Andreas Mailath-Pokorny
(*
15. November
1959
in
Wien
) ist
Rektor
, Prasident des
BSA
und ehemaliger Stadtrat in Wien.
Seit 1. September 2018 ist er Rektor der
Musik und Kunst Privatuniversitat der Stadt Wien
(MUK).
[1]
[2]
Von 2001 bis zum 24. Mai 2018 war er amtsfuhrender
Stadtrat fur Kultur, Wissenschaft und Sport in Wien
.
Nach der
Matura
am
Akademischen Gymnasium Wien
studierte er Rechts- und Politikwissenschaft an der
Universitat Wien
, wo er 1983
promoviert
wurde. Es folgte ein Post-Graduate-Studium am Bologna-Center der
Johns Hopkins University
School of Advanced International Studies in Italien, das er 1985 mit einem Diplom im Fach
Internationale Beziehungen
abschloss.
1986 trat er uber das
Bundesministerium fur auswartige Angelegenheiten
in den Diplomatischen Dienst ein, war im Volkerrechtsburo tatig und Mitglied der
KSZE
-Delegation. Von 1988 bis 1996 war er Mitarbeiter im Kabinett von Bundeskanzler
Franz Vranitzky
, zuletzt in der Funktion des Buroleiters. Von 1996 bis 2001 leitete er die Sektion fur Kunstangelegenheiten im
Bundeskanzleramt
.
Ab 2001 war er Mitglied der Wiener Landesregierung und dort zunachst fur Kultur und Wissenschaft, ab 2015 zusatzlich fur Sport, Medien, IKT und die Wahlbehorde zustandig.
[3]
Er ist seit 1986 Mitglied der SPO, war von 2001 bis 2018 stellvertretender Vorsitzender der SPO Landstraße und ist seit 2010 Prasident des BSA
[4]
und Mitglied des erweiterten Bundesparteivorstandes der SPO.
Zu den großen Projekten seiner Amtszeit gehoren die Neugestaltung des Wien-Museums, die Neuorganisation der Wiener Musiktheater-Landschaft (u. a. durch die Neugrundung des Theaters an der Wien als erstes stadtisches Opernhaus), die
Wiener Theater-Reform
(mit der Etablierung zahlreicher neuer Buhnen, u. a. Rabenhof, Nestroy-Hof, Werk X,
Dschungel Wien
, TAG, brut), sowie die Grundung neuer Festivals (Popfest, O-Tone). Stadt- und Landesarchiv im Gasometer und Wien-Bibliothek, aber auch Romer-Museum und das Depot des Wien Museums wurden als ?Gedachtnis der Stadt“ neu gestaltet. Mit Kunsthalle, Kunsthaus und Musa wurden neue Wiener Ausstellungsraume etabliert, der Kunstplatz Karlsplatz und Kunst im offentlichen Raum (KoR) waren neue Initiativen. Die Vienna Film Commission wurde gegrundet und die Kommunalisierung zahlreicher Wiener Kinos (Gartenbau, Metro) rettete diese vor dem Zusperren. Gratis-Eintritt fur Jugendliche in Museen, Wiener Kulturpass, Cash for Culture, Go for Culture, Kulturlotsen und Shift waren neue partizipative Kulturinitiativen. Einer ?bewussten Erinnerungskultur“ dienten die Einfuhrung eines ?Festes der Freude“ am 8. Mai, eines Wissenschaftsballes, die Restitution von uber 30.000 Kunstobjekten, zahlreiche Denk- und Mahnmale (Deserteursdenkmal, Spiegelgrund, Aspang-Bahnhof, Februar-Denkmal), Zusatztafeln bei Straßenschildern, die Umbenennung des Lueger-Rings und die Sanierung judischer Friedhofe, sowie die Einfuhrung des Wien Geschichte Wiki.
[5]
[6]
Seit Ende 2010 ist Andreas Mailath-Pokorny auch Prasident des
Bundes Sozialdemokratischer Akademikerinnen und Akademiker, Intellektueller, Kunstlerinnen und Kunstler
(BSA).
Diese Vorfeld-Organisation der SPO mit knapp 9000 Mitgliedern wird als Diskussionsplattform, programmatischer Think Tank und berufliches Netzwerk (zahlreiche Mentoring-Programme) auch mit einer außen-politischen Akademie gefuhrt.
Im April 2018 kundigte Mailath-Pokorny an, dass er dem Stadtsenat unter dem designierten Burgermeister
Michael Ludwig
ab 24. Mai 2018 nicht mehr angehoren werde. Er plane eine berufliche Neuorientierung.
[7]
Als Kulturstadtratin folgte ihm
Veronica Kaup-Hasler
nach.
Im Juni 2018 wurde bekannt, dass er mit September 2018
Franz Patay
als Rektor der
Musik und Kunst Privatuniversitat der Stadt Wien
(MUK) nachfolgt.
[2]
Es wurde seitens der
NEOS
kritisiert, dass diese Funktion von Patay, der bereits im Herbst 2016 die Leitung der
Vereinigten Buhnen
ubernommen hatte, seither fur eine politisch genehme Person "warmgehalten" wurde. In einem ersten Besetzungsversuch im Janner 2017 wurde
Stadtschulratsprasidentin
Susanne Brandsteidl
kolportiert als Erstgereihte genannt und angeblich wegen SPO-interner Querelen gestoppt.
[8]
Als Rektor der MUK hat sich Mailath-Pokorny zum Ziel gesetzt, die Universitat nach ihrer Umbenennung vom Konservatorium in ihrer Außenwahrnehmung zu starken und durch Kooperationen weiter zu vernetzen.
Als Rektor hat Mailath-Pokorny die MUK geoffnet (u. a. durch die Etablierung des Sozialprojekts Vollpension
[9]
als neue Mensa), neue Studiengange und Schwerpunkte etabliert (Instrumental- und Gesangspadagogik
[10]
, Wiener Musik), ist neue Kooperationen eingegangen (Inter-universitares Forschungsprojekt Elfriede Jelinek
[11]
, Zusammenarbeiten mit Hochschulen in China, Russland) und hat Qualitatsmanagement, Forschung und Lehre neu aufgestellt (Ernennung von Rosemarie Brucher als neue Pro-Rektorin fur Wissenschaft und Forschung).
2022 wurde er fur eine weitere Amtszeit bis September 2026 bestatigt.
[12]
Andreas Mailath-Pokorny ist geschieden und Vater von drei Kindern.
[16]
- ↑
http://www.muk.ac.at/die-muk/rektorat/rektor.html
MUK-Rektor Andreas Mailath-Pokorny
- ↑
a
b
orf.at: Mailath-Pokorny wird MUK-Rektor
. Artikel vom 28. Juni 2018, abgerufen am 28. Juni 2018.
- ↑
Wienbild.
falter.at, 2. Mai 2001,
abgerufen am 27. Mai 2020
.
- ↑
BSA Prasident Andreas Mailath-Pokorny.
bsa.at,
abgerufen am 27. Mai 2020
.
- ↑
Projekte.
mailath.at,
abgerufen am 27. Mai 2020
.
- ↑
Uber das Wien Geschichte Wiki
im
Wien Geschichte Wiki
der Stadt
Wien
- ↑
Kulturstadtrat Mailath-Pokorny tritt zuruck.
Abgerufen am 12. April 2018
.
- ↑
Georg Leyrer:
Die Kunst des Sesselwarmens in der Wiener SPO
. 29. Juni 2018 (
kurier.at
[abgerufen am 3. Juli 2018]).
- ↑
Vollpension
- ↑
Instrumental- und Gesangspadagogik
- ↑
Inter-universitares Forschungsprojekt Elfriede Jelinek
- ↑
Thomas Trenkler:
Hemma Schmutz, Brigitte Hutter und Mailath-Pokorny machen weiter.
In:
Kurier.at
.
25. Mai 2022,
abgerufen am 28. Mai 2022
.
- ↑
Israelitische Kultusgemeinde verleiht Torberg-Medaille
. OTS-Meldung vom 17. Mai 2016, abgerufen am 23. November 2018.
- ↑
Rektor Dr. Andreas Mailath-Pokorny erhalt das Große Goldene Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich - Musik und Kunst Privatuniversitat der Stadt Wien.
Abgerufen am 25. Mai 2022
.
- ↑
Ludwig ehrte Brauner, Wehsely und Mailath-Pokorny: ?Das Miteinander ist die Starke des sozialdemokratischen Wien“.
In:
ots.at.
5. Juni 2023,
abgerufen am 6. Juni 2023
.
- ↑
Andreas Mailath-Pokorny ist geschieden | bsa.at.
Abgerufen am 17. September 2021
.