Dieser Artikel behandelt die Politikerin Ann Richards; zur gleichnamigen Jazzsangerin siehe
Ann Richards (Sangerin)
.
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Dorothy Ann Richards
(*
1. September
1933
in
Lakeview
,
Texas
; †
13. September
2006
in
Austin
, Texas) war eine
US-amerikanische
Politikerin
der
Demokratischen Partei
in Texas.
Richards wuchs in
Waco
, Texas auf und besuchte bis 1950 die
Waco High School
. Anschließend belegte sie ein
Bachelorstudium
fur das Lehramt in Sozialwissenschaften und Geschichte an der
Baylor Universitat
.
[1]
Sie heiratete ihre Schulliebe David Richards und zog nach Austin, Texas, wo sie die Lehrerlaubnis an der
University of Texas
erhielt. David und Ann Richards haben vier Kinder: Cecile, Daniel, Clark und Ellen. Von 1955 bis 1956 unterrichtete sie unter anderem Geschichte an der Fulmore Junior High School in Austin. Im Jahre 1989 schrieb sie ihre
Autobiographie
Straight from the Heart
.
1976 wurde sie zum County commissioner von
Travis County
gewahlt, 1980 wurde sie in dieser Funktion wiedergewahlt. Von 1983 bis 1991 fungierte Richards als
State Treasurer
von Texas. Von
1991 bis 1995
war sie
Gouverneurin
von Texas und wurde beim Rennen um die Wiederwahl von dem spateren US-Prasidenten
George W. Bush
abgelost. Richards war die zweite Frau in Texas auf diesem Posten (
Miriam A. Ferguson
war von 1925 bis 1927 und 1933 bis 1935 die erste Frau in diesem Amt).
[2]
Richards war eine uberzeugte Feministin und setzte sich wahrend ihrer gesamten Laufbahn dafur ein, Barrieren fur Frauen zu beseitigen, damit diese uneingeschrankt am Berufsleben und an der Gesellschaft teilhaben konnen. Sie ernannte mehr Frauen sowie Menschen afroamerikanischer und hispanoamerikanischer Herkunft in staatliche Amter als die beiden vorherigen Gouverneure zusammen.
[3]
Fur ihre Arbeit erhielt sie folgende Auszeichnungen:
- 1981 Woman of the Year, verliehen von Texas Women’s Political Caucus
- 1984 Governor’s Award for exceptional contributions to the selection, development, and promotion of women in state government
- 1992
National Governors Association
Chairman’s Award
[2]
- 1993 Award of Merit for “Outstanding Elected Democratic Women Holding Public Office”, verliehen von der
National Federation of Democratic Women
[4]
Im Marz 2006 wurde bekannt, dass sie an
Speiserohrenkrebs
erkrankt sei, dem sie im September 2006 im Alter von 73 Jahren erlag.
Hinrichtungen pro Jahr wahrend ihrer Amtszeit:
Jahr
|
1991
|
1992
|
1993
|
1994
|
Anzahl
|
5
|
12
|
17
|
14
|
Grundsatzrede am Nationalkongress der Demokraten 1988
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]
Richards erlangte nationale Bekanntheit durch ihre Grundsatzrede (keynote adress) auf dem Demokratischen Nationalkongress 1988. Seit dem ersten Nationalkongress der Demokraten im Jahr 1832 standen erst drei Frauen als Hauptrednerinnen auf der Buhne, neben Ann Richards
Barbara Jordan
(im Jahr 1976 sowie 1992) und
Elizabeth Warren
(2016).
Die Grundsatzrede von Ann Richards auf dem Parteitag gilt als historischer Moment in der amerikanischen Politikgeschichte. Richards, zu diesem Zeitpunkt State Treasurer von Texas, hielt eine leidenschaftliche und humorvolle Rede, die das Publikum in ihren Bann zog und ihren Status als aufsteigender Stern in der Demokratischen Partei festigte. In ihrer Rede nahm Richards die
Reagan
-Regierung und die Politik der
Republikanischen Partei
aufs Korn und kritisierte sie dafur, dass sie die Bedurfnisse der einfachen Amerikaner vernachlassigte und sie zuruckließ. Sie sprach uber die Bedeutung staatlichen Handelns bei der Bewaltigung von Problemen wie
Armut
,
Obdachlosigkeit
und Gesundheitsfursorge und forderte ein erneutes Bekenntnis zu fortschrittlichen Werten und Maßnahmen. Die Rede von Richards war von großer Bedeutung: Sie trug dazu bei, die demokratische Basis zu mobilisieren und den Ton fur den Parteitag vorzugeben. Die durch diese Rede erlangte Bekanntheit und Beliebtheit gelten als entscheidend dafur, dass sie wenige Jahre danach fur das Amt der Gouverneurin kandidieren konnte.
[5]
American Rhetoric zahlt ihre Grundsatzrede zu den besten 100 Reden des
20. Jahrhunderts
(Auswahlkriterien fur diese Liste sind sowohl der soziale und politische Einfluss als auch die rhetorische Kunstfertigkeit der Reden).
[6]
- In
Oliver Stones
biographischem Spielfilm
W.
uber das Leben
George W. Bush
’ taucht auch Richards auf.
- Im Dokumentarfilm uber die Hinrichtung des hochstwahrscheinlich unschuldigen
Johnny Garrett
in Texas,
The Last Word
(2008), wird auch die Rolle der damaligen Gouverneurin Richards erwahnt. Dabei werden Richards, die als Gouverneurin die Exekution hatte stoppen konnen, schwere Vorwurfe gemacht.
- ↑
Women in Texas History: Ann W. Richards.
Abgerufen am 30. Januar 2023
.
- ↑
a
b
Gov. Dorothy Ann Willis Richards.
Abgerufen am 30. Januar 2023
.
- ↑
About Ann Richards.
Abgerufen am 1. Februar 2023
.
- ↑
National Federation of Democratic Women: Award History & Winners.
Abgerufen am 30. Januar 2023
.
- ↑
Ann Richards’ Solution for Forgotten American Families.
Abgerufen am 3. Februar 2023
.
- ↑
American Rhetoric: Top 100 Speeches.
Abgerufen am 3. Februar 2023
.