebrauchlich:

Antennentuner [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Geoffneter automatischer Antennentuner

Anpassungsnetzwerke zwischen einem Funkgerat und einer Antenne werden auch als Antennentuner bezeichnet, manchmal auch vereinfacht als Tuner (nicht zu verwechseln mit der Empfangsschaltung Tuner ). [1]

Ein Antennentuner verbessert die Sende- und Empfangseigenschaften. Mit seiner Hilfe wird z. B. die elektrisch wirksame Lange der Antenne ohne Anderung der mechanischen Lange verandert. Durch manuelle oder automatische Veranderung der Bauelement werte, z. B. bei Einsatz variabler Kondensatoren , wird erreicht, dass die transformierte Impedanz der Antenne derjenigen des Funkgerates entspricht. Es handelt sich um eine Impedanztransformation . Diese Anpassung ist in der Regel schmalbandig und muss fur geanderte Frequenzen neu eingestellt werden.

Insbesondere fur Sender ist eine gute Anpassen der Impedanz notwendig. Fehlanpassung fuhrt dazu, dass ein Teil der Sendeleistung reflektiert wird, im Sender oder dem Leistungsverstarker zu Uberspannungen und zur Zerstorung des Verstarkers. Ziel ist daher, dem Sender ein Stehwellenverhaltnis moglichst nahe 1 anzubieten.

Diese Problematik ist bei reinen Empfangern nicht vorhanden. Hier ergibt sich der Nutzen des Anpassnetzwerks aus einem hoheren Signalpegel und weniger Storungen am Eingang.

Ein Antennentuner enthalt schaltbare oder variable Reaktanzen ( Induktivitaten und Kapazitaten ? nahezu verlustfreie Transformation, selten auch Widerstande ? verlustbehaftete Transformation). Der Aufbau kann in verschiedenen Schaltungen erfolgen, [2] haufig werden Pi-Filter eingesetzt. Neben den hier gezeigten asymmetrischen Versionen gibt es auch symmetrische Bauformen, durch die zusatzlich die Mantelwellen reduziert werden konnen.

Ahnliche Anpassungsnetzwerke werden auch bei anderen Anwendungen von Hochfrequenzgeneratoren verwendet, z. B. beim Plasmaatzen .

Bei Niederfrequenz [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bei Niederfrequenz werden Transformatoren zur Impedanzanpassung eingesetzt, z. B. um

Historisch wurden auch zwischen den Verstarkerstufen von Rohren- und Transistorverstarkern Zwischenubertrager eingesetzt, um die Impedanz zu transformieren.

Siehe auch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • O. Zinke, H. Brunswig (Hrsg.): Hochfrequenztechnik 2. Elektronik und Signalverarbeitung, 5. Auflage, Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 1999, ISBN 978-3-642-63678-3 .
  • Rainer Geißler, Werner Kammerloher, Hans Werner Schneider: Berechnungs- und Entwurfsverfahren der Hochfrequenztechnik 1. Friedrich Vieweg & Sohn Verlag, Wiesbaden 1993, ISBN 978-3-528-04749-8 .
  • J. Peters: Einschwingvorgange Gegenkopplung, Stabilitat. Theoretische Grundlagen und Anwendungen, Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 1954.
  • G. Zimmer: Hochfrequenztechnik. Lineare Modelle, Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 2000, ISBN 978-3-642-63082-8 .
  • Frieder Strauß: Grundkurs Hochfrequenztechnik. Eine Einfuhrung, 2. Auflage, Springer Fachmedien, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-11899-0 .

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Alois Krischke, Karl Rothammel: Rothammels Antennenbuch. 12. Auflage. DARC, Baunatal 2002, ISBN 3-88692-033-X , S. 172.
  2. Alois Krischke , Karl Rothammel : Rothammels Antennenbuch. 12. Auflage. DARC, Baunatal 2002, ISBN 3-88692-033-X , S. 174ff.

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]