Annerose Schmidt
(*
5. Oktober
1936
in
Lutherstadt Wittenberg
; †
10. Marz
2022
[1]
) war eine deutsche
Pianistin
und
Hochschullehrerin
.
Annerose Schmidt war neun Jahre alt, als sie am 2. Dezember 1945 in ihrer Heimatstadt Wittenberg ihr erstes Klavierkonzert gab. Sie spielte Stucke von
Frederic Chopin
,
Johann Sebastian Bach
und
Franz Liszt
.
[2]
1948 erwarb sie ihr Konzertdiplom. Nach dem Abitur in Wittenberg nahm Annerose Schmidt ein Studium an der
Musikhochschule Leipzig
bei
Hugo Steurer
auf.
1955 erhielt sie eine Auszeichnung beim
Chopin-Wettbewerb
in
Warschau
. 1956 gewann sie den gesamtdeutschen Klavierwettbewerb und den
Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb
in Berlin. Damit begann ihre internationale Karriere. Sie unternahm Konzertreisen nach
Polen
,
Rumanien
,
Ungarn
,
Bulgarien
und in die
Sowjetunion
.
Ab 1958 folgten Konzerttourneen durch Westeuropa mit bedeutenden Dirigenten und namhaften Orchestern in
Finnland
,
Danemark
,
Schweden
,
Großbritannien
,
Niederlande
,
Belgien
,
Luxemburg
und
Osterreich
. Sie gastierte auch in Ubersee in den
USA
, in
Kanada
und
Japan
sowie im
Libanon
. Die Standardwerke der Klavierliteratur von
Mozart
und
Schumann
spielte sie bei Eurodisc,
Columbia
,
Eterna
und anderen Plattenfirmen ein, so beispielsweise alle Mozart-Klavierkonzerte mit der
Dresdner Philharmonie
unter der Leitung von
Kurt Masur
. Annerose Schmidt ist eine der wenigen deutschen Kunstler aus dem Klassik-Genre, von denen es eine Quadro-LP in echter
Quadrophonie
(CD-4) gibt.
[3]
1987 wurde Annerose Schmidt Professorin und Leiterin einer
Meisterklasse
fur Klavier an der
Hochschule fur Musik ?Hanns Eisler“
in
Berlin
. Im Marz 1990 wurde sie Rektorin der Musikhochschule und ubte das Amt bis 1995 aus. Ihre musikalische Kompetenz war in Gremien wie der
Akademie der Kunste
Berlin gefragt, so als Jurymitglied des
Chopin
-Jubilaums-Wettbewerbs 2000.
Annerose Schmidt wurde als Tochter des Direktors der Wittenberger Musikschule geboren. Ihr Vater bildete sie ab dem funften Lebensjahr im
Klavierspiel
aus. Sie war mit dem Rundfunkjournalisten Dieter Boeck (1934?2010) verheiratet
[2]
und war Mutter von vier Kindern.
[4]
Aus gesundheitlichen Grunden stellte Annerose Schmidt im Sommer 2006 ihre Konzerttatigkeit ein. Sie lebte seit 1968 in
Bad Saarow
.
- ↑
Pianistin Annerose Schmidt gestorben.
In:
Die Welt
.
14. Marz 2022
;
abgerufen am 15. Marz 2022
.
- ↑
a
b
Mathias Tietke:
Annerose Schmidt: Weltbekannte Pianistin aus Wittenberg.
Abgerufen am 26. August 2021
.
- ↑
Schumann: Kinderszenen Op. 15 (A-Seite) und Brahms: Piano Sonata Nr. 3, in f-moll, Op. 5 (B-Seite). Erschienen bei JVC in Japan unter der Platten-Nr. ?JVC ? CD4K-7541E“.
- ↑
Annerose Schmidt, 85.
In:
Der Spiegel
.
18. Marz 2022,
abgerufen am 18. Marz 2022
.
- ↑
Schubert uberreicht Berlinerinnen und Berlinern Bundesverdienstkreuz.
In:
www.berlin.de.
Presse- und Informationsamt des Landes Berlin, 14. November 2003, archiviert vom
Original
am
7. Oktober 2016
;
abgerufen am 15. Marz 2022
.
Georg Eismann
,
Hans Storck
,
Annerose Schmidt
(1964)
|
Karl Laux
,
Lore Fischer
(1965)
|
Daniel Shitomirski
,
Dieter Zechlin
(1966)
|
Olivier Alain
, Orchester der
Buhnen der Stadt Zwickau
(1967)
|
Swjatoslaw Richter
(1968)
|
Peter Schreier
,
Herbert Schulze
(1969)
|
Dmitri Baschkirow
,
Martin Schoppe
(1970)
|
Gunther Leib
,
Tatjana Nikolajewa
(1971)
|
Ekkehard Otto
,
Marija Maksakowa
(1972)
|
Emil Gilels
,
Elisabeth Breul
(1973)
|
Amadeus Webersinke
,
Nelly Akopian
(1974)
|
Sara Doluchanowa
,
Helene Boschi
(1975)
|
Sigrid Kehl
,
Elisso Wirsaladse
(1976)
|
Rudolf Kehrer
,
Herbert Kaliga
(1977)
|
Gertraud Geißler
,
Hans Joachim Kohler
(1978)
|
Hanne-Lore Kuhse
,
Franti?ek Rauch
(1979)
|
Theo Adam
,
Miklos Forrai
(1980)
|
Kurt Masur
,
Halina Czerny-Stefa?ska
(1981)
|
Mitsuko Shirai
,
Peter Rosel
(1982)
|
Rudolf Fischer
,
Eva Fleischer
(1983)
|
Gustav Papp
,
Dezs? Ranki
(1984)
|
Pawel Lisizian
,
Jacob Lateiner
(1985)
|
Jorg Demus
,
Gerd Nauhaus
(1986)
|
Dietrich Fischer-Dieskau
(1987)
|
Albrecht Hofmann
(1988)
|
Pawel Jegorow
,
Bernard Ringeissen
(1989)
|
Hartmut Holl
,
Gunther Muller
(1990)
|
Joan Chissell
(1991)
|
Abegg Trio
,
Gisela Schafer
(1992)
|
Jozef de Beenhouwer
(1993)
|
Wolfgang Sawallisch
(1994)
|
Hansheinz Schneeberger
,
Dieter-Gerhardt Worm
(1995)
|
Nancy B. Reich
,
Bernhard R. Appel
(1996)
|
Nikolaus Harnoncourt
(1997)
|
Linda Correll Roesner
,
Olaf Bar
(1998)
|
Altenberg Trio
,
Ernst Burger
(1999)
|
Olga Lossewa
,
Steven Isserlis
(2000)
|
John Eliot Gardiner
(2001)
|
Alfred Brendel
(2002)
|
Joachim Draheim
,
Juliane Banse
(2003)
|
Daniel Barenboim
(2005)
|
Margit L. McCorkle
,
Anton Kuerti
(2007)
|
Reinhard Kapp
,
Michael Struck
(2009)
|
Andras Schiff
(2011)
|
Jon W. Finson
,
Ulf Wallin
(2013)
|
Robert-Schumann-Forschungsstelle
(2015)
|
Heinz Holliger
(2017)
|
Ragna Schirmer
,
Janina Klassen
(2019)
|
Thomas Synofzik
(2021)
|
Christian Gerhaher
/
Gerold Huber
,
Florian Uhlig
(2023)